Hadesfahrt
„Hinzu kommt, daß es Deinem
ganzen Glück an Segen fehlt, denn es fehlt ihm an Widerwärtigkeiten“.[1]
„Erst derjenige, der arm
geworden ist in der Welt, hat die wahre Eigentumssicherheit gewonnen, und erst
derjenige, der alles verloren hat, hat alles gewonnen.“[2]
„Gerade so, als ob es die
wahre Bedeutung der Versuchung wäre, daß die Leute in ihr untergehen!“[3]
„Davon bin ich indessen
überzeugt, daß derjenige, der den Mut hat, die äußere Anfechtung in eine innere
zu verwandeln, sie schon so gut wie überwunden hat; dann wird sich durch den
Glauben sogar im Augenblick des Leidens eine Transsubstantiation vollziehen.“[4]
„Demut läßt sich schwer
darstellen, weil sie eben Sukzession ist, und während der Betrachter lediglich
den Stolz in seiner Kulmination zu sehen braucht, fordert er in dem andern Fall
eigentlich, was Poesie und Kunst nicht zu geben vermögen, die Demut in ihrem
stetigen Werden zu sehen, denn das gehört wesentlich zur Demut, daß sie ständig
wird […]. Wenn ich einen Helden darstellen will, der Reiche und Länder erobert,
so läßt sich das vorzüglich im Moment darstellen, ein Kreuzträger aber, der
täglich sein Kreuz auf sich nimmt, läßt sich niemals darstellen, weder in der
Poesie noch in der Kunst, weil die Pointe die ist, daß er es täglich tut. Denke
ich mir einen Helden, der ums Leben kommt, so läßt sich das vorzüglich im Moment
konzentrieren, dagegen nicht das tägliche Sterben, weil dabei die Hauptsache
die ist, daß es täglich geschieht.“[5]
„Er hat nicht mit Löwen und
Unholden gekämpft, sondern mit dem gefährlichsten Feind, nämlich der Zeit. Aber
nun kommt nicht die Ewigkeit hinterher wie für den Ritter; sondern er hat die
Ewigkeit in der Zeit gehabt, die Ewigkeit in der Zeit bewahrt. […] Und läßt
dergleichen sich auch nicht künstlerisch darstellen, so sei dies Dein Trost,
wie es der meine ist: das Höchste und Schönste im Leben, davon soll man nicht
lesen, nicht hören, das soll man nicht sehen, sondern, wenn man so will, es
leben.“[6]
„Gefragt wurde ein Alter:
Wie kommt es, dass einige sagen: Wir sehen Visionen von Engeln?[7]
Er antwortete und sagte: Selig ist, wer allezeit seine Sünden sieht.“[8]
„Halte dich für den
Sündigsten und Geringsten von allen, und du hast Ruhe.“[9]
„Gott schafft aus Nichts; wunderlich, sagst du. Ja wohl,
aber er tut, was wunderlicher ist, er schafft Heilige (die Gemeinschaft der
Heiligen) aus Sündern.“[10]
„Als Gott die Welt geschaffen
hatte, betrachtete er sie und: siehe, es war sehr gut;[11] als
Christus am Kreuz starb, lautete es: es ist vollbracht.“[12]
„Und das ist ja auch der
Weg, auf dem das Christentum stets durch die Welt gegangen ist: zwischen zwei
Räubern (denn das sind wir alle): nur der eine war bußfertig und sagte, er
leide seine verdiente Strafe.“[13]
„Den Weg geht Christus
ebenso im Leben (seinem irdischen Lebensgang) wie auch in der Geschichte,
nämlich zwischen zwei Räubern, der eine verstockt sich, der andere bekehrt sich.“[14]
„Darin zeigt sich die
tiefe, durchgreifende Bedeutung der Erbsünde, daß alles Christentum im
einzelnen mit Traurigkeit beginnt – göttlicher Traurigkeit.“[15]
Moskau,
Dreieinigkeitskirche in Nikitniki,[16]
Fresko zu Mt 7,4:[17]
Ein Mann sitzt da, sein Obergewand ist weggeflattert, er trägt rote Stiefel und
ein grünes Untergewand. Die Hände hält er über der Brust gekreuzt. In seinem
linken Auge ist ein kleiner Splitter. Vor ihm steht ein Vornehmer, in ein
kostbares, mit Blumen besticktes grünes Obergewand gehüllt, aus dem die roten
Ärmel des Untergewandes herausschauen. Besorgt wendet er sich dem Sitzenden zu,
umfasst mit seiner rechten Hand dessen rechte, zeigt mit der linken auf dessen
Splitter und bietet ihm an, diesen herauszuziehen. Allerdings hat er selbst
einen langen Balken im rechten Auge.[18]
Armand-Jean Le Bouthillier
de Rancé wird am 9.1.1626 in Paris geboren.[19]
Sein Patenonkel ist Kardinal Richelieu. Er wird 1637, mit elf Jahren, Domherr
von Notre-Dame in Paris und Kommendatarabt von fünf Abteien. Er studiert
Griechisch und Latein, erwirbt das Wissen seiner Zeit und erhält 1654 den
Doktortitel in Theologie an der Sorbonne. Im „Krieg der Fronde“ (1648-1653)
nimmt er Partei für den Adel und gegen Kardinal Mazarin. Daher verhindert
dieser, dass de Rancé Koadjutorbischof Kardinal Richelieus mit dem Recht der
Nachfolge wird. Er wird Hausgeistlicher des Herzogs Gaston D’Orleans. Am
28.4.1657 stirbt plötzlich seine Freundin, die junge Witwe Herzogin de
Montbazon. De Rancé zieht sich vom Pariser Hofleben zurück, gibt alle Ämter und
Pfründen auf bis auf die Abtei La Trappe,[20]
liest die Aussprüche der Wüstenväter sowie das Werk des Johannes Klimakos und
verehrt die heilige Maria von Ägypten. Nach dem Tode des Herzogs von Orleans
zieht er sich 1662 nach La Trappe zurück, wird Zisterzienser und am 7.7.1664
zum Abt von La Trappe geweiht. Sein ganzes Leben lang verwirklicht er einen
einzigen Impuls: Buße.[21]
„Den gekreuzigten Heiland kennenlernen, soll die einzige Wissenschaft der Trappisten
sein.“[22]
Es gilt, das ganze Leben als Vorbereitung auf den Tod auszurichten. Sein Ideal
ist die monastische Lebensweise in der Sketis und am Sinai. Er stirbt am
27.10.1700 in La Trappe.[23]
„Es ist die Beschreibung
der menschlichen Erkenntnis, wie sie vor dem Christentum war, die sich Mark.
7,31-37 findet. ‚Er konnte nicht hören‘; denn der Himmel war für ihn nicht
offen und Gottes Wort hatte nicht widergetönt
(denn geschaffen war wohl alles von Gott, aber der Widerhall, die Resonanz
der Schöpfung war noch nicht da). ‚Und konnte nur schwer sprechen‘; denn da
das, was er zu sagen hatte, etwas war, was er selbst erfunden hatte, so war es
damit nicht weit her. Und so groß war die Verirrung der Welt, daß es nicht
genügte, wie vormals zu sagen: es werde Licht;[24]
sondern Christus ‚seufzte‘ und sagte
Hephatha, und derart ist die christliche Wohlredenheit, daß sie Gott preisen
muß, ob es auch verboten wird (‚Christus verbot ihnen, sie sollten’s niemand
sagen‘ u.s.w.).“[25]
„Ich fühle zu dieser Zeit
recht meine Vernichtigung, so daß mein Verhältnis zum Christentum anscheinend
völlig leidend werden soll: daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm, Joh.
9,3 (hína phanerōthē ta érga tou Theoū en autō) wie bei dem Blindgeborenen.“[26]
Jeder, der atmet, hat eine
Sendung. Wir sind nicht umsonst in diese Welt gesandt, wir sind nicht zufällig
geboren. Gott hat mich für einen bestimmten Dienst geschaffen; er hat mir ein
Werk anvertraut, das er keinem anderen anvertraute. Ich habe meine Sendung; ich
bin notwendig für Gottes Ratschlüsse, so notwendig an meiner Stelle wie ein
Erzengel an der seinen.[27]
Die Sendung ist wie das
Vorzeichen vor einem Lied: Es bestimmt, wie gesungen wird. Jede Entscheidung,
die ich treffe, jede Handlung, die ich tue, wird von meiner Sendung her
bestimmt. Die Sendung, meine Berufung, ist eine Wahrheit über mich selbst, die
ich einmal erkannt habe oder die mir im Laufe der Zeit enthüllt wird, im Lichte
des Heiligen Geistes. Wenn ich eine Entscheidung treffe oder etwas tue, was
meiner Sendung widerspricht, handle ich im Grunde genommen gegen mich selbst.
Meine Sendung deutet mein Leben und gibt ihm Sinn. Meine Sendung, das heißt,
Gott, der in meiner Sendung zu mir Ja sagt, gibt mir Selbstbewusstsein. Wenn
jemand keinen Sinn in seinem Leben sieht, hat er seine Sendung noch nicht
erkannt oder ist von der erkannten Sendung abgewichen. Wenn ich meine Sendung
ablehne, leide ich, bin ich innerlich zerrissen. Denn meine Sendung ist ja
Ausdruck meiner selbst. Wenn ich sie nicht lebe, verfehle ich mich selber, mein
wahres, erfülltes Leben.[28]
Das große Ja erfordert
hundert kleine Nein.
Moskau, Tret’jakov-Galerie,
I.I.Ivanov, Die Erscheinung Christi vor dem Volk.[29]
Johannes weist auf Ihn hin. Wer dies wahrnimmt, hält den Atem an. Seine
Achtsamkeit ist gebannt. Einige haben noch nicht gemerkt, dass Er in die Zeit
eingetreten ist. Einer der beiden römischen Soldaten hält sein Pferd ruckhaft
an, der andere blickt argwöhnisch. Ein Schriftgelehrter geht auf Distanz.
Eine Frau scheint von
dieser Begegnung bis ins Herz getroffen zu sein. Eine andere mit verbitterten
Gesichtszügen wendet sich Ihm zu. Ein Blinder mit einem Stock horcht gespannt.
Es ist ein Ruf ohne Worte, einfach nur durch das Erscheinen Christi. Seine
Taufe ist die Epiphanie Gottes. Einige schauen, als fragten sie: Meinst Du
mich?
Johannes der Theologe
blickt aufmerksam auf Christus. Er streckt die Hand zu Andreas aus, als wolle
er sagen: Geh nicht weiter; dies ist ein Wendepunkt in unserem Leben! Andreas
hält inne. Gleich wird er als Erster der Apostel berufen.
Christus wendet sich den
Menschen nicht ganz zu. Es ist fast, als wolle Er weitergehen.[30]
Seine Rechte ist fast ganz hinter der Linken verborgen. Er schaut, und Sein
Blick ist durchdringend, intensiv, obwohl Er völlig unauffällig daherkommt,
ohne Pomp und große Aufmachung, gleichsam im Hintergrund verbleibt.[31]
„Während Elija an ihm
vorüberschritt, warf er seinen Mantel auf ihn. Da verließ er die Rinder, lief
Elija nach und sprach: Lass mich nur noch Vater und Mutter küssen, dann will
ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Gehe hin und komme wieder, denn was habe
ich dir getan!“[32]
„Nimm Dir, Herr, und
übernimm meine ganze Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen
ganzen Willen, mein ganzes Haben und Besitzen. Du hast es mir gegeben, zu Dir,
Herr, wende ich es zurück; das Gesamte ist Dein; verfüge nach Deinem ganzen
Willen, gib mir Deine Liebe und Gnade, das ist mir genug.“[33]
„Der Dichter wünscht seinen
Stoff; aber, wie man sagt, Wünschen ist keine Kunst, das ist durchaus richtig
und gilt mit großer Wahrheit von einer Menge ohnmächtiger Dichterwünsche. Das
richtige Wünschen hingegen ist eine große Kunst, oder besser, es ist eine Gabe.
