Worte

 

 

Altarraum

 

Die Geschichte des Altarraums geht auf die frühen Jahrhunderte des Christentums zurück, als man im vorderen Teil der Katakombenkirchen einen Sarkophag mit den Reliquien eines heiligen Märtyrers aufstellte. Auf diesem Sarkophag wurde das Sakrament der Heiligen Eucharistie gefeiert. Er symbolisierte das Grab Christi. Auch heute noch liegt auf dem Altar das Antimension mit Gebeinen der Heiligen. In den ersten Jahrhunderten konnte nicht an alle Orte, an denen Eucharistie gefeiert wurde, ein Altar transportiert werden, daher verwendete man ein Tuch mit der Abbildung der Grablegung Christi anstelle eines Altars (Antimension). Es ist die Verbindung der irdischen mit der himmlischen Kirche.Das Heilige Sion enthält Leib und Blut des Heilandes und lässt den Altarraum zu einem großen Heiligtum werden.

 

Kreuzzeichen

 

Ohne Kreuzzeichen sind alle Sakramente fruchtlos (hl. Augustinus). Es geschieht durch das Kreuzzeichen, dass sich die Pforten der Gnade des Heiligen Geistes öffnen, der Irdisches in Himmlisches verwandelt. Die Hindernisse, die uns von Gott und dem himmlischen Leben trennen, werden beseitigt. Jedes Geschöpf in der Welt wird beschützt und geheiligt durch das Kreuzzeichen. Das Kreuz ist das Siegel der Geistesgaben.

 

Regenbogen

 

Der Regenbogen ist das Zeichen des ewigen Bundes zwischen Gott und Mensch (Gen 9,16). Er ist gleichsam eine Brücke zwischen dem zeitlichen und dem ewigen Leben. Er weist auf die Verbindung zwischen Zeit und Ewigkeit durch Christus hin. Der Seher Johannes schaute den Herrn auf dem Thron sitzen und über den Thron wölbte sich ein Regenbogen (Offb 4,3).

 

Verblendung

 

Wenn es uns gut geht, neigen wir dazu, uns ungebärdig zu verhalten. Wir sehen nicht, dass der Herr uns durch das Glück zu sich ziehen will, wie die Eltern dem Kind einen Apfel geben, um es an sich zu ziehen. Wenn es uns schlecht geht, sind wir unzufrieden, als geschähe uns Unrecht. Wir fragen, worin wir denn gesündigt hätten und rechtfertigen uns.

 

Stellen wir uns vor, wir seien krank. Dann gehen wir zum Arzt und ertragen auch eine schwierige Behandlung. So handelt Gott. Er ist barmherzig, möchte jeden Menschen retten und zur Erkenntnis der Wahrheit führen (1 Tim 2,4; vgl. Tichon von Zadonsk, Über das wahre Christentum, Werke, Bd. 5, Moskau 1889, 128).

 

Weltverbesserung

 

Wie können  wir die Welt verbessern? Wie können wir die Welt verbessern, ohne unser eigenes Herz zu verändern? Ein Ozean an Blut wurde und wird vergossen, um abstrakte Zukunftsprojekte zu verwirklichen. Wenn wir nicht an uns selbst arbeiten, sind wir blind für die wahre Gestalt der Welt und für das Wesen des Menschen. Daher ruft der Herr uns dazu auf, die Wahrheit zu erkennen und den Willen des Schöpfers zu erfüllen. Der Herr zeigt Wege auf, den Menschen zu verwandeln. Dann sehen wir, was im Menschen und in der Welt geändert werden kann.

Erzbischof Ioann von Schanghai

 

 

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