Die Kapelle im Lantzʼschen Park

 

Im Zentrum der Rosette steht M für Maria mit dem Kreuz für ihre Sieben Schmerzen. Photographie von H. M. Knechten

 

Ferdinand Freiherr von Calcum genannt Lohausen verkaufte 1804 seinen Rittersitz Lohausen an den aus Köln stammenden Kaufmann Heinrich Balthasar Lantz (1762-1828), der durch Handel in den Kolonien reich geworden war. Das Herrenhaus, die Villa Lantz, wurde in den Jahren 1805/1806 auf den Fundamenten der alten Wasserburg errichtet. 1972 wurden das Anwesen und der Park an die Stadt Düsseldorf verkauft.

 

Haus Lohausen, Villa Lantz, Photographie von Cornelia Attolini

 

Heinrich Victor Lantz (1820-1901) ließ 1878/1879 eine Begräbniskapelle mit einer Familiengruft bauen zum Andenken an seine mit 44 Jahren verstorbene Frau Mathilde geborene Ulrich von Bredelar (1834-1878).

 

„Transi non sine votis – mox noster” – Gehe vorüber nicht ohne Gebete (mit Gelübden verbunden; dies ist der ursprüngliche Sinn des Wortes votum); [denn] bald [wirst du] unser [sein]! Dies rufen die Verstorbenen den Lebenden zu: Bald wirst du selbst sterben; deshalb halte zu einem Gebet inne, wenn du an dieser Kapelle vorübergehst. Dies ist ein Beispiel für lapidare Kürze: Der Stein (lapis) bietet nur wenig Platz für eine Inschrift; daher wird der Gedanke äußerst knapp gefaßt. Photographie von Cornelia Attolini.

 

 

Gottesmutter mit dem Jesusknaben, Himmlisches Jerusalem. Maria steht auf der Mondsichel und zertritt den Drachen, der nach ihrer Ferse schnappt: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft; sie wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse nachstellen“ (Gen 3, 15). Photographie von H. M. Knechten

 

Altar und Tabernakel. IHS für „Jesus, Heiland, Seligmacher“, in Wirklichkeit für die drei griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Jesus, wobei das S latinisiert wurde: ΙΗΣ. Photographie von H. M. Knechten,

 

Beweinung Jesu (ϑρῆνος thrēnos), Photographie von H. M. Knechten

 

Anbetung der Drei heiligen Könige, welche Gold, Weihrauch und Myrrhe darbringen, der Stern von Bethlehem (Mt 2, 10f) und das segnende Jesuskind. Photographie von H. M. Knechten

 

Das Kreuz, Photographie von H. M. Knechten

 

Der heilige Hermann Joseph von Steinfeld (um 1150 bis 1241 oder 1252) , Beati pauperes spiritū – Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich (Mt 5, 3), Photographie von H. M. Knechten

 

Die heilige Isabella (Elisabeth) von Frankreich (1225-1270), Beati pacifici – Selig sind die Friedensstifter; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden (Mt 5, 9). Photographie von H. M. Knechten

Der heilige Ludwig IX. von Frankreich (1214-1270), Beati mites – Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde besitzen (Mt 5, 4). Photographie von H. M. Knechten

Die heilige Barbara von Nikomedien (3. Jahrhundert) mit Kelch und Hostie, weil ein Engel der zum Tode Verurteilten die Heiligen Geheimnisse gebracht hatte. Beati mundo corde – Selig, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen (Mt 5, 8). Photographie von H. M. Knechten

 

Der heilige Theodor von Euchaïta bei Amaseia, heute Amasya († 287 oder 306), Θεόδωρος τήρων Theódōros tērōn Theodoros (Gottesgeschenk) der Rekrut, mit Siegespalme als Zeichen des ausgestandenen Martyriums. Beati qui persecutionem patiuntur – Selig, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich (Mt 5, 10). Photographie von H. M. Knechten

 

Gerrit Frohne Brinkmann, Hamburg, Crying Tiger, weinender Tiger. Er weint wegen der Gefangenschaft und der Zurschaustellung. Photographie von H. M. Knechten

 

Feuerflamme und Rauch, künstlerisch gestaltetes Fenster der Villa Lantz, Photographie von Cornelia Attolini

 

Ludwig Vordermayer (1868-1933), Perseus mit dem Haupt der Medusa, 1900, Kopie nach einer Bronzeskulptur von Benvenuto Cellini (1500-1571), entstanden 1545-1554, Piazza della Signoria, Florenz, Photographie von H. M. Knechten. König Polydektes stellt Danaë nach, die aber von ihrem Sohn Perseus geschützt wird, daher versucht Polydektes ihn loszuwerden, indem er ihm die Aufgabe stellt, das Haupt der Medusa zu bringen, wohl wissend, daß der Blick der Medusa jeden Menschen zu Stein werden läßt.

 

Rückseite, Photographie von H. M. Knechten

 

Zuzanna Czebatul, Berlin, Twister, Styropor und Expoxitharz, grau lackiert. Zwei über vier Meter hohe Obelisken sind spiralförmig verschlungen, als wäre die Herrschaft weich geworden. Photographie von H. M. Knechten

 

Wegekreuz an der Lohauser Dorfstraße, am Eingang zum Park, aufgestellt 1903. Photographie von H. M. Knechten

 

Bibliographie

o  Alpsü, Banu, Herausgeber, The Park as Lover. Lantzʼscher Skulpturenpark 2024, Düsseldorf 2024.

o  Schmidt-Heckscher, Jutta, und Franz Joseph Greub, Der Park Lantz zu Lohausen. Zur Übergabe an die Bürger am 10. 9. 1978, Lohausen 1978.

o  Stadt Düsseldorf, Herausgeberin, Lantzʼscher Park Düsseldorf-Lohausen, Düsseldorf 2009.

 

 

© Dr. Heinrich Michael Knechten, Stockum 2024

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