Das ist das Unerklärliche und Geheimnisvolle am Genie gleichwie an einer
Wünschelrute, die auch nie auf den Einfall kommt zu wünschen, außer wo das ist,
was sie wünscht. Das Wünschen hat somit eine weit tiefere Bedeutung als für
gewöhnlich, ja dem abstrakten Verstand erscheint es als eine Lächerlichkeit, da
er das Wünschen eher in bezug auf das denkt, was nicht ist, als in bezug auf
das, was ist.“[34]
„Wenn da alles still um
einen geworden ist, feierlich wie eine sternenklare Nacht, wenn die Seele
allein ist in der ganzen Welt, da zeigt sich vor ihr nicht ein ausgezeichneter
Mensch, sondern die ewige Macht selbst, da tut gleichsam der Himmel sich auf,[35]
und das Ich wählt sich selbst, oder richtiger, es empfängt sich selbst. Da hat
die Seele das Höchste gesehen, was kein sterbliches Auge zu sehen vermag und
was nie mehr vergessen werden kann, da empfängt die Persönlichkeit den Ritterschlag,
der sie für eine Ewigkeit adelt. Zwar wird der Mensch damit kein anderer als er
zuvor gewesen, aber er wird er selbst; das Bewußtsein schließt sich zusammen,
und er ist er selbst.“[36]
„Wer sich selbst ewig zu
eigen hat, der kommt weder zu früh noch zu spät auf die Welt, und wer sich selbst
in seiner ewigen Gültigkeit besitzt, der findet wohl auch seine Bedeutung in
diesem Leben.“[37]
„Ich will hier nicht in das
Klagegeschrei einstimmen, das man oft über Dich hört, daß Du unersättlich
seiest; ich möchte lieber sagen: in gewissem Sinne hast Du recht; denn nichts
Endliches, nicht die ganze Welt vermag eines Menschen Seele zu befriedigen, die
Verlangen nach dem Ewigen fühlt.“[38]
„Was ist denn ein Mensch
ohne Liebe? Doch gibt es vielerlei Arten von Liebe; ich liebe einen Vater anders
als eine Mutter, meine Ehefrau wiederum anders, und jede verschiedene Liebe hat
ihren verschiedenen Ausdruck; es gibt aber auch eine Liebe, mit der ich Gott
liebe, und diese hat in der Sprache nur einen Ausdruck, nämlich: Reue. Wenn ich
ihn nicht so liebe, so liebe ich ihn nicht absolut, nicht aus meinem innersten
Wesen, jede andere Liebe zum Absoluten ist ein Mißverständnis, denn, um etwa
das zu nehmen, was man sonst so laut anpreist und was ich selber ehre, wenn der
Gedanke mit aller seiner Liebe am Absoluten festhängt, so ist es nicht das
Absolute, was ich liebe, ich liebe nicht absolut, denn ich liebe notwendig;
sobald ich frei liebe und Gott liebe, bereue ich. Und sollte es keinen anderen
Grund dafür geben, daß der Ausdruck für meine Liebe zu Gott Reue ist, so gibt
es doch den, daß er mich zuerst geliebt hat.[39]
Und doch ist dies eine unvollkommene Bezeichnung, denn nur wenn ich mich selbst
als schuldig wähle, wähle ich absolut mich selbst, falls ich überhaupt mich
selbst auf eine Weise absolut wählen soll, daß dieses Wählen nicht identisch
ist mit einem sich selbst Erschaffen; und wäre es auch des Vaters Schuld, die
sich auf den Sohn fortgeerbt hätte,[40]
er bereut sie mit, denn so nur kann er sich selbst wählen, sich absolut wählen;
und wenn die Tränen ihm beinahe alles auslöschten, er fährt fort zu bereuen,
denn so nur wählt er sich selbst. Sein Selbst ist gleichsam außer ihm, und es
muß erworben werden, und die Reue ist seine Liebe dazu, weil er es absolut
wählt, aus des ewigen Gottes Hand.“[41]
„Deshalb wollen viele so
gern Philosophen sein, nicht Christen; denn zum Philosophsein gehört Talent,
zum Christsein Demut, und die kann jeder haben, der will.“[42]
„Die entscheidende Betrachtung des Lebens aber
muß eben die sein, welche zufriedenstellen kann, wenn keine Zeit mehr ist. Als
der Schächer am Kreuz seine ganze Seele in jenen einen Wunsch sammelte, daß
Christus in seinem Reich seiner gedenken möge:[43]
da war das die ewige Entscheidung der Innerlichkeit, die gerade nicht einer
langen Zeit des Verstehens bedarf, um soviel weniger, als diese lange Zeit des
Verstehens eine betrügerische Erfindung ist. Die Aufgabe ist nun, jene Entscheidung
festzuhalten in der Zeit, und den Eindruck der Entscheidung zu bewahren.“[44]
„‚Maria hat das bessere Teil erwählet‘[45]
Welches ist denn der
bessere Teil? Es ist: Gott, also alles. Das bessere Teil ist alles, es wird
aber das bessere Teil genannt, weil
man es wählen muß; man bekommt alles nicht als alles, dergestalt beginnt man
nicht, man beginnt mit dem Wählen des besseren Teils, welches doch alles ist.“[46]
Die Zeit erzieht:
Aufstehen, Gebet, Liturgie, Mahlzeiten, Arbeit, Gebet, Schlafengehen. Das
Kirchenjahr feiern. Geistliche Tages- und Lebensordnung.[47]
„Aus vielem habe ich dir
nur weniges gesammelt,[48]
zur Erinnerung und zur Anleitung in deiner Lebensweise. Wenn du den Weg der
Gerechtigkeit gehst,[49]
findest du mehr als das und wirst es verstehen. Du begegnest dann auch Leiden,
doch sie sind auf dem Weg des Heils[50]
unvermeidbar. Suche dann die Lösung und den Trost in der Demut.
Durch Worte allein kannst
du aber nicht lernen. Man muss es im Tun durchgehen. Hier erkennst du dein
Unvermögen und wirst demütig. In unserer Demut gedenkt der Herr unser, entreißt
uns unseren Feinden[51]
und rettet uns“.[52]
„Um die Bedeutung des
Wortes zu verstehen, muss man es erfüllen. Werden die Gebote des Evangeliums
erfüllt, beginnen sie gleich, den Menschen umzugestalten, umzuformen, zu
beleben, seine Denkweise, die Gefühle seines Herzens und selbst den Leib umzuformen“.[53]
„Wer nicht die Möglichkeit
hat zu reisen, kann sich doch annähernde Begriffe und Vorstellungen von fremden
Ländern machen, obwohl er sich nicht vom Ort bewegt, indem er Reisenotizen
anderer Reisender liest, weil die Lebensformen aller Geschöpfe mehr oder
weniger einander ähneln, in welchen Ländern sie auch leben.
In Bezug auf die
Erfahrungen des geistlichen Lebens verhält es sich nicht so. Verstehen können
nur diejenigen, welche den Weg dieses Lebens gehen. Es ist ein vollkommen
unbekanntes Land für Menschen, die diesen Weg nicht betreten. Seine Begriffe
und Vorstellungen werden im Maße des Gehens und des Vertiefens in das Land des
Geistes klar. Im Maße der Vermehrung der eigenen Erfahrungen des geistlichen
Lebens werden die Hinweise auf Erfahrungen deutlich und verständlich, welche
die heiligen Väter in ihren Schriften geben.“[54]
„Als die Sonne unterging,
fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis
überfiel ihn…Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war,
siehe, da war ein rauchender Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den
Stücken [der Opfertiere] hin.“[55]
Jakob „blieb allein zurück.
Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.“[56]
„Als Moses unterwegs in der
Herberge war, kam ihm der Herr entgegen und wollte ihn töten.“[57]
„Siehe, es entstand ein
gewaltiges Seebeben, sodass das Boot von den Wellen bedeckt wurde; Er aber
schlief. Sie kamen zu Ihm, weckten Ihn und sagten: Herr, rette, wir gehen
zugrunde! Da sagt Er ihnen: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige? Dann erhob
Er sich, bedrohte den Wind und das Meer, und es entstand eine große Stille.“[58]
„Bist Du es, der da kommt,
oder sollen wir einen anderen erwarten?“[59]
„Ich habe den guten Kampf
gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“[60]
„Abbas Moses fragte Abbas
Siluan und sagte: Kann ein Mensch jeden Tag einen Anfang machen? Und es sagte
der Alte: Wenn er ein Arbeiter ist, kann er sogar jede Stunde einen Anfang
machen.“[61]
„Man erzählte von einem der
Väter: Er kam aus der Welt[62]
und hatte nun inneren Kampf, wenn er an seine Frau dachte. Er erzählte dies den
Vätern. Sie sahen, dass er ein Arbeiter war und mehr tat als sie sagten. So
legten sie ihm eine Lebensweise auf, die seinen Körper erschöpfte. Er konnte
nicht mehr aufrecht stehen. Gemäß dem Ratschluss Gottes kam ein fremder Vater
in die Sketis. Er kam zu dessen Zelle, fand sie offen, ging weiter und wunderte
sich, dass niemand ihm entgegenkam. Dann kehrte er zurück, klopfte und sagte:
Vielleicht ist der Bruder krank. Nachdem er geklopft hatte, trat er ein, fand
ihn krank und sagt[63]
ihm: Was hast du, Vater? Er erzählte ihm und sprach: Ich bin aus der Welt, und
es bekämpft mich nun der Feind hinsichtlich meiner Frau. Ich erzählte es den
Vätern und sie legten mir verschiedene asketische Übungen auf. Ich führte sie
aus, wurde schwach und der Kampf wird stärker.[64]
Als dies der Greis hörte, wurde er traurig und sagt ihm: Die Väter sind stark
und haben dir in schöner Weise asketische Übungen auferlegt.[65]
Wenn du aber auf mich Geringen hörst, lass das alles, nimm zur rechten Zeit ein
wenig Nahrung zu dir, verrichte deine kleine Synaxis[66]
und wirf deine Sorge auf den Herrn.[67]
Du kannst nämlich mit dieser Angelegenheit nicht aus deinen eigenen Bemühungen
fertigwerden. Unser Körper ist ja wie ein Gewand: Wenn man sorgsam mit ihm
umgeht, hält es, wenn aber sorglos, verfällt es. Er hörte dies, tat so und
innerhalb weniger Tage wich der Kampf von ihm.“[68]
„Die Liebe zu Gott
widersteht der Begierde. Sie überzeugt ja den Intellekt davon, sich der
Annehmlichkeiten zu enthalten. Die Liebe zum Nächsten widersteht dem Zorn; denn
sie bewirkt, Ehre und Vermögen zu verachten. Dies sind die zwei Denare, die der
Retter dem Wirt gab, um für dich Sorge zu tragen.“[69]
„Das sage ich jetzt nicht so
sehr für solche, die am Anfang stehen (auch wenn ich sehr darauf bestehe, weil
es ganz wichtig ist für sie, gleich mit dieser inneren Freiheit und
Entschlossenheit anzufangen), sondern für die anderen, denn es gibt viele, die
schon lange begonnen haben und es nicht fertigbringen, damit fertig zu werden.
