Das Gesetz im Herzen
Ich
lege mein Gesetz in euer Herz (Jer 31,33).
Wenn
jemand sagt: Tu das! oder: Tu das nicht!, wie reagieren wir? Sind wir erfreut,
einen nützlichen Hinweis zu erhalten? Betrachten wir solche Anweisungen als hilfreich?
Oder denken wir: Du hast mir garnichts zu sagen! Ich weiß selbst, was ich tun
und lassen soll! Wir haben das Empfinden, da kommt etwas von außen. Der andere
kennt mich doch garnicht, er weiß nicht, was gut oder schädlich für mich ist;
er will nur meine Freiheit eingrenzen.
Ich
lege mein Gesetz in euer Herz.
Wenn
aber das Gesetz in unserem eigenen Herzen ist, sehen wir es als unser eigenes
an. Wir haben ein Gewissen, nach dem wir uns richten. Der heilige Augustinus
sagt: Liebe – und tu, was du willst!
Andererseits
ist jeder Mensch begrenzt und fehlbar. Wir brauchen Anregungen, wir entwickeln
uns weiter und haben viele Fragen. Wir sind für Ratgeber dankbar, die uns
helfen, unser Leben zu gestalten. Auch ist manchmal Korrektur notwendig.
Ich
lege mein Gesetz in euer Herz.
Was
ist das für ein Gesetz, das der Herr in unser Herz legt? Es ist das Gebot der
Gottes- und Nächstenliebe. Wir gehen zur Kirche, weil wir den Herrn lieben, in
Gemeinschaft beten und singen sowie die Heiligen Geheimnisse empfangen möchten.
Wir helfen Armen und Bedürftigen. So zeigen wir, dass unsere Gottesliebe echt
ist.