Freiwillige
Feuerwehr Horneburg
Aus
der Dorfchronik
Ergänzungen von H.M.Knechten stehen in eckigen
Klammern.
[II. Teil der Horneburger Schulchronik, Lehrer
Heinrich Haerkötter, Seite 32] Im selbigen Jahre [1925] fand im Dorfe ein
Bezirks-Feuerwehrtag [statt]. Das Fest fand im Wäldchen [im Horneburger Busch] statt.
Ein mächtiges Festzelt wurde dort errichtet. Das Fest dauerte drei Tage. Am 3.
Tage wurden auch die Schulkinder für den Nachmittag eingeladen. Vor der neuen
Schule wurden sie mit Musik abgeholt, marschierten durch das ganze Dorf und
gingen dann über den Schloßhof nach dem Festplatze. Hier wurden sie mit Kuchen
und Limonade bewirtet. Nachher fanden im Freien Spiele statt und jedes Kind
erhielt ein Geschenk. Gegen 2 Uhr zogen alle mit freudestrahlenden Gesichtern
nach Hause. Auf dem Schloßhofe wurden alle photographiert. [Seite 33] Bilder
wurden aber von den Kindern nicht bestellt, weil sie zu teuer waren.
[Dorfchronik von Theodor Eggenstein] Am 12. Febr.
[1939] hatte die Freiwillige Feuerwehr ihr Winterfest mit Abendessen und Tanz
bei Berens.
[Dorfchronik von Frl. Josepha Greve, 1951.] Die
Gemeinde erhielt eine betriebssichere elektrische Feuersirene. Der schnelle
Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr ist dadurch noch besser gewährleistet.
[Josepha Greve; Glockenweihe in der Alten Kirche
Horneburg, 12.8.1951:] Die mittlere Glocke hat einen Durchmesser von 710 mm u.
soll der heiligen Agatha geweiht werden. Sie trägt die Inschrift: „Bewahre uns
vor Brand u. Feuersglut.“
[Josepha Greve; 1955:] Am Schloßteich wurde ein neuer
Feuerlöschbrunnen angelegt. Er wurde im Beisein von Vertretern des Bauamtes vom
Brunnenmeister Brüning überprüft.
[Josepha Greve; 8.10.1959:] Am 8. Oktober gab es
Brandalarm. Die Scheune des Fritz Bergforth stand in Flammen. 25 Fuder [ein
Fuder ist die Fuhre (Ladung), die ein zweispänniger Wagen damals laden konnte.
In Osnabrück war ein Fuder = 6 Malter = 72 Scheffel = 2.061 Liter Getreide]
ungedroschenes Getreide befanden sich darin, 3 Fuder Stroh lagen davor.
Letztere waren zuerst in Brand geraten. Der starke Wind übertrug die Flammen
dann auf die nur wenige Meter zurückliegende Scheune. Die Freiwillige Feuerwehr
und der zur Hilfe geeilte „Tanker“ der Dattelner Wehr konnten die völlige
Zerstörung der Scheune u. ihres Inhalts trotz des Einsatzes mehrerer Stahlrohre
nicht verhindern. Nach Angabe der Polizei beläuft sich der Sachschaden auf rund
30.000 M. Vorschulpflichtige Kinder sollen an dem Strohhaufen mit brennenden
Streichhölzern gespielt u. dadurch den Brand verursacht haben.
[Josepha Greve; 9.11.1958:] In dem Winterfest der
Freiw. Feuerwehr am 9. November nahm Amtsbürgermeister Surmann die Ehrung von
Jubilaren vor; unter ihnen befanden sich die beiden Mitbegründer der
Horneburger Wehr Wilhelm Elfert und Friedrich Bergforth, außerdem Thomas
Michalak, der der Wehr 40 Jahre angehört. Sie erhielten einen Silberteller,
ebenso wurden geehrt die Jubilare, die der Wehr 25 Jahre u. länger angehören:
H. Eckelkamp, Th. Neisen, Josef Sindern, Josef Berens, Hub. Hoppmann, Johannes
Wieland, Rudolf Paul, Leo Balan, Wilh. Benke u. Heinr. Teigeler.
[Josepha Greve; 3.4.1959:] Zwecks Errichtung eines
neuen Feuerwehrgeräthauses wurde das alte Gebäude in freiwilligem Einsatz der
Feuerwehrleute von diesen niedergerissen. 3. 4. Die Grundmauern für das neue
Haus sind gelegt. In etwa ein Meter Höhe wurde der Grundstein eingefügt, in den
vorher eine Zinkkasette mit dem Bauplan, einer Urkunde u. die [den] beiden
Ausgaben der Heimatzeitung, die über den Abbruch des alten Gebäudes
berichteten, hineingelegt worden war. Herr Bauinspektor Fabian aus Waltrop
wohnte der Feier bei u. überbrachte die Grüße der Verwaltung. Nach früheren
Angaben des Amtsdirektors Dr. Audick soll die Finanzierung nahezu gesichert
sein. Der Regierungspräsident habe zugesichert, aus der Feuerschutzsteuer nach
Möglichkeit 20.000 DM zur Verfügung zu stellen. Das Amt will sich mit 5.000 DM
beteiligen, die Gemeinde müßte dann noch weitere 5.000 DM aufbringen. Mit
diesen 30.000 DM hoffe man auszukommen.