Ich glaube, das kommt vor allem daher, weil sie nicht von Anfang an das Kreuz
umfassen, so daß sie niedergeschlagen herumlaufen und meinen, nichts zu tun.
Sobald das Erkenntnisvermögen seine Arbeit einstellt, können sie es nicht
aushalten, während vielleicht gerade dann der Wille zunimmt und erstarkt, und
sie das gar nicht merken.“[70]
„Außerdem bereitet sich die
Seele aufgrund dieser Nacht der Beschauung auf jene Ruhe und jenen Frieden vor,
der nach der Schrift alles Sinnen übersteigt (Phil 4,7). Dazu muß sie ihren
früheren Frieden vollkommen preisgeben; denn er war unvollkommen und deshalb
kein wahrer Friede, obschon er der Seele als ein ihr behagender Friede
erschien, ein doppelter, da er ihr Gefühl wie ihren Geist zu erfüllen schien,
dabei aber noch unvollkommen war. Erst muß er einer Läuterung unterzogen
werden, die Seele muß ihn preisgeben, damit sich an ihr erfülle, was wir oben
anläßlich der Mühsal der Nacht aus Jeremias angeführt haben: ‚Meine Seele wurde
entfernt und herausgestoßen aus dem Frieden‛ (Klgl 3,17).“[71]
„Einer der Ausbrüche, wo
das Menschliche in Christo am stärksten hervortritt, geschieht doch in seinem
Wort zu Judas: ‚Was du tust, das tue bald‘,[72]
und wo auch der Gegensatz so stark ist; denn er wußte ja infolge seines
Vorauswissens, daß Judas ihn verraten werde (wie ja ausdrücklich im
vorhergehenden bemerkt ist),[73]
aber diese menschliche Unruhe, dieses Wanken, wenn der entscheidende Augenblick
sich näherte, fand doch auch seinen Platz und wird vielen tröstlich sein, wenn
sie sich in der Zeit der Not daran erinnern.“[74]
Es besteht ein Zusammenhang
zwischen der Geringfügigkeit der Werkzeuge und Mittel, der Größe der
entgegenstehenden Schwierigkeiten und der Tiefe, der Dauer und dem Umfang der
Fruchtbarkeit.[75]
„Solange man viele Brunnen
hat, aus denen man Wasser schöpfen kann, solange entdeckt man überhaupt keine
ängstliche Bekümmerung in Hinsicht auf das mögliche Ausbleiben des Wassers.
Aber wenn man nur einen einzigen hat! Und ebenso auch wenn das Christentum
einem erst der einzige Brunnen geworden ist, dann beginnen auch erst die
Anfechtungen. Anfechtung ist der Ausdruck für eine Sammlung auf das Christliche
als den einzigen Gegenstand. Deshalb haben die meisten keine Anfechtungen.“[76]
In der Heiligen Schrift
sind Glaube und Unglaube meist Gegensätze: „Er schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärte“.[77]
Zu Thomas sagt der Auferstandene: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“[78]
Hiob dagegen ist zugleich
gläubig und ungläubig. Er bleibt dem Lebendigen treu, hadert und rechtet aber
mit Ihm. Seine Zweifel bringen ihn beinahe dazu, seine Beziehung zu Gott
aufzugeben. Und doch verfolgt er Ihn mit einer Hartnäckigkeit, die schließlich
zu einer völlig anderen Sichtweise führt: „Vom Hörensagen hatte ich von Dir vernommen;
nun aber hat mein Auge Dich geschaut.“[79]
Ein Vater ruft: „Ich
glaube; hilf meinem Unglauben!“[80]
Der Priester betet in der Eucharistiefeier nach dem Vaterunser: „Herr Jesus
Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben Deiner Kirche“.
Es ist die Gemeinschaft, die den schwachen Einzelnen trägt. Es ist der Herr,
welcher Einheit und Frieden schenkt.
Eine ausschließlich lineare
Sichtweise und der alleinige Blick auf das Ziel können entmutigen. Da wird
allzu deutlich, was alles fehlt oder was wohl nicht mehr zu korrigieren ist.
Dies sollte durch eine
andere Sichtweise ergänzt werden: Für diesen Augenblick leben. Was ist jetzt
möglich? Die Dinge entdecken, die an diesem Ort vorhanden sind.[81]
„Wer den goldenen Weg der
Mitte liebt, meidet ohne Gefahr der verfallenen Hütte Schmutz und unbeirrt die
Neid erweckende Halle. […] In der Not sei beherzt und stark; doch sind die
Segel von allzu günstigem Wind gebläht, sei weise genug, sie einzuziehen!“[82]
„Wehe, wenn euch alle
Menschen loben.“[83]
„Ein Bruder geriet an Abbas
Makarios den Ägypter und sagt[84]
ihm: Abbas, sage mir ein Wort, wie ich gerettet werde. Und es sagt der Alte:
Geh zum Grabmal und beschimpfe die Toten.
Da ging der Bruder weg,
beschimpfte sie und warf Steine. Er kam und berichtete dem Alten. Darauf sagt
er ihm: Haben sie nichts zu dir gesprochen? Der sagte: Nein. Es sagt ihm der
Alte: Geh morgen wieder und lobe sie.
Da ging der Bruder weg,
lobte sie und sagte: Apostel, Heilige und Gerechte. Er kam dann zu dem Alten
und sagte ihm: Ich habe gelobt. Da sagt er ihm: Haben sie dir nichts
geantwortet? Es sagte der Bruder: Nein.
Es sagt ihm der Greis: Du
weißt, wie du sie geschmäht hast, und sie haben dir nichts geantwortet, und wie
du sie gelobt hast, und sie haben dir nichts gesagt. So auch du, wenn du
gerettet werden willst, werde ein Toter. Erwäge weder die Ungerechtigkeit der
Menschen noch ihr Lob, wie die Toten; und du kannst gerettet werden.“[85]
„Wenn man vom
Gilleleie-Krug[86] über
Schwarzenbrück[87] (so
genannt, weil die Pest seinerzeit hier haltgemacht haben soll) in die kahlen
Felder hineingeht, die sich am Strand entlangziehen, ungefähr eine Viertelmeile
gegen Norden, so kommt man zu dem höchsten Punkt hier, nämlich Gilbjerget. […] Wenn ich dort stand,
ohne daß Verstimmtheit oder Verzagtheit mich als ein Anhängsel der Menschen
mich sehen ließ, die mich gewöhnlich umgaben, oder ohne daß Stolz mich selbst
zu der bestimmenden Kraft in einem kleinen Kreise machte – wenn ich dergestalt
einsam und verlassen dort stand und des Meeres Gewalt und der Kampf der
Elemente mich an meine Nichtigkeit erinnerten, und auf der andern Seite der
sichere Flug der Vögel mich an Christi Wort erinnerte: Nicht ein Sperling fällt
auf die Erde ohne den Willen des himmlischen Vaters,[88]
da fühlte ich auf einmal, wie groß und wie klein ich sei; da hatten jene beiden
großen Mächte – Stolz und Demut – sich freundschaftlich vereinigt.“[89]
„Das ist die Verwirrung bei
uns, daß wir zugleich der Pharisäer und der Zöllner sind.“[90]
„Ist es nicht auch ein
Handstreich (coup des mains), daß Gottes gewaltige Hand, die er auf einen
Menschen legt, um zu demütigen, im gleichen Augenblick die Hand des Segens ist?“[91]
Eine Novizin:[92]
Wenn ich bedenke, was ich noch alles erringen muss! Thérèse: Sagen Sie besser, verlieren!
Es ist Jesus, der Ihre Seele mit Herrlichkeiten erfüllt in dem Maße, in welchem
Sie sie von Unvollkommenheiten befreien. [Ich sehe wohl, Sie irren sich über
den Weg. Auf diese Weise werden Sie nie an das Ziel Ihrer Reise gelangen, zur
Tugend.] Sie wollen einen Berg besteigen und der gute Gott möchte, dass Sie
hinabsteigen ins fruchtbare Tal der Demut, in dem Sie die Geringschätzung Ihrer
selbst lernen.[93]
Manche werden sich ihrer
eigenen Unzulänglichkeit bewusst und geben auf, da sie den Weg, der zurückzulegen
ist, für zu schwierig halten. Andere verurteilen die Unzulänglichkeiten des
Nächsten. Beide sind vom außerordentlichen Charakter der religiösen Berufung
überzeugt. Sie möchten nicht die armselige menschliche Wirklichkeit bei sich
und bei anderen annehmen.[94]
„Erduldend erduldete ich
den Herrn. Er neigte sich zu mir und erhörte mein Flehen. Er zog mich aus der
elenden Grube, aus Schmutz und Schlamm. Er stellte meine Füße auf einen Felsen und
lenkte meine Schritte. Er legte mir ein neues Lied in meinen Mund, eine Hymne
unserem Gott.“[95]
„In te, Domine, speravi, non confundar in æternum.“[96]
„Wenn du gemäß der Schrift
erkennst, dass in jedem Land die Urteile des Herrn sind,[97]
wird dir jedes Ereignis Lehrer der Gotteserkenntnis.“[98]
„Wie die Reisenden auf dem
Meer gern die Sonnenhitze ertragen, so lieben diejenigen, welche das Böse
hassen, die Zurechtweisung. Darum widersteht der eine den Winden, der andere
den Leidenschaften.“[99]
„Wenn eine Seele, die in
Sünde verstrickt ist, die ihr widerfahrenden Drangsale nicht annimmt, dann
sagen die Engel über sie: ‚Wir haben Babylon ärztlich behandelt, und es wurde
nicht geheilt‘.“[100]
„Immer wenn der Zweifel ihn
mit dem einzelnen ängstigen, ihn lehren will, daß er zuviel leide oder über
seine Kräfte geprüft werde, vergißt er das Endliche in dem Unendlichen, daß er
immer unrecht hat. Immer wenn der Kummer des Zweifels ihn traurig machen will,
erhebt er sich über das Endliche ins Unendliche; denn daß er immer unrecht hat,
das ist der Flügel, auf welchem er sich über die Endlichkeit hinausschwingt,
das ist das Sehnen, mit welchem er Gott sucht, das ist die Liebe, in welcher er
Gott findet.“[101]
„Und sollte denn der
Gedanke, daß wir gegen Gott immer unrecht haben, nicht begeisternd sein, denn
was drückt er anders aus, als daß Gottes Liebe immer größer ist als unsere Liebe?“[102]
„Christus ist der wahre
Lehrmeister (magister matheseos).
