Weisheit
Die
Weisheit hat ihr Haus gebaut (Spr 9,1).
Wir
tun viel für unsere Ausbildung. Bereits im Kindergarten gibt es Lernelemente.
Das geht dann weiter in der Grundschule und in den weiterführenden Schulen. Was
lernen wir nicht alles! Natur, Sprache, Geschichte, die Welt der Zahlen, all
das und noch viel mehr beschäftigen uns. Es gibt auch Religionsunterricht, der
Wissen vermittelt.
Wer
viel weiß und ein gutes Urteilsvermögen besitzt, ist klug. Ist er aber auch
weise? Können wir überhaupt Weisheit lernen?
Wir
haben eine Aufgabe übernommen. Anfangs geht alles gut. Doch mit der Zeit wächst
uns die Aufgabe über den Kopf. Wie spüren, dass es uns an Kraft und
Geschicklichkeit mangelt. Wir stoßen an unsere Grenzen. Wir sind ratlos und wissen
nicht mehr weiter. Wir geraten allmählich in Gefahr.
Wenn
so etwas geschieht, rufen wir aus innerstem Herzen: „Herr, hilf!“ Wir spüren
unsere Hilflosigkeit und bitten um die Hilfe Gottes. In diesem Augenblick
machen wir den ersten Schritt in Richtung auf die Weisheit. Wir empfinden
unsere Machtlosigkeit und die Allmacht Gottes. Selbsterkenntnis und
Gotteserkenntnis bedingen einander. In der Begegnung mit dem Allmächtigen
werden wir allmählich weise.
Bitten
wir den Herrn um Seine Hilfe, aber nicht nur in der Not, sondern beten wir auch
in Zeiten des Glücks.