Thomas Kardinal Tien

 

 

Thomas Tián Gēng-xīn (T’ien Keng-hsin/shēn) SVD wird am 24.10.1890 in Shandong geboren. Der hl. P. Joseph Freinademetz SVD (1852-1908) ist Mitbegründer der deutschen Südshandong-Mission. Ihm liegt die Heranbildung eines einheimischen Klerus sehr am Herzen. Thomas Tian wird sein Schüler. 1918 wird er Priester. Er ist Seelsorger in der Provinz Shandong. 1929 tritt er der Gesellschaft der Steyler Missionare bei. 1932 wird er Bischofsdelegat in Yanzhou, 1933 Apostolischer Präfekt in Yangku. 1939 Bischofsweihe in Rom, 1942 Apostolischer Vikar von Qingdao. Am 18.2.1946 wird er von Papst Pius XII. zum ersten nichteuropäischen und ersten chinesischen Kardinal kreiert. Er wird im Mai 1946 Erzbischof von Peking. Infolge der Gründung der Volksrepublik China (1949) kann er von einem Aufenthalt in Schanghai nicht nach Peking zurückkehren. Er reist über Hongkong und Rom nach Amerika. Er nimmt am Konklave teil, an dem Papst Johannes XXIII. gewählt wird. 1959 wird er von ihm zum Apostolischen Administrator von Taipei (Formosa) ernannt. Er nimmt an der Vorbereitung und an den Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils teil. Auch beim Konklave, das Papst Paul VI. wählt, ist er zugegen. 1966 wird er emeritiert. Er stirbt am 24.7.1967 in Chiayi (Formosa). In seiner Person spiegelt sich das Schicksal der Kirche in China wider.

1961 oder 1962 besucht Kardinal Tien Steyl. Dort befinden sich mehrere ehemalige Chinamissionare: P. Rektor Joseph Stobb, P. Hermann Baumeister, P. Wilhem Krömer, P. Joseph Kroon, P. Alois Regensburger, P. Gerhard Schmitz, P. Johannes Thiel.

Im Hintergrund des Bildes steht P. Hermann Baumeister SVD (1906-1969), Lehrer für Latein, Griechisch und Mathematik.

Am 13.8.1958 hatte Thomas Kardinal Tien einen schweren Autounfall bei Bonn. Dabei wurde sein rechter Arm gequetscht und mehrfach gebrochen. Auf der Photographie fällt die besondere Stellung dieses Arms auf.

 

 

 

Bibliographie

o  Fleckner SVD, P. Johannes, Thomas Kardinal Tien, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini, Band 16, St. Augustin 1975.

o  Fleckner, J., Hg., So waren sie, St. Augustin o.J. [1991], 164-175.

o  Malek SVD, P. Roman, Tian Gengxin, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 10 (2001), 19f.

o  Dusek, Harry, E-Mail vom (28. April 2004.

o  Reifig SVD, Br. Berchmans, Brief vom 4. Mai 2004.

o  Schmitz, Johannes, E-Mail vom 22. April 2004.

 

© Dr. Heinrich Michael Knechten, Stockum 2024

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