Er lernte an dem, das er
litt (émathen af’ hōn épathen) Hebr. 5,8.“[103]
„Er lernte an dem, das er
litt. Dies wird über Christus gesagt – und doch, falls jemand davon hätte
entbunden sein sollen, so wäre wohl er es, der alles wußte. Diese Methode ist
die der Innerlichkeit.“[104]
„Christi Leiden ist
eigentlich Seelenleiden.“[105]
„Die Schwierigkeit besteht
darin, daß man sowohl das Alte als auch das Neue Testament hat;[106]
denn das Alte hat ganz andere Kategorien. Denn was würde wohl das Neue
Testament von einem Glauben sagen, welcher glaubt, er solle es richtig gut
haben in der Welt, in dem Zeitlichen, anstatt dieses aufzugeben, um das Ewige
zu ergreifen. Daher die Unbeständigkeit in dem geistlichen Vortrag, je nachdem
ob das Alte oder das Neue Testament darin durchscheint.“[107]
„Es hat keinen großen Geist
gegeben ohne einen gewissen Wahnsinn (nullum exstitit magnum ingenium sina
aliqua dementia), dies ist der weltliche Ausdruck für den religiösen Satz: Wen
Gott in religiösem Sinne segnet, den verflucht er eben damit im weltlichen. So
muß es sein, das erste hat seinen Grund in der Begrenztheit des Daseins, das
zweite in der Doppeltheit des Daseins.“[108]
„Was Christentum ist, ist
Bildung; das Christsein ist ungefähr das, was ein natürlicher Mensch sich in
seinem glücklichsten Augenblick als das höchste wünschen könnte, die
gleichmäßige, harmonische Vollkommenheit in sich selbst und in seinem Selbst
die durchgeformte Meisterschaft.
Aber wenn man derart
spricht, ist man dann nicht wie 100.000 Meilen entfernt von jener Rede über den
Erlöser, der in der Welt leiden mußte und der die Kreuzigung des Fleisches
forderte,[109] all
jene Qual als die Geburtswehen der Seligkeit, weil nun einmal ein unendlicher,
ein qualitativer Unterschied ist zwischen Gott und Mensch, und das Grauen des
Christentums dasselbe ist wie seine Seligkeit: daß Gott der Lehrer sein will,
der Schüler ihm gleichen soll.
Soll Gott der Lehrer sein,
so muß die Unterweisung damit beginnen, den Lernenden (den Menschen) zu
sprengen. Anders kann es nicht sein aufgrund der Qualität. Es nützt nur wenig,
davon zu sprechen, daß Gott der Lehrer sei, und dann die Unterweisung rein
menschlich bloß eine Veredelung sein zu lassen.“[110]
Auf tiefe geistliche
Erfahrungen folgt das Leid: Nach der Verklärung die Leidensvorhersage, nach dem
Abendmahl das Gebet am Ölberg.[111]
„‚Wandelt sich der Schmerz irgendwann um in
Nicht-Schmerz?‛ ‚Nein, nein. Es geht darum, ihn zu teilen, erstmal!‛ ‚Und wie
hält man den Schmerz aus?‛ ‚Indem man ihn Gott hinhält.‛ ‚Also standhalten
trotz des Schmerzes?‛ Sie nickt und versucht zu erklären, dass das Gebet mit
und für diese Menschen, das Aushalten, und das trotz des Schmerzes weiterhin
Glauben eine unsichtbare Fruchtbarkeit schenkt. Ein Akt des Glaubens, obwohl
die Lebenssituation dagegen spricht.“[112]
Wer nicht am Großen Freitag
gelitten hat, kann auch nicht Auferstehung feiern.[113]
„Jener muss wachsen, ich
jedoch abnehmen.“[114]
„Diese Gesinnung hegt in
euch, die auch in Christus Jesus war, der, als Er in Gottes Gestalt war, es
nicht für einen Raub hielt, wie Gott zu sein, sondern sich selbst entäußerte,
indem Er Knechtsgestalt annahm und den Menschen ähnlich wurde; der Erscheinung
nach wie ein Mensch erfunden, erniedrigte Er sich selbst und wurde gehorsam bis
zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz.“[115]
„Jeder Tag der erste –.[116]
Jeder Tag ein Leben.
Jeden Morgen soll die
Schale unseres Lebens hingehalten werden, um aufzunehmen, zu tragen und
zurückzugeben. Leer hinreichen – denn was vorher war, soll sich nur spiegeln in
ihrer Klarheit, ihrer Form und ihrer Weite.“[117]
„Hermelinda fügte hinzu,
daß man ganz demütig sein müsse und nichts zu verteidigen haben dürfe, nicht
einmal die eigene Person; daß die eigene Person geschützt, aber nicht
verteidigt werden solle.“[118]
„Für Don Juan schien es
plausibel, daß ihr Entschluß, ohne Erwartungen makellos zu leben, tatsächlich
der Schlüssel zu allem anderen war. […] Ein Gefühl, geschlagen zu sein, oder
genauer gesagt, ein Gefühl der Unwürdigkeit überkommt ihn [den Krieger] beinahe
unverhofft. […] dies ist der Moment, da die wahre Armut seiner menschlichen
Mittel nicht mehr zu leugnen ist.“[119]
„Eine der Folgen einer detaillierten
Rekapitulation [des bisherigen Lebens], so sagte Florinda, sei das aufrichtige
Lachen, das uns angesichts der langweiligen Wiederholung unserer
Selbstwertschätzung ankommt und das den Kern aller menschlichen Interaktion
bildet.“[120]
„Zweimal im Jahr zieht er
sich in die Schweizer Berge, ins Wallis zurück. Hoch oben, in eine kleine
Berghütte, in der Nähe nur ein Kapuzinerpater, der dort seit zwanzig Jahren als
Eremit lebt. Mit ihm feiert er die Messe, bekommt Rat und Impulse für das
geistliche Leben. Impulse wie diesen: ein Eremit sei ‚die Stelle, wo in den
Bergen die Quelle hervorbrechen kann. Da muss ich manchmal tagelang, vielleicht
sogar jahrelang im Trockenen sitzen und warten und beten. Aber dann kommt das
Quellwasser aus der Tiefe heraus und schafft sich einen Weg durch mein
menschliches, hartes Gestein. Irgendwann einmal bricht die Quelle durch. Es ist
aber nicht meine Aufgabe, zu schauen, wo dann das Wasser hinkommt! Das ist
immer eine Gefahr für den Eremiten. Mancher würde sagen: Da muss Wasser hin und
da muss Wasser hin. Nein! Das Wasser sucht sich schon selber seinen Weg.‛“[121]
„Wenn das Weizenkorn nicht
in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es
viel Frucht.“[122] Das
Weizenkorn hat die Möglichkeit eines Wachstums in sich. Die Voraussetzung dafür
ist aber sein Tod. Die Selbstentäußerung macht das größere Leben möglich.[123]
Moskau,
Pokrov-Vasilij-Kathedrale. Auf einer Ikone aus dem 18. Jahrhundert steht der
Tor um Christi willen auf dem Erdboden und schaut in die Ferne. Nudus nudum
Christum sequi. Seine Augen leuchten geradezu, aber nicht schwärmerisch,
sondern voller Sehnsucht, in nüchterner Hingabe. Sein Mund hat einen
Leidenszug. Er trägt langes Haar und Bart. Er hält die Hände wie eine Schale
Christus entgegen. Er steht demütig da, ein wenig geneigt. Seine Rippen
reichnen sich ab. Sein Körper ist von Fasten und Entbehrung gezeichnet, aber
schön. Seine Füße stehen nebeneinander. Er steht in gewisser Weise gespannt da,
mit hörenden Ohren, wie ein Knecht, der auf die Ankunft seines Herrn wartet.[124]
Christus streckt ihm die Hände entgegen, die Handflächen nach unten geöffnet.[125]
Christus, mit einem Licht
strahlenden Gewand angetan, hält das Evangelium in seiner linken Hand. Mit der Rechten
fasst er Adam, der benommen ist, wie nach einem langen Schlaf, und dessen
rechte Hand schlaff herunterhängt. Eva steht neben ihm, in ein rotes Gewand
gehüllt, die Hände in anbetender Verehrung verhüllt. Sie schaut aufmerksam auf
Christus, der in den Hades herabgestiegen ist.
Er steht auf den
kreuzförmig angeordneten Pforten der Unterwelt. Die dunkle Nacht des Todes ist
noch zu sehen, doch die geborstenen Zargen, Riegel und Schlüssel dieses
Gefängnisses fliegen bereits chaotisch umher. Jesaja weist auf Christus, David
betrachtet Ihn staunend, Moses schaut das Geheimnis Seiner Erscheinung und
Salomo fragt den Betrachter dieser Ikone, was hier vor sich geht. Neben dem
Berge Golgotha wächst der Lebensbaum des Paradieses.[126]
Das Gebet ist manchmal leicht
wie eine Flaumfeder und manchmal schwer wie ein Sandsack.[127]
„Lasst über euren Zorn
nicht die Sonne untergehen!“[128]
„Wenn jemand das reine
Gebet erlangen und Gott einen Intellekt ohne Gedanken darbringen möchte,
beherrsche er den Zorn und überwache die Gedanken, die aus ihm erwachsen,
nämlich diejenigen, welche aus Argwohn, Hass und Groll kommen. Sie blenden am
meisten den Intellekt und zerstören seinen himmlischen Zustand.“[129]
„Trachte in keiner Weise
danach, zur Zeit des Gebetes eine Form oder Gestalt anzunehmen.“[130]
„Was ein sinnenhaft
wahrnehmbares Haus für die gewöhnliche Luft ist, das ist der vernunftbegabte
Intellekt für die göttliche Gnade. Je mehr Materie du entfernst, desto mehr
dringt sie von selbst ein. Je mehr du hineinbringst, desto mehr zieht sie sich
zurück.“[131]
„Die Nüchternheit ist der
Weg jeglicher Tugend und Weisung Gottes. Sie wird auch Hesychia des Herzens
genannt. Wird sie ohne Vorstellungen vollendet, ist sie die Bewachung des
Intellekts.“[132]
„Gott der Herr hat mir eine
Zunge von Jüngern gegeben, damit ich wisse, den Müden mit dem Wort zu
erquicken. Jeden Morgen weckt Er mir das Ohr, damit ich wie ein Jünger höre.“[133]
„Wer Jesu Wort wirklich
besitzt, kann auch Seine Stille[134]
vernehmen, auf dass er vollkommen sei, auf dass er durch sein Wort wirke und
durch sein Schweigen[135]
erkannt werde.“[136]
„Ein Wort sprach der Vater,
das war sein Sohn, und dieses spricht er immer in ewigem Schweigen, und im
Schweigen soll es gehört werden von der Seele.“[137]
„Der Unmittelbare glaubt
und bildet sich ein, wenn er bete, sei die Hauptsache, worauf er besonders
hinarbeiten müsse, daß Gott hört, um
was er betet. Und doch ist es im
ewigen Sinne der Wahrheit gerade umgekehrt: Nicht dann ist das
Gebets-Verhältnis das wahre, wenn Gott hört, worum gebeten wird, sondern wenn
es der Betende ist, der im Gebet verharrt, bis er der Hörende ist, welcher hört, was Gott will. Der Unmittelbare
macht viele Worte[138]
und ist deshalb eigentlich fordernd, wenn er betet; der wahre Beter ist nur hörend.“[139]
„Wer wahrhaft betet, öffnet
sich dem Geist.“[140]
„Die Worte, die ich dir
heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen! Du sollst sie deinen Kindern
einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist,
wenn du dich niederlegst oder aufstehst.“[141]
„Selig, […] wer Freude hat
an der Tora des Herrn und sinnt über Seiner Tora Tag und Nacht.“[142]
„Siehe, nun preiset den
Herrn, all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Hause des Herrn, in den
Höfen des Hauses unseres Gottes. In den Nächten erhebt eure Hände zum Heiligtum
und preiset den Herrn.“[143]
„Der Herr kommt, ob wir
auch auf ihn warten müssen; er kommt, ob wir auch alt würden wie Hanna,[144]
grau wie Simeon[145]
(dieser zweite Noah), aber wir müssen auf ihn in seinem Hause warten.“[146]
Es lebt der Herr, vor
dessen Angesicht ich stehe.[147]
„Wenn du es verstehst und
es dir gegeben ist, am Morgen zu stehen und angeschaut zu werden,[148]
aber auch zu schauen,[149]
weißt du, was ich sage; wenn jedoch nicht, sei nüchtern, und du begreifst es.“[150]
Das Geheimnis des
geistlichen Lebens besteht darin, wohin der Mensch seine Aufmerksamkeit
richtet.[151]
„Abbas Joseph sagt zu Abbas
Nistheroos: Was soll ich mit meiner Zunge tun? Ich kann sie nicht beherrschen!
