Die Ikonostase
Heinrich Michael Knechten
1977 vollendete
Alexander Iwschenko (* 21.10.1924 in Trostjanec, Gebiet Sumy, † 4.10.1997)
die Ikonen der Ikonostase, der Ikonenwand in Horneburg. Die Ikonen
vergegenwärtigen Christus, die allheilige Gottesgebärerin, die Engel und
Heiligen. Sie machen das Unsichtbare sichtbar. Sie erinnern den Menschen daran,
dass er Bild und Gleichnis Gottes ist (Gen 1,26).
Die mittlere Tür der
Ikonostase ist die Königstür. Auf ihr sind die vier Evangelisten abgebildet:
Hier wird das Heilige Evangelium Christi, des Königs, verkündet. Oben ist das
Mystische Abendmahl dargestellt: Die Apostel empfangen Leib und Blut Christi.
Links neben der
Königstür, die vom Bischof und Priester durchschritten wird, ist die Ikone der
allheiligen Gottesgebärerin. Sie weist auf den Ursprung unseres Heils, die
Menschwerdung Gottes. Rechts ist die Ikone Christi. Sie deutet auf die
Wiederkunft in Herrlichkeit. Alles, was in der Kirche geschieht, vollzieht sich
zwischen Ankunft (Inkarnation) und Wiederkunft Christi.
Die weiteren Ikonen der
Ikonostase sind: Der Prophet Jesaja, der die Geburt des göttlichen Kindes
vorhergesagt hat (Jes 7,14), der Apostel und Evangelist Matthäus, der Seine
Wiederkunft vorherverkündete (Mt 24f), Petrus und Paulus, die das Evangelium
verbreiteten, die heiligen Boris und Gleb, welche im Jahre 1015 als erste
Martyrer der Russischen Kirche starben, sowie Johannes der Vorläufer, Blutzeuge
für den Willen Gottes und für die Gerechtigkeit.
Die östliche und
südliche Tür weist auf die Engel, welche das heilige Geschehen begleiten und
ihm dienen. Diese Türen werden vom Diakon und den Altardienern durchschritten.
Hinter der Ikonostase
ist die Ikone des Pantokrators, des Allherrschers. Die Bezeichnung der Ikone
mit Ὁ ὮΝ weist auf die Aussage: „Ich bin, der ich bin“ (Ex
3,14). Christus segnet mit Seiner rechten Hand und hält das Evangelienbuch in
Seiner linken. Aufgeschlagen ist Seine Aussage: „Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des
Lebens haben“ (Joh 8,12).
Links und rechts der Ikonostase
sind Kirchenfahnen mit Ikonen des Erlösers Christi und der allheiligen
Gottesgebärerin.
Die Kirche ist in roter
und violetter Farbe geschmückt, als Zeichen für die Große Fastenzeit.
An der linken Seite ist
der Taufbrunnen. In der Mitte ist der Analoj (der Ständer) mit der Festikone,
der Auferstehung Christi für die Feier des Sonntags (im Russischen:
Auferstehung). Außerdem sind die Kirchenpatrone dargestellt, die hll. Boris und
Gleb.
Oben hängt der
Apostelleuchter. Er hat zwölf Leuchten, die mit der Verkündigung des Heiligen
Evangeliums zu leuchten beginnen, zu Ehren der heiligen Apostel, die das
Evangelium verkündeten.
An der rechten Seite steht
während der Liturgie der Chor der Gemeinde. Jede Sängerin und jeder Sänger hat
einen Analoj für die Noten.
Weiterführende Literatur
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Bremer, Thomas, „Verehrt wird Er in Seinem Bilde“. Quellenbuch zur
Geschichte der Ikonentheologie, Sophia. Quellen östlicher Theologie, Bd. 37,
Trier 2014, 97-102 (Die Ikonostase).
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Weiss, Ulrike, u. Tina Stroheker, Ikonostase, Eislingen 1993.
Verweise
o Die Ikonostase –
Die Bilderwand (Ikonenzentrum
Saweljew)
o Ikonostase (Abbildungen)
o Ikonostase (Darmstadt)
o Ikonostase (Kathpedia)
o Ikonostase (Orthpedia)
o Ikonostase (Wikipedia)
© Pfr. Dr. Heinrich
Michael Knechten, Horneburg 2021