Erzbischof Prof. D. Georg Kretschmar
Heinrich Michael Knechten
Georg Kretschmar wird am 31.8.1925 in Landeshut (Schlesien;
Kamienna Góra) geboren. 1943 besteht er das Abitur in Hirschberg. Als Soldat erlebt
er in der Ukraine eine orthodoxe Liturgie. Dieses Erlebnis prägt ihn. Auf dem
Rückzug wird er verwundet. Er studiert 1945-1948 Theologie in Tübingen, Bonn
und Heidelberg. In Oxford erfährt er das kirchliche Leben der Anglikaner. Er
promoviert 1950 in Heidelberg (Jesus Christus in der Theologie des Klemens von
Alexandrien, maschinenschriftlich, Heidelberg 1950) und habilitiert sich 1953
in Tübingen (Studien zur Trinitätstheologie, Tübingen 1953). 1953 wird er zum
Pfarrer der Evangelischen Kirche in Württemberg ordiniert. Er ist verheiratet.
Der Ehe entstammen vier Kinder. Seine Frau stirbt früh. Aus einer zweiten Ehe
gehen drei Kinder hervor. 1956 wird er Ordinarius für Neues Testament und
Kirchengeschichte in Hamburg. 1959 wird er Teilnehmer am theologischen Dialog
zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Russischen orthodoxen
Kirche. 1968 wird er Professor in München. 1990 baut er in Riga ein
theologisches Seminar auf, geht 1993 nach St. Petersburg, wird 1994
Bischof und 1999 Erzbischof. Er stirbt
am 19.11.2009 in München.
Werke
- Auferstehung
des Fleisches. Zur Frühgeschichte einer theologischen Lehrformel, in:
Leben angesichts des Todes. Beiträge zum theologischen Problem des Todes.
Helmut Thielicke zum 60. Geburtstag, Tübingen 1968, 102-137.
- Beiträge
zur Geschichte der Liturgie, insbesondere der Taufliturgie, in Ägypten,
Kassel 1953.
- Das
bischöfliche Amt. Kirchengeschichtliche und ökumenische Studien zur Frage
des krichlichen Amtes, Göttingen 1999.
- Die
Evangelisch-Lutherische Kirche. Beiträge zur Geschichte der
Evangelischen-Lutherischen Kirche in Taschkent und ganz Usbekistan, St.
Petersburg 1996.
- Die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Rußland, der Ukraine, Kasachstan und
Mittelasien, zusammen mit H.Rathke, St. Petersburg 1995.
- Die
frühe Geschichte der Jerusalemer Liturgie, in: Jahrbuch für Liturgik und
Hymnologie 2 (1956), 22-46.
- Die
Geschichte des Taufgottesdienstes in der alten Kirche, Leiturgia 5, Kassel
1966.
- Die
Konzile der Alten Kirche, in: Die ökumenischen Konzile der Christenheit,
hg. v. H.J.Margull, Stuttgart 1961, 13-74.
- Die
Offenbarung des Johannes. Die Geschichte ihrer Auslegung im 1. Jahrtausend,
Calwer theologische Monographien 9, Stuttgart 1985.
- Die
ökumenische Bedeutung der Orden, in: Benedikt von Nursia. Neue
Lebensordnung, Reform der Kirche, humane Bildung, hg. v. D.Bader, Freiburg
i.Br. 1981, 61-84.
- Ein
Beitrag zur Frage nach dem Ursprung frühchristlicher Askese, in:
Zeitschrift für Theologie und Kirche 61 (1964), 27-67; in: Askese und
Mönchtum in der alten Kirche, hg. v. K.S.Frank, Wege der Forschung 409,
Darmstadt 1975, 129-180.
- Frühkatholizismus.
Die Beurteilung theologischer Entwicklungen im späten 1. und 2.
Jahrhundert nach Christus, in: Unterwegs zur Einheit. Festschrift für
Heinrich Stirnimann, hg. v. J.Brantschen, Freiburg i.Ue. 1980, 573-587.
- Origenes,
in: Klassiker der Theologie, hg. v. H.Fries, München 1981, 26-43.
- Rechtfertigung
und Vergottung, Kirchberg 1988.
- Studien
zur frühchristlichen Trinitätstheologie, Beiträge zur historischen
Theologie 21, Tübingen 1956.
Weiterführende Literatur
- Der
lutherisch-orthodoxe Dialog. Aktuelle Standpunkte. Berichte über das
Symposium am 31. August 2005 in St. Petersburg. Erbischof em. Prof. D. Georg
Kretschmar als Festschrift zum 80. Geburtstag zugeeignet, hg. v. E.Ratz, Beiträge
zur Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirche Rußlands 6, Erlangen
2006.
- Kirchengemeinschaft
– Anspruch und Wirklichkeit. Festschrift für Georg Kretschmar zum 60.
Geburtstag, hg. v. W.-D.Hauschild, Stuttgart 1986.
- G.Stricker,
Erzbischof em. Prof. Dr. theol. Georg Kretschmer verstorben, in: Glaube in
der Zweiten Welt 38 (2010), 4f.
Verweise
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