Da sagt ihm der Greis: Hast du denn Ruhe, wenn du redest? Er sagt ihm: Nein.
Und es sagte der Greis: Wenn du keine Ruhe hast, warum redest du? Schweige
lieber; und wenn es ein Gespräch gibt, höre viel lieber zu als zu reden.“[152]
„Wenn du also mit
Erkenntnis und Unterscheidung untersuchst, findest du sicher, dass das
scheinbar Gute, das vom Teufel kommt, in Wirklichkeit nicht die Spur von etwas
Gutem aufweist, sondern zu Ehrsucht, Verwirrung oder dergleichen führt. Das
Gute, das von Gott kommt, vermehrt dagegen immer die Erleuchtung und Demut des
Herzens, und es bringt den Menschen zur Ruhe.“[153]
„Vergib ihnen doch ihre
Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus Deinem Buche, das Du geschrieben hast!“[154]
„Ich selber wünschte,
Anathema und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder“.[155]
„Es sagt der Alte: Gibt es
Buße? Es sagt der Bruder: Ja, ja. Da sagte der Alte: Ich trage mit dir die
Hälfte der Sünde.“[156]
„Nichts also fordert Gott
von dir als Danksagung, Geduld und Bitte um Vergebung der Sünden. Sieh, wie
stolz ich bin, ein Spielball der Dämonen, in der Meinung, gottgemäße Liebe zu
haben, sodass ich mich dazu hinreißen lasse, dir zu sagen: Ich trage jetzt die
Hälfte deiner Last,[157]
und in Zukunft wird Gott wieder helfen.“[158]
„In seiner Anfangszeit kam Abbas
Euprepios zu einem Greis und sagt ihm: Abbas, sag mir ein Wort, wie ich
gerettet werde. Der aber sagte ihm: Wenn du gerettest werden willst, mache dich
bei einem Besuch nicht an das Sprechen, bevor man dich fragt.“[159]
„Auszuharren in Treue fordert
uns der göttliche Apostel auf, uns zu freuen an der Hoffnung, im Gebet aber
beharrlich zu sein,[160]
damit das Gut der Freude bei uns bleibe. Wenn es sich aber so verhält, dann ist
also, wer nicht ausharrt, nicht treu, und wer sich nicht freut, nicht voll
guter Hoffnung. Hat er doch die Ursache der Freude, das Gebet, von sich
geworfen, indem er nicht an ihm festgehalten hat.“[161]
4.8.1991.
Mausoleum Kaffal-i-Schaschi,[162]
Taschkent, Usbekistan. Hier lebte früher ein heiliger Einsiedler.[163]
Heute wohnt hier ein junger Mann. Er hat eine winzige Moschee, einen offenen
Gebetsraum und eine noch kleinere Schlafkammer. Er hat sich ein kleines Gerüst
gebaut und ist dabei, über und über bespritzt, die Außenwand mit Lehm zu
bewerfen. Er hat einen gepflegten Garten mit Weinlaube, Mais und dicken Bohnen
angelegt. Er zeigt mir sein kleines Reich und führt mich dann innen im
Mausoleum hoch über den Iwan,[164]
von dem aus ich eine schöne Sicht auf Taschkent habe. Die große Stadt ist eine
vom Fluss Čirčik bewässerte Oase.
Wir unterhalten uns. Nicht
jeden Tag treffe ich so einen wie dich, Michail, sagt er. Die Touristen kommen
in Scharen hierher und halten mich aufgrund meines Aussehens für ein Gespenst.
Ja, sage ich, Gott schaut auf das Herz, das ist für ihn wichtig. Dann sprechen
wir über das einsame Leben. Es ist aber schwierig, seufzt er. Ich bin allein!,
sagt er wiederholt. Ich spreche von der Freude. Kennst du die Freude?, fragt
er. Ich sage: Sie wohnt im Herzen, nicht außen. Dann sprechen wir über die Gemeinschaft
der Heiligen. Er versteht mich gleich. Ich sage: Wir treffen uns nicht direkt,
da doch die Religionen verschieden sind, aber in Gott.
Er schenkt mir
Pfefferminze. Die Blätter sind an der Unterseite dunkelviolett. Er sagt: Das
ist die Pflanze des Paradieses. Mache dir einen Heiltee daraus![165]
„Weil die Gesetzlosigkeit
zunimmt, wird die Liebe vieler erkalten.“[166]
„Er hält sich nicht an das
Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und
zusammengehalten, das Wachstum vollzieht, das Gott gibt.“[167]
„Du hast geduldig [vieles]
um meines Namens willen ertragen und bist nicht müde geworden. Aber ich habe
gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“[168]
„Wer außer einem Soldaten
oder einem Liebenden wird die Kälte der Nacht ertragen und Schnee, vermischt
mit prasselndem Regen?“[169]
„Für Liebende gibt es nur
wenig Erfreuliches und viel mehr Schmerzliches; darum mögen sie sich vor Augen
halten, daß sie viel ertragen müssen.“[170]
„Abbas Markos sagte Abbas
Arsenios: Warum fliehst du uns? Es sagt ihm der Greis: Gott weiß, dass ich euch
liebe, aber ich kann nicht mit Gott und mit den Menschen sein. Die oberen
Zehntausend und Myriaden haben einen einzigen Willen, aber die Menschen haben
vielerlei Willen. Nicht kann ich also Gott verlassen und zu den Menschen gehen.“[171]
„Unsere Seele ist ohne Gott
nichts als ein todter Tocht;[172]
er ist es der unsere Lampe anzünden muß. Der Herr mein Gott will meine
Dunkelheit licht machen Ψ XVIII. 28.[173]
Er ist die Flamme, das Oel und der Geist, der diese Flamme aufsteigen läst und
ernährt. Er ist der Hauch unsers Lebens“.[174]
„Daran kann man sehen, daß
die Liebe die Welt überwunden hat:[175]
sie vergilt Böses mit Gutem.“[176]
„Je höher ein Mensch über
einem andern steht, den er liebt, desto mehr wird er sich (menschlich
gesprochen) versucht fühlen, ihn zu sich emporzuziehen; desto mehr aber wird er
sich (göttlich gesprochen) bewegt fühlen, zu ihm hinabzusteigen. Das ist die
Dialektik der Liebe. Recht seltsam, daß man im Christentum das nicht gesehen hat,[177]
sondern von Christi Menschwerdung stets als einem Mitleiden oder als einer
Notwendigkeit gesprochen hat.“[178]
„Wie der Pfeil des geübten
Schützen, wenn er von der Bogensehne schnellt, sich keine Rast gönnt, ehe er am
Ziel ist: ebenso ist der Mensch von Gott geschaffen mit der Zielrichtung auf
Gott und kann nicht Rast finden ehe in Gott.“[179]
„Für die glücklichen
Individualitäten ist die erste Liebe zugleich die zweite, die dritte, die
letzte, die erste Liebe hat hier die Bestimmung der Ewigkeit; für die
unglücklichen Individualitäten ist die erste Liebe der Moment, sie erhält die
Bestimmung der Zeitlichkeit. Für jene ist die erste Liebe, indem sie ist, ein
Gegenwärtiges; für diese ist sie, indem sie ist, ein Vergangenes. Sofern in den
glücklichen Individualitäten auch eine Reflexion ist, wird sie, indem sie sich
auf das Ewige in der Liebe richtet, eine Stärkung für diese, und sofern sie auf
das Zeitliche reflektiert, eine Zerrüttung derselben sein.“[180]
„Wie Du auch immer Dich
drehst und wendest, Du mußt doch bekennen, daß die Aufgabe darin besteht, die
Liebe in der Zeit zu bewahren. Ist das unmöglich, so ist die Liebe eine Unmöglichkeit.“[181]
„Alle Herrlichkeit der
Königstochter ist innen.“[182]
Umfassender als die Einzelziele eines aktiven Lebens ist das Leben aus Gott.
Dies bedeutet Teilhabe an der göttlichen Einfachheit. Das geistige, geistliche
und gefühlshafte Leben wird einfacher. Der Lebendige ist verzehrendes Feuer.[183]
Du bist auserwählt und in den verschlossenen Garten der Einsamkeit berufen worden,
um mit der verachteten Liebe eins zu werden. Du wirst die Freude deines Gottes sein.[184]
Von dir werden Ströme lebendigen Wassers ausgehen.[185]
„Lass mich doch Deine
Herrlichkeit schauen! Er antwortete: Ich will meine ganze Güte vor deinem
Angesicht vorübergehen lassen und will den Namen des Herrn vor dir ausrufen:
wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen
erbarme ich mich.“[186]
„Siehe, da ging der Herr
vorüber: Ein großer, gewaltiger Sturm, der Berge zerriss und Felsen zerbrach,
kam vor dem Herrn her; aber der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein
Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben ein Feuer;
aber der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer wurde ein leises Wehen hörbar.“[187]
„Seht, welche Liebe uns der
Vater geschenkt hat, dass wir Kinder Gottes heißen und sind! Die Welt kennt uns
deswegen nicht, weil sie Ihn nicht kennt. Geliebte, jetzt sind wir Kinder
Gottes; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir
wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir Ihm gleich sein; denn wir schauen
Ihn, wie Er ist.“[188]
„Zu der Seele, die nicht
weiß, wie sie Christus durch große Tugenden gebären kann, wird gesagt:
‚Heiliger Geist wird über dich kommen‘.“[189]
„Das Paradox ist das
eigentliche Pathos des geistigen
Lebens, und wie nur große Seelen den Leidenschaften ausgesetzt sind, ebenso
sind nur große Denker dem ausgesetzt, was ich Paradoxe nenne, welche nichts
anderes sind als unausgetragene großartige Gedanken.“[190]
Bd., Bde. |
Band, Bände. |
f, ff |
folgende(r), folgende. |
hg. |
herausgegeben. |
HMK |
Heinrich Michael
Knechten. |
LXX |
Septuaginta. |
PG |
J.-P.Migne, Patrologiæ cursus completus. Series græca, 162 Bde., Paris 1857-1866. |
SC |
Sources Chrétiennes,
Paris 1941ff. |
u. |
und. |
Übers. |
Übersetzung. |
v. |
von. |
Z. |
Zeile. |
Apophthegmata Patrum:
Alphabetikon, hg. v. J.-B.Cotelier (Cotelerius), PG 71A-440D.
Les apophtegmes des
Pères. Collection systématique, Einführung, hg., Übers. u. Anmerkungen v. J.-C.Guy,
B.Flusin u. B.Meunier, 3 Bde., SC 387.474.498, Paris 1993.2003.2005.
Weisung der Väter.
Apophthegmata Patrum, auch Gerontikon oder Alphabeticum genannt, Übers. v.
