Schloß
Löringhof
Der klägliche Rest von Schloß Löringhof, Im Löringhof,
45711 Datteln, am Dortmund-Ems-Kanal, der 1895 angelegt wurde. Hier wird
deutlich, dass es sich um eine ehemalige Sumpfburg handelt. Das
unzugängliche Gelände war ein Hindernis für die Annäherung. Ein Wassergraben
konnte durchwatet werden, aber in einem Sumpf blieb ein möglicher Angreifer
stecken und versank.
Die Vegetation überwuchert allmählich das Areal. 1243
wurde Cunradus de Ludrinchove erwähnt. 1411 erwarb Hermann von Neyhem genannt
de Cuyscher das Gut Lodrinchove. 1421 kam es in den Besitz von Diederich Frydag
(Vrydach/Freytag/Freitag/Fradach) van den Husen auf Haus Schörling
(Schorrich/Schörlinck/Schörlingen liegt
bei Waltrop). Im Wappen dieser Familie sind drei Ringe (Ballen), von
denen einer im heutigen Dattelner Stadtwappen wiedergegeben ist. 1655 erbte
Hermann Adolf Quad von Landskron, Herr zu Tombern, Rhindorf und Lintrup das
Haus Löringhoff. 1743 zählte Löringhoff zu den Besitztümern des Freiherrn
Wilhelm Ludolph von Boenen. Umbauten und Veränderungen erfolgten im 16. bis zum
18. Jahrhundert. 1815 kamen die Löringhoffschen Güter (Löringhoff, Möcklinghoff
und Klostern) an den Grafen von Westerholt-Gysenberg-Oberhausen.
Dies ist eine Photographie aus dem Jahre 1921
(Körner-Weskamp, Baudenkmäler, Münster 1929, 170). Durch eine Luftmine im
Zweiten Weltkrieg stürzte die Nordwestwand ein, danach folgten weitere
Einstürze. 1977 wurde die Ruine abgerissen.
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© Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2020