Haus Niering 2

 

Haus Niering, Das Torhaus von Osten mit Torkapelle im Jahre 1923
(Körner-Weskamp, 62), abgerissen 2019.

Neben dem Tor befand sich eine kleine Kapelle mit einem steinernen Altar und dem Bild der Himmelfahrt Mariens. Der Kölner Generalvikar erlaubte am 23. Januar 1682 die Zelebration der Heiligen Messe an diesem Ort. Die Erlaubnis galt für drei Jahre, wurde aber jeweils verlängert.

Johann Bernhard Schmitz († 1752) war von 1727 bis 1745 Pfarrer in St. Peter Recklinghausen. Wegen seiner Aufführung wurde er zweimal suspendiert. Er erreichte, dass in der Nieringschen Turmkapelle nur für die Hausangehörigen Heilige Messe gefeiert werden durfte. Die Glocke durfte nicht geläutet, sondern nur angeschlagen werden. Lange Zeit verbot und erlaubte das Kölner Generalvikariat im Wechsel die Heilige Messe an diesem Orte, je nachdem, wer eine Eingabe gemacht hatte, bis schließlich am 16. Juni 1743 die Kapelle öffentlichen Charakter bekam. Der Hauseigner, Peter Constantin Horst, stiftete das Benefizium Horst-Niering. 1849 wurde die Zelebration an diesem Ort endgültig verboten.

 

Nach der Renovierung erstrahlt Haus Niering in neuem Glanze.

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Bibliographie

·       Dorider, Adolf (1884-1965), Geschichte der Stadt Recklinghausen in den neueren Jahrhunderten (1577-1933), Recklinghausen 1955, 166f (Das Horst-Nieringsche Benefizium).

·       Köhler, Hans-Werner, 100 Jahre Heilige Familie Speckhorn, Recklinghausen 2012.

·       Körner, Johannes, u. Albert Weskamp (1861-1931), Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 39: Landkreis Recklinghausen und Stadtkreise Recklinghausen, Bottrop, Buer, Gladbeck und Osterfeld, Münster 1929, 61f (Haus Niering).

·       Seimetz, Silvia, Die Speckhorner kochten ihr Süppchen, in: Recklinghäuser Zeitung, 15.6.2019.

·       Stevens, Ulrich, Burgkapellen. Andacht, Repräsentation und Wehrhaftigkeit im Mittelalter, Darmstadt 2003, 125-161 (Torkapellen).

 

© Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2020

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