B.Miller, Sophia 6, Trier 72005.
Barsanuphios und
Johannes von Gaza: Correspondance, Einführung, hg. u. Anmerkungen v. F.Neyt u.
P. de Angelis-Noah, Übers. v. L.Regnault, 3 Bde. in 5 Büchern, SC
426f.450f.468, Paris 1997f.2000-2002.
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Neilos der Asket, Wort über das Gebet, Philokalia, Bd. 1, hg. v. Makarios
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Sur les pensées,
Einführung, hg., Übers., Anmerkungen u. Register, v. P.Géhin, C. u.
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Über die acht
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in Form einer Centurie, Philokalia, Bd. 1, hg. v. Makarios (Notaras) u.
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Abhandlung über die Nüchternheit und die Tugend – für die Seele nützlich und
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Kentenich, P. Joseph,
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Kierkegaard, Sören: Enten
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Papirer, hg. v.
P.A.Heiberg, V.Kuhn u.a., 11 Bde., Kopenhagen 21939-1948; vermehrte
Auflage, hg. v. N.Thulstrup, Register v. N.J.Cappelørn, 15 Bde., Kopenhagen
1969-1978. Auf diese Ausgabe bezieht sich die Zählung der Tagebuchnotizen. Ein
Beispiel. „VII, A 138“ bedeutet: Band VII, Gruppe A, Archivnummer 138.
Die Tagebücher, Bd.
1f, Übers. v. H.Gerdes, Gesammelte Werke und Tagebücher 38,1f, Simmerath 2003.
Leenen, Maria Anna,
Einsam und allein? Eremiten in Deutschland, Münster 22006.
Makarij (Ivanov):
Sobranie pisem. Pis’ma k monašestvujuščim, Bd. 4, Moskau 1863.
Markos der Asket: Marc
le Moine, Traités I, Einführung, hg., Übers., Anmerkungen u. Register v. G.-M.
de Durand, SC 445, Paris 1999.
Markus Eremita,
Asketische und dogmatische Schriften, Bibliothek der griechischen Literatur 19,
Einleitung, Übers. u. Anmerkungen v. O.Hesse, Stuttgart 1985.
Maximos der Bekenner:
Vier Centurien über die Liebe, in: Philokalia, Bd. 2, hg. v. Makarios (Notaras)
u. Nikodemos (Kalliburtses), Athen 51984, 3-51.
Vier Centurien über
die Liebe, in: Philokalie, Bd. 2, Übers. v. einem Kartäuser, Würzburg 2004,
57-139.
Meer de Walcheren,
Pieter van der, Het witte paradijs, Utrecht 1929.
Das weiße Paradies,
München 1930.
Newman, John Henry,
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Nigg, Walter, Buch der
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Origenes: Commentaire
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Anmerkungen v. C.Blanc, Paris 1970.
Ovid (Publius Ovidius
Naso): Amores, hg. u. Übers. v. M. v. Albrecht, Stuttgart 1997.
Ars amatoria, hg. u.
Übers. v. M. v. Albrecht, Stuttgart 1992 (Nachdruck: Stuttgart 1998).
Teresa von Avila
(Teresa de Jesús): Obras completas, hg. v. A.Barrientos, Madrid 52000.
Gesammelte Werke,
Übers. u. eingeleitet v. U.Dobhan u. E.Peeters, 5 Bde., Freiburg i.Br., Basel
u. Wien 2001-2007.
Thérèse
de l’Enfant-Jésus, Conseils et souvenirs, Lisieux 21952.
[1]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 649. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 119: „Dertil kommer, at Din hele Lykke mangler
en Velsignelse, thi den mangler Gjenvordigheder“.
[2]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 652. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 121: „Først Den, der er bleven fattig i Verden,
har vundet den sande Eiendomssikkerhed, og først Den, der har tabt Alt, har
vundet Alt.“
[3]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 664. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 133: „Ret som om det var Fristelsens sande
Betydning, at Folk skulde gaae under i den.“
[4]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 667. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 136: „Det er jeg imidlertid overbeviist om, at
Den der har Mod til at forvandle den udvortes Anfægtelse til en indvortes, han
har allerede saa godt som overvundet den; da vil der ved Troen endog i
Lidelsens Øieblik foregaae en Transsubstantiation.“
[5]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 680f. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 147f: „Ydmyghed lader sig vanskeligt fremstille,
fordi den netop er Succession, og medens Betragteren ikke behøver mere end at
see Stoltheden i sin Culmination, saa fordrer han egentlig i det andet
Tilfælde, det som Posi og Kunst ikke kunne give, at see den i dens stadige
Tilbliven, thi dette hører Ydmygheden væsentligt til, at den stadig bliver […].
Naar jeg vil fremstille en Helt, der erobrer Riger og Lande, da lader det sig
ypperligt fremstille i Momentet, men en Korsdrager, der hver Dag tager sit Kors
op, lader sig aldrig fremstille hverken i Poesi eller Kunst, fordi Pointet er,
at han hver Dag gjør det. Naar jeg vil tænke mig en Helt, der sætter sit Liv
til, saa lader det sig ypperlig concentrere i Momentet, derimod ikke det at døe
hver Dag, fordi Hovedsagen er, at det skeer hver Dag.“
[6]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 684f. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 151: „Han har ikke kjæmpet med Løver og Trolde,
men med den farligste Fjende, som er Tiden. Men nu kommer ikke Evigheden bag
efter som for Ridderen; men han har havt Evigheden i Tiden, bevaret Evigheden i
Tiden. […] Og lader Sligt sig nu end ikke kunstnerisk fremstille, saa være det
Din Trøst som det er min, at det Høieste og Skjønneste i Livet, det skal man
ikke læse om, ikke høre om, ikke see, men, om man saa vil, leve.“
[7] Gen 28,12: „Er [Jakob] träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.“
[8] Apophthegmata Patrum, Systematische Sammlung XV,110 (Nau 332), SC 474, Paris 2003, 352.
[9] Johannes von Gaza, Brief 688, SC 468, Paris 2002, 124, Z. 5f.
[10] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 758, Bd. 1, Simmerath 2003, 106.
[11] Gen 1,31: „Gott sah alles an, was Er geschaffen hatte, und siehe, es war sehr gut.“
[12] Joh 19,30: „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach Er: Es ist vollbracht!, neigte das Haupt und übergab den Geist.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 93, 9.6.1837, Bd. 1, Simmerath 2003, 131.
[13] Lk 23,39-41: „Einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte Ihn und sagte: Bist Du nicht der Christus? Rette Dich selbst und uns! Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Fürchtest du denn nicht Gott, da dich doch das gleiche Urteil getroffen hat? Uns geschieht zwar recht; denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen. Dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 83, Bd. 1, Simmerath 2003, 129.
[14] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 713, Bd. 1, Simmerath 2003, 102.
[15] 2 Kor 7,10: „Denn die gottgemäße Traurigkeit bewirkt eine Reue zum Heil; die Traurigkeit der Welt dagegen verursacht den Tod.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 360, 10.2.1839, Bd. 1, Simmerath 2003, 185.
[16] Der Kaufmann Grigorij Leont’evič Nikitnikov ließ 1635-1653 neben seinem Handelshof diese Kirche errichten.
[17] 4. Rang der Nordwand.
[18] HMK, 9.10.1988. Vgl. E.S.Ovčinnikova, Cerkov’ Troicy v Nikitnikach. Pamjatnik živopisi i zodčestva XVII veka, Pamjatniki drevnego iskusstva, Moskau 1970, 82-84.
[19] Vgl. zum Folgenden: A.J.Krailsheimer, Rancé, in: Dictionnaire de spiritualité 13 (1988), 81-90; J.T.Rath, Rancé, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 7 (1994), 1320-1323.
[20] Das Kloster La Grande Trappe liegt in der Stadt Soligny-La-Trappe im Département Orne in der Region Basse-Normandie, etwa sechzig Kilometer nordöstlich von Le Mans in Frankreich.
[21] Walter Nigg, Buch der Büßer, Olten 1970, 136f: „Nach jahrelangem Nachdenken brach die Erkenntnis durch: ‚Ich bin ein armer Sünder, der eine sehr strenge Büße nötig hat.‛ Dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los, ja er bestimmte seine weitere Lebenshaltung. ‚Ich will Buße tun‛, wiederholte er immer wieder. Der lang ersehnte neue Weg lag klar vor seinem Geist: er wollte Buße tun. Damit stellte er sich in schärfsten Gegensatz zum Zeitalter des Sonnenkönigs. Aber es war ihm gegeben, diesen einen großen Gedanken sein ganzes Leben lang festzuhalten. Wenige Menschen sind fähig, eine tiefe Einsicht unverändert wachzuhalten. Die meisten verlieren ihre besten Eingebungen wieder, weil es oft momentane Gefühlsregungen sind, die sich nach einiger Zeit wieder verflüchtigen. Rancé dagegen faßte die büßende Umkehr als den Zentralgedanken seines Daseins auf, gestaltete ihn ins Große und führte ihn in unbekannte Dimensionen hinein.“
[22] A.-J. Le Bouthillier de Rancé, De la sainteté et des Devoirs de la Vie monastique, 2 Bde., Paris 1683.
[23] HMK, 10.12.1984.
[24] Gen 1,3: „Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“
[25] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 550, 30.8.1839, Bd. 1, Simmerath 2003, 216.
[26] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 574, 23.9.1839, Bd. 1, Simmerath 2003, 218.
[27] Vgl. John Henry Newman, Die Kirche, Übers. v. O.Karrer, Bd. 2, Einsiedeln 1946, 127-129.
[28] HMK, 30.12.1987. Vgl. K.Demmer, Die unwiderrufliche Entscheidung, in: Communio 1974, 385-398.
[29] Ivanov (1806-1858) arbeitete 1836-1855 (nach anderen Angaben: 1837-1857) an diesem Bild. Er fertigte eine große Zahl von Skizzen und Vorstudien an. Kopie im Russischen Museum in St. Petersburg, 25.7.1992.
[30] Lk 24,28: „Er tat so, als wollte er weitergehen.“
[31] HMK, 29.7.1991.
[32] 1 Kön 19,19f.
[33] Ignatius von Loyola, Exerzitien 234, Übers. v. H.U. v. Balthasar, Einsiedeln 121999, 72; Ejercicios espirituales 234,4f, Obras, Madrid 61997, 273: „Tomad, Señor, y recibid toda mi libertad, mi memoria, mi entendimiento y toda mi voluntad, todo mi haber y mi posseer; vos me lo distes, a vos, Señor, lo torno; todo es vuestro, disponed a toda vuestra voluntad; dadme vuestro amor y gracia, que ésta me basta.“
[34] S.Kierkegaard, Entweder – Oder 1,2, München 21993, 60. Enten – Eller, Bd. 1, Kopenhagen 1843, 38: „Digteren ønsker sit Stof; men, som man siger, at ønske er ingen Kunst, det er ganske rigtigt, og gjelder med stor Sandhet om en Mængde afmægtige Digterønsker. At ønske rigtigt, det er derimod en stor Kunst, eller rettere, det er en Gave. Det er det Uforklarlige og Hemmelighedsfulde ved Geniet, ligesom ved en Ønskeqvist, der aldrig faaer det Indfald at ønske, uden hvor Det er, den ønsker. At ønske har saaledes en langt dybere Betydning end i Almindelighed, ja den abstrakte Forstand forekommer det en Latterlighed, da den nærmest tænker det at ønske i Forhold til hvad der ikke er, ikke i Forhold til hvad der er.“
[35] Vgl. Mt 3,16.
