Murren

 

 

Die ganze Gemeinde murrte (Ex 16,2).

 

Was ist der Anlass für dieses Murren? Da ist Unzufriedenheit. Nicht jeder Priester ist ein Johannes Chrysostomos. Junge Menschen gehen lieber zu einer Sportveranstaltung als in die Kirche. Das Programm der Gemeinde ist nicht so anziehend wie so manche Fernsehsendung. Die Kirche hat an Überzeugungskraft verloren.

 

Da beginnt die Gemeinde zu murren. Dies ist an sich negativ und kann sogar zerstörend wirken. Ist es aber nur negativ? Nein. Es hat auch etwas Gutes an sich; denn es beweist, dass wir uns nicht mit den Zuständen abfinden, wie sie nun einmal sind. Es zeigt, dass wir Hoffnung haben, dass wir mehr wollen, als wir im Augenblick wahrnehmen.

 

Was folgt aus dem Murren der Gemeinde? Gibt es Diskussionsforen, werden Analysen gemacht und Lösungsmöglichkeiten gesucht? So wichtig dies alles ist, aber hier folgt etwas anderes. Der Herr sagt: Ich will euch Brot vom Himmel geben (Ex 16,4).

 

Was ist das für ein Brot? Es ist der Herr selbst, das lebendige Brot, das wir empfangen. Er stillt unser Verlangen, Er schenkt uns die Fülle des Lebens, Er erfüllt unsere Wünsche. Er ist es, der die Kirche lebendig und anziehend macht. Er wirkt durch uns, damit wir dazu beitragen.

 

All das aber geschieht nicht vorhersagbar. Der Herr wartet manchmal sehr lange, bevor Er eingreift. Warum verhindert Er nicht ungute Entwicklungen? Diese Frage haben nicht wir zu lösen. Es ist Seine Entscheidung, wann und wie Er handelt.

 

Doch Er ist unter uns, alle Tage unseres Lebens, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

 

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