Das Jesusgebet im Herzen

 

Heinrich Michael Knechten

 

Meine Freude,

Christus ist auferstanden!

(Serafim von Sarov)

 

Der heilige Serafim von Sarov lebte über dreißig Jahre lang allein in den Wäldern Russlands. Warum tat er dies? Er wollte Gott näher sein. Sind wir denn nicht in dieser Welt Gott nah? Gewiss, aber ohne Ablenkungen sind wir Ihm näher.

 

Der hl. Serafim rät uns, unablässig das Jesusgebet im Herzen zu tragen: Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner.

 

Heute sind viele Menschen einsam. Da kommt es vor, dass bittere Gedanken im Herzen aufsteigen. Diesen Gedanken sagen wir: Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner.

 

Damit sagen wir zweierlei: Wir bekennen, dass Jesus der Christus, der Messias ist. Er ist Herr über die ganze Schöpfung, also auch über unser Leben.

 

Wenn wir Ihm begegnen, wird uns bewusst, was uns fehlt, und wir bitten Ihn: Erbarme Dich meiner.

 

In der Nähe von Jericho sitzt ein Blinder am Weg und bettelt. Als er hört, dass Jesus vorbeigehe, ruft er: Jesus, Sohn Davids, erbarme Dich meiner!

 

Die Vorübergehenden fahren ihn an, er solle schweigen. Er aber schreit noch lauter: Sohn Davids, erbarme Dich meiner!

 

Wenn wir Jesus begegnen, stellen wir fest, dass wir blind sind. Wir sehen nicht, dass er uns Seine Hand entgegenstreckt. Wir bitten Ihn, Er möge uns sehend machen und uns zeigen, wie wir Ihm näher kommen können. Lassen wir uns dabei nicht entmutigen! Rufen wir Ihn immer wieder an.

 

Wenn wir uns dem Umherschweifen der Gedanken überlassen, entfernen wir uns von Ihm. Wir lieben Ihn weniger. Normalerweise sind wir von vielen Sorgen und Gedanken erfüllt, während unser Herz seine eigenen Wege geht. Sind aber unser Denken und unser Herz vereint, leuchtet das Licht Christi in uns auf.Wir empfangen den Frieden, den nur Christus uns geben kann. Wir werden mit einer Freude erfüllt, die wir vorher nicht kannten. Der Heilige Geist wohnt in uns, sodass wir anderen verzeihen können. Er möchte ja in uns wohnen, wenn wir Ihn nur aufnehmen.

 

Tragen wir das Gebet unablässig in unserem Herzen.

 

Ansprache zum 31. Sonntag nach Pfingsten: Lk 18,35-43

 

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