[36]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,2, München
21993, 727f. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 192: „Naar da Alt er blevet stille omkring En,
høitideligt som en stjerneklar Nat, naar Sjælen bliver ene i den hele Verden,
da viser der sig ligeoverfor den ikke et udmærket Menneske, men den evige Magt
selv, da skiller Himlen sig ligesom ad, og Jeget vælger sig selv, eller
rettere, det modtager sig selv. Da har Sjælen seet det Høieste, hvad intet
dødeligt Øie kan see, og som aldrig kan glemmes, da modtager Personligheden det
Ridderslag, der adler den for en Evighed. Han bliver ikke en anden end han var
før, men han bliver sig selv; Bevidsheden slutter sig sammen, og han er sig
selv.“
[37] S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,2, München 21993, 743. Enten – Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 206: „Den der eier sig selv evigt, han kommer hverken for tidligt eller for sildigt til Verden, og Den som besidder sig selv i sin evige Gyldighed, han finder vel sin Betydning i dette Liv. “
[38]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,2, München
21993, 758. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 219: „Jeg vil her ikke istemme det Klageskrig,
der ofte høres over Dig, at Du er umættelig; jeg vil hellere sige: i en vis
Forstand har Du Ret; thi intet Endeligt, ikke den hele Verden kan
tilfredsstille et Menneskes Sjæl, der føler Trang til det Evige.“
[39] 1 Joh 4,19: „Lasst uns lieben; denn Er hat uns zuerst geliebt.“
[40] Jer 31,29: „Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden.“
[41]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,2, München
21993, 774f. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 233f: „Hvad er dog et Menneske uden Kjærlighed?
Men der er mange Arter af Kjærlighed; jeg elsker en Fader anderledes end en
Moder, min Hustru atter anderledes, og enhver
forskjellig Kjærlighed har sit forskjellige Udtryk, men der gives ogsaa
en Kjærlighed, hvormed jeg elsker Gud, og denne har kun eet Udtryk i Sproget, det
er: Anger. Naar jeg ikke elsker ham saaledes, da elsker jeg ham ikke absolut,
ikke af mit inderste Væsen, enhver anden Kjærlighed til det Absolute er en
Misforstaaelse, thi for at tage, hvad man ellers saa høit anpriser, og hvad jeg
selv ærer, naar Tanken af al sin Kjærlighed hænger fast ved det Absolute, saa
er det ikke det Absolute, jeg elsker, jeg elsker ikke absolut, thi jeg elsker
nødvendigt; saasnart jeg elsker frit og elsker Gud, da angrer jeg. Og skulde
der ingen anden Grund være til, at Udtrykket for min Kjærlighed til Gud var
Anger, saa er der den, at han har elsket mig først. Og dog er dette en
ufuldkommen Betegnelse, thi kun naar jeg vælger mig selv som skyldig, vælger
jeg absolut mig selv, hvis jeg overhovedet skal vælge mig selv absolut saaledes,
at det ikke er identisk med at skabe sig selv; og om det var Faderens Brøde,
der var gaaet i Arv paa Sønnen, han angrer denne med, thi kun saaledes kan han
vælge sig selv, vælge sig absolut; og om Taarerne næsten vilde udslette ham
Alt, han holder ved at angre, thi kun saaledes vælger han sig selv. Hans Selv
er ligesom udenfor ham, og det skal erhverves, og Angeren er hans Kjærlighed
dertil, fordi han vælger det absolut, af den evige Guds Haand.“
[42]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,2, München
21993, 788. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 245: „Derfor ville Mange saa gjerne være
Philosopher, ikke Christne, thi til at være Philosoph hører Talent, til at være
Christen Ydmyghed, og den kan Enhver have, der vil det.“
[43] Lk 23,42: „Jesus, gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich kommst!“
[44] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VII, A 138, Bd. 2, Simmerath 2003, 104f.
[45] Lk 10,42.
[46] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VIII, A 111, Bd. 2, Simmerath 2003, 132.
[47] HMK, 18.1.2010.
[48] Basilius der Große, Über den heiligen Geist 9,23, Fontes Christiani 12, Freiburg i.Br. 1993, 142, Z. 13: „Aus vielem haben wir nur weniges gebracht“.
[49] Mt 21,32: „Johannes kam zu euch und lehrte euch den Weg der Gerechtigkeit“.
[50] Apg 16,17: „Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.“
[51] Ps 135,23f LXX: „In unserer Demütigung gedachte unser der Herr; denn in Ewigkeit währt Sein Erbarmen, und er entriss uns unseren Feinden; denn in Ewigkeit währt Sein Erbarmen“.
[52] Makarij (Ivanov), Brief 105, undatiert, Sobranie pisem. Pis’ma k monašestvujuščim, Bd. 4, Moskau 1863, 170.
[53] Ignatij (Brjančaninov), Beseda v ponedel’nik dvadesjat’ devjatoj nedeli. O čudesach i znamenijach, Erster Teil, Asketičeskaja propoved’, Moskau 21886, 316.
[54] Feofan (Govorov), Brief 1050, undatiert, Sobranie pisem, Bd. 7, Moskau 1900, 4f.
[55] Gen 15,12.17.
[56] Gen 32,25.
[57] Ex 4,24.
[58] Mt 8,24-26. Meeresstille, Windstille; Stille, Ruhe, Heiterkeit – galēnē.
[59] Lk 7,19.
[60] 2 Tim 4,7.
[61] Apophthegmata Patrum, Siluan 11, PG 65, 412C.
[62] Das heißt, er war verheiratet.
[63] Präsens.
[64] Präsens.
[65] Entweder: Die Väter haben dir asketische Übungen auferlegt, die ihrer eigenen Kraft entsprechen. Oder: Da haben dir die „starken“ Väter ja schöne Übungen auferlegt! – Für die letztere Auslegungsrichtung spricht, dass der Fremde über die mangelnde Unterscheidungskraft der Sketischen Väter trauert. Er ist ja der Auffassung, dass in diesem Falle die eigenen Bemühungen nicht helfen.
[66] Synaxis – gottesdienstliche Versammlung, hier: Gebetsregel, die vom geistlichen Vater gemäß der individuellen Situation auferlegt wird.
[67] Vgl. Ps 54,23 Septuaginta.
[68] Apophthegmata Patrum, Systematische Sammlung 45,5 (Nau 174), SC 387, Paris 1993, 292, Z. 1-26.
[69] Vgl. Lk 10,35. Maximos der Bekenner, Vierte Centurie über die Liebe 75, Philokalia, Bd. 2, Athen 51984, 48f.
[70] Teresa von Avila, Das Buch meines Lebens 11,15, Übers. v. U.Dobhan u. E.Peeters, Freiburg i.Br. 22002, 192f; Libro de la Vida 11,15, Madrid 52000, 65f: „Esto no lo digo tanto por los que comienzan, aunque pongo tanto en ello, porque les importa mucho comenzar con esta libertad y determinación, sino por otros; que habrá muchos que lo ha que comenzaron y nunca acaban de acabar; y creo es gran parte este non abrazar la cruz desde el principio, que andarán afligidos, pareciéndoles no hacen nada. En dejando de obrar el entendimiento, no lo pueden sufrir; y por ventura entonces engorda la voluntad y toma fuerza y no lo entienden ellos.“
[71] Johannes vom Kreuz, Die dunkle Nacht 2,9,6, Übers. v. H.U. v. Balthasar, Einsiedeln 1978, 101; Noche oscura 2,9,6, Madrid 51993, 510f: „Demás de esto, porque por medio de esta noche contemplativa se dispone el alma para venir a la tranquilidad y paz interior, que es tal y tan deleitable que, como dice la Iglesia, excede todo sentido (Flp 4,7), conviénele el alma que [toda la paz primera que, por cuanto estaba] envuelta con imperfecciones, no era paz – aunque a la dicha alma le parecía porque andaba a su sabor, que era paz, paz dos veces, esto es, que tenía ya adquirida la paz del sentido y del espíritu, según se veía llena de abundancias espirituales –, que esta paz del sentido y del espíritu, que como digo, aún es imperfecta, sea primero purgada [en ella] y quitaba y perturbada de la paz, como lo sentía y lloraba Jeremías en la autoridad que de él alegamos para declarar las calamidades de esta noche pesada, diciendo: Quitada y despedida está mi alma de la paz (Lam 3,17).“
[72] Joh 13,27.
[73] Vgl. Joh 13,21.
[74] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 258, 11.9.[1838], Bd. 1, Simmerath 2003, 159.
[75] Vgl. P. Joseph Kentenich, Schönstatt als Gnadenort, Dachau 1944.
[76] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VIII, A 47, Bd. 2, Simmerath 2003, 90.
[77] Mk 16,14.
[78] Joh 20,27.
[79] Hiob 42,5.
[80] Mk 9,24.
[81] HMK, 18.8.1984.
[82] Horaz, Oden 2,10, hg. v. F.Klingner, Exempla
Classica 86, Frankfurt a.M. u.
[83] Lk 6,26. Wörtlich: „gut sagen“ oder: „schön reden“.
[84] Präsens.
[85] Apophthegmata Patrum, Makarios 23, PG 65, 272BC.
[86] „Gilleleie“ – vom Übersetzer (H.Gerdes) hinzugefügt. Der Ort (heute: Gilleleje) liegt an der Spitze Nordseelands.
[87] Dänisch: „Sortebro“.
[88] Mt 10,29: „Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Heller? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.“
[89] S.Kierkegaard, Die Tagebücher I, A 68, 29.7.[1835], Bd. 1, Simmerath 2003, 11f.
[90] Lk 18,11-13: „Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke Dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Menschen, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Der Zöllner aber stand ferne, wagte es nicht, die Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sagte: Gott, sei mir Sünder gnädig.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 322, 7.1.1839, Bd. 1, Simmerath 2003, 169.
[91] S.Kierkegaard, Die Tagebücher V, A 50, Bd. 1, Simmerath 2003, 333.
[92] Sœur Geneviève de la Sainte Face.
[93] Vgl. Sainte Thérèse de l’Enfant-Jésus, Conseils et souvenirs, Lisieux 21952, 26.
[94] HMK, 6.9.1986. Vgl. Pierre de Calan, Cosmas oder Die Begierde nach Gott, Freiburg i.Br. 1978, 93.
[95] Ps 39,2-4 LXX.
[96] Ps 30,2; 70,1 Vulgata.
[97] Ps 104,7 LXX: „Der Herr selbst ist unser Gott, in jedem Land sind Seine Urteile.“
[98] Markos der Asket, Keine Rechtfertigung durch Werke 59, SC 445, Paris 1999, 148.
[99] Markos der Asket, Keine Rechtfertigung durch Werke 69, SC 445, Paris 1999, 150.
[100] Jer 28,9 LXX. Markos der Asket, Keine Rechtfertigung durch Werke 75, SC 445, Paris 1999, 152.
[101] S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,3, München 21993, 930. Enten – Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 379: „Hver Gang da Tvivlen vil ængste ham med det Enkelte, vil lære ham, at han lider for meget eller prøves over Kræfter, da glemmer han det Endelige i det Uendelige, at han altid har Uret. Hver Gang Tvivlens Bekymring vil gjøre ham sørgmodig, da opløfter han sig over det Endelige i det Uendelige; thi det, at han altid har Uret, er den Vinge, paa hvilken han svinger sig over Endeligheden, det er den Længsel, med hvilken han søger Gud, det er den Kjærlighed, i hvilken han finder Gud.“
[102] S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,3, München 21993, 931. Enten – Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 379: „Og skulde da den Tanke, at vi mod Gud altid have Uret, ikke være begeistrende, thi hvad udtrykker den Andet end, at Guds Kjærlighed altid er større end vor Kjærlighed?“
[103] Hebr 5,8: „So hat Er, obwohl Er Gottes Sohn war, doch an dem, was Er litt, Gehorsam gelernt.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 397, 23.4.1839, Bd. 1, Simmerath 2003, 191.
[104] S.Kierkegaard, Die Tagebücher III, C 25, Bd. 1, Simmerath 2003, 281.
[105] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VIII, A 275, Bd. 2, Simmerath 2003, 162.
[106] H.Gerdes übersetzt in Anlehnung an das dänische Original: „Das ist das Schwierige darin, daß man beide das Alte und das Neue Testament hat“ (både…og).
[107] S.Kierkegaard, Die Tagebücher IV, A 143, Bd. 1, Simmerath 2003, 314.
[108] S.Kierkegaard, Die Tagebücher IV, A 148, Bd. 1, Simmerath 2003, 315.
[109] Gal 5,24: „Die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“
[110] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VIII, A 415, Bd. 2, Simmerath 2003, 181f.
[111] P. Godehard Pünder SJ, Trier, Mai 1975.
[112] M.A.Leenen, Einsam und allein? Eremiten in Deutschland, Münster 22006, 18.
[113] HMK, 11.1.2010.
[114] Joh 3,30.
[115] Phil 2,5-8.
[116] Apophthegmata Patrum, Poimen 85, PG 65, 341D: „Wiederum sagte er von Abbas Pior: Er setzte jeden Tag einen Anfang.“
[117] D.Hammarskjöld, Vägmärken, Januar 1957, Stockholm 1963, 118: „Var dag den första –. Var dag ett liv. Var morgon skall vårt väsens skål räckas fram för att mottaga, bära och återskänka. Räckas fram tom – ty vad som gått före skall speglas blott i dess klarhet, dess form och dess vidd.“
[118] C.Castaneda, Die Kunst des Pirschens (The Eagle’s Gift, New York 1981), Übers. v. T.Lindquist, Frankfurt a.M. 1983, 201.
[119] C.Castaneda, Die Kunst des Pirschens, Frankfurt a.M. 1983, 227f.
[120] C.Castaneda, Die Kunst des Pirschens, Frankfurt a.M. 1983, 296.
[121] M.A.Leenen, Einsam und allein? Eremiten in Deutschland, Münster 22006, 38.
[122] Joh 12,24.
[123] HMK, 20.2.1967. Vgl. Else Hell, Lebensbild Dr. Bernhard Hell [Nachruf auf einen Pädagogen], Erlangen 1963.
[124] Vgl. Lk 12,36f.
[125] HMK.
[126] Ikone vom Heiligen Berge Athos, Protáton, Karjes, 16. Jahrhundert. HMK, 9.10.1988.
[127] HMK, 21.12.2009.
[128] Eph 4,26.
[129] Evagrios Pontikos, Über die Gedanken 32, hg. v. P.Géhin, C. u. A.Guillaumont, SC 438, Paris 1998, 262-264, Z. 1-6.
[130] Evagrios Pontikos, Über das Gebet 114, Philokalia, Bd. 1, Athen 51982, 187.
[131] Markos der Asket, Keine Rechtfertigung durch Werke 104f, SC 445, Paris 1999, 160.
[132] Hesychios vom Sinai, Die Nüchternheit 3, Philokalia, Bd. 1, Athen 51982, 141f.
[133] Jes 50,4.
[134] Stille - hēsychía.
[135] Schweigen – sigān.
[136] Ignatius von Antiochien, Eph 15,2, in: Die apostolischen Väter, Darmstadt 91986, 154, Z. 7-9.
[137] Johannes vom Kreuz, Dichos de luz y amor 99, Obras completas, Madrid 22005, 166: „Una Palabra habló el Padre, que fue su Hijo, y ésta habla siempre en eterno silencio, y en silencio ha de ser oída del alma.“
[138] Mt 6,7: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.“
[139] Hörend – hørig (hörig, gehorsam, zuhörend). S.Kierkegaard, Die Tagebücher VII, A 56, Bd. 2, Simmerath 2003, 36.
[140] M.A.Leenen, Einsam und allein? Eremiten in Deutschland, Münster 22006, 102.
[141] Dtn 6,6f.
[142] Ps 1,2.
[143] Ps 133,1f Septuaginta.
[144] Lk 2,36f: „Da war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Ascher; sie war hochbetagt. Sie hatte nach ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren.“
[145] Lk 2,25f: „Siehe, da war ein Mensch in Jerusalem namens Symeon. Dieser Mensch war gerecht und fromm. Er wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Ihm war vom Heiligen Geist geschenkt worden, er werde den Tod nicht sehen, bevor er den Gesalbten des Herrn geschaut habe.“
[146] Lk 2,37: „Sie wich nicht vom Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 316, 31.12.1838, Bd. 1, Simmerath 2003, 168.
[147] 1 Kön 17,1-4: „Da sprach Elija, der Thischbiter, aus Thischbe in Gilead, zu Achab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe, es wird in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, ich sage es denn! Und es erging an ihn das Wort des Herrn: Gehe von hier weg und wende dich gen Osten! Verbirg dich am Bache Krith, der östlich vom Jordan fließt. Aus dem Bache sollst du trinken, und den Raben habe ich geboten, dich daselbst zu spreisen.“ Fuga mundi – Verborgenheit – Fasten – Vertrauen in die Vorsehung und Allmacht Gottes – Gebet.
[148] Ps 5,4 LXX: „Am Morgen kannst du meine Stimme hören, am Morgen werde ich vor dir stehen und angeschaut werden.“
[149] Ein Bauer zum Pfarrer von Ars: „Er schaut mich an, und ich schaue Ihn an.“
[150] Hesychios vom Sinai, Über die Nüchternheit 9, Philokalia, Bd. 1, Athen 51982, 142.
[151] HMK, 18.6.2007.
[152] Apophthegmata Patrum, Nistheroos 3, PG 65, 308AB.
[153] Barsanuphios von Gaza, Brief 405, SC 451, Paris 2001, 472, Z. 16-21.
[154] Ex 32,32.
[155] Röm 9,3.
[156] Apophthegmata Patrum, Systematische Sammlung XVII,18 (Nau 346), SC 498, Paris 2005, 22, Z. 11-13.
[157] Gal 6,2: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
[158] Barsanuphios von Gaza, Brief 72, SC 427, Paris 1998, 346, Z. 17-22.
[159] Apophthegmata Patrum, Euprepios 7, PG 65, 172D.
[160] Vgl. Röm 12,12.
[161] Elias Ekdikos, Einsichtsvolle Blütenlese 87, in: Philokalia, Bd. 2, Athen 51984, 296.
[162] Dieses Mausoleum wurde für den 926 verstorbenen Imam Abū bakr ibn ‛Ali ibn al-Kaffol al-Šoši erbaut.
[163] Scheich ‛ubayd-ulla choğa Achror-i-vali (1404-1490) war ein Anhänger von Kaffol al-Šoši und lebte daher neben dessen Mausoleum. Seinen Wahlspruch übernahm er von dem Sufi Bahā ud-dīn Nakšband (* 1318 in Buchara, † 1389 in Samarkand): „Del be chodā, dast be kār“ (persisch: Das Herz bei Gott, die Arme bei der Arbeit).
[164] Der Iwan (persisch: eiwān, überdeckte Galerie, Säulengang) ist eine dreiseitig geschlossene Halle, die an der Vorderseite offen ist. Weder Außen- noch Innenraum, ist er ein wichtiges Merkmal der persischen und zentralasiatischen Architektur. Zum ersten Mal taucht er in der parthischen Architektur des ersten Jahrhunderts nach Christus auf. Ab der sassanidischen Zeit (das Sassanidenreich, das neupersische Reich existierte von 224 bis 642) ist er kein selbständiger Raum mehr, sondern der Vorraum zu einer überkuppelten Halle. Meistens öffnet sich der Iwan zu einem Innenhof, der gärtnerisch gestaltet ist und über ein zentrales Wasserbecken verfügt.
[165] HMK.
[166] Mt 24,12.
[167] Kol 2,19.
[168] Offb 2,3f.
[169] Ovid, Amores 1,9,
[170] Ovid, Ars amatoria 2,
[171] Apophthegmata Patrum, Arsenios 13, PG 65, 92 A.
[172] Docht.
[173] Sic. Ps 18,29.
[174] Johann Georg Hamann, Betrachtungen zu Kirchenliedern. Mein Geliebter ist mein 6. Mein Freund ist meiner Seele Geist, Sämtliche Werke, hg. v. J.Nadler, Bd. 1, Wien 1949, 288, Zeile 7-11.
[175] Joh 16,33: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
[176] Röm 12,17: „Vergeltet niemand Böses mit Bösem“; Röm 12,21: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 501, Bd. 1, Simmerath 2003, 207.
[177] Die Katabasis des Sohnes Gottes. Origenes, Johanneskommentar 6,29, SC 157, Paris 1970, 150, Z. 27-30: „Auch sie [die Propheten und Gerechten; vgl. Mt 13,17] wollten vollendet sehen das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes und des Hinabstiegs für den Heilsplan Seines Leidens für die Vielen.“
[178] S.Kierkegaard, Die Tagebücher IV, A 33, Bd. 1, Simmerath 2003, 289.
[179] S.Kierkegaard, Die Tagebücher VIII, A 601, Bd. 2, Simmerath 2003, 219.
[180] S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München 21993, 569. Enten – Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 47: „For de lykkelige Individualiteter er den første Kjærlighed tillige den anden, den tredie, den sidste, den første Kjærlighed har her Evighedens Bestemmelse; for de ulykkelige Individualiteter er den første Kjærlighed Momentet, den faaer Timelighedens Bestemmelse. For Hine er den første Kjærlighed, idet den er, et Nærværende; vor Disse er den, idet den er, et Forbigangent. Forsaavidt som der i de lykkelige Individualiteter ogsaa er en Reflexion, saa vil den, idet den retter sig mod det Evige i Kjærligheden, være en Styrkelse for den, forsaavidt den reflekterer paa det Timelige, være en Nedbrydelse af den.“
[181]
S.Kierkegaard, Entweder – Oder 2,1, München
21993, 688. Enten –
Eller, Bd. 2, Kopenhagen 1843, 154: „Hvordan Du vender og dreier Dig deri, maa
Du tilstaae, at Opgaven er den, at bevare Kjærligheden i Tiden. Er dette
umuligt, saa er Kjærlighed en Umulighed.”
[182] Ps 44,14.
[183] Vgl. Dtn 4,24.
[184] Vgl. Jes 62,5.
[185] Vgl. Joh 7,38. HMK, 25.1.1987. Siehe Pieter van der Meer de Walcheren, Das weiße Paradies, München 1930, 99-128.
[186] Ex 33,18f.
[187] 1 Kön 19,11f.
[188] 1 Joh 3,1f.
[189] Lk 1,35. Johannes von Karpathos, Ermahnende Kapitel 81, Philokalia, Bd. 1, Athen 51982, 293.
[190] S.Kierkegaard, Die Tagebücher II, A 755, Bd. 1, Simmerath 2003, 106.