[Zeitungsausschnitt vom 29.8.1959:
In Horneburg wird das Feuerwehrverbandsfest gefeiert, verbunden mit dem
50jährigen Jubiläum der Horneburger Freiwilligen Feuerwehr. Wehrführer Balan
wird die Gäste durch das neue Gerätehaus führen. Das Amt Waltrop stellte der
Horneburger Feuerwehr ein neues Löschfahrzeutg zur Verfügung, eines der
modernsten seiner Art. Am Samstag, 29. August, wird sich der Amtsverband der
Freiwilligen Feuerwehren aus Waltrop, Henrichenburg und Horneburg zu einem
Festzug gruppieren. Es folgt der Jubiläumsfestabend mit Jubilarehrung und Tanz.
Am Sonntag, 30. August, ist Festgottesdienst mit anschließender Einweihung des
neuen Gerätehauses. Um 15.00 Uhr beginnt die Delegiertenversammlung in der
Gastwirtschaft Stratmann und um 16.00 Uhr ist der Festzug. Am Abend ist ein
Festball.
Undatierter Zeitungsausschnitt, Journalist „G. H.“:
Am Samstagabend (29.8.1959) wurden drei noch lebende Gründungsmitglieder
geehrt: Altbürgermeister Elfert, Fritz Bergforth und Josef Sindern. Ihre
Ehefrauen erhielten einen Blumenstrauß. Bürgermeister Teigeler wurde zum
Unterbrandmeister befördert. Umrahmt wurde die Feierstunde durch
Liedarbietungen des Cäcilienchores. Am Sonntagmorgen (30.8.) fand ein
Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Schloßhof statt. Danach weihte Pfarrer
Liedmeier das neue Gerätehaus. Anschließend besichtigten es die Gäste.
Kreisbrandmeister Otte eröffnete am Sonntagnachmittag das Verbandsfest zu
Beginn der Delegiertenversammlung in der Gastwirtschaft Stratmann.
Oberkreisdirektor Dr. Lübbersmann, Amtsdirektor Dr. Audick, Amtsbürgermeister
Surmann, Bürgermeister Teigeler und der Horneburger Wehrführer Leo Balan nahmen
an ihr teil. Kreisbrandmeister Otte forderte ein eigenes Funknetz für die
Feuerwehr. Jeder Einsatzwagen und jeder Krankenwagen müsse an eine zentrale
Funkanlage angeschlossen werden. Nur so sei eine schnelle Brandbekämpfung
möglich. Die Telefonleitungen reichen zur Nachrichtenübermittlung nicht aus.
Nach der Delegiertenkonferenz formierte sich auf dem Schloßhof der Festzug.
Voran der Spielmannszug „Heimatklänge“ aus Waltrop, eine Musikkapelle und der
Dattelner Spielmannszug, zogen die Löschzüge des Kreises Recklinghausen durch
den Ort. Über 500 Wehrleute nahmen an ihm teil. Überall sah man Fahnen und
Birkengrün. Transparente waren über die Straßen gespannt, zum Beispiel: „Is de
Naut – äs riesengraut, – dann is for Stiär – de Füerwiähr!“ [Ist die Not so
riesengroß, dann ist zur Stelle die Feuerwehr!] Auf der Hauptstraße war der
Vorbeimarsch vor den Ehrengästen. Neben dem Oberkreisdirektor standen
Amtsdirektor Dr. Audick, Pfarrer Liedmeier, Amtsbürgermeister Surmann, die
Altersjubilare und Amtswehrführer Heinrich Geißmann.
Undatierter Bericht der Vestischen Neuesten Zeitung:
Beim Gottesdienst auf dem Schloßhof unter freiem Himmel waren Mitglieder der
Freiwilligen Feuerwehr die Meßdiener. Rechts und links des blumengeschmückten
Altares hatten Fahnenabordnungen Aufstellung genommen. In seiner Predigt ging
Pfarrer Liedmeier auf die segensreiche Tätigkeit der Feuerwehr ein. Nach dem
Gottesdienst wurde das neue Gerätehaus geweiht. Pfarrer Liedmeier segnete
außerdem auch die Mitglieder des Amtsverbandes der Freiwilligen Feuerwehr.
Amtsdirektor Dr. Audick sagte in seinen Begrüßungsworten beim Delegiertentag:
„Die Horneburger Feuerwehrmitglieder haben immer zusammengehalten wie Pech und
Schwefel, und dies trug nicht unwesentlich dazu bei, daß die Wehr 50 Jahre gut
arbeiten konnte.“ Auf einem Transparent über der Hauptstraße wurde die Hoffnung
ausgesprochen, daß „unsere Stadt vom Feuer verschont bleibt“; dieses Spruchband
hatte vorher in einer Stadt gehangen und war im Dorf Horneburg wiederverwendet
worden.
Am 30. Dezember 1908 wurde die Gründung einer
Freiwilligen Feuerwehr in Horneburg beschlossen. Eine weitere Versammlung fand
am 12. März 1909 statt. In diesen beiden Versammlungen wurden das Statut
verabschiedet, Mitglieder aufgenommen und die Führer gewählt: Führer der Wehr
wurde der Lohgerber und Brandmeister Karl Müschenborn, stellvertretender
Brandmeister und zweiter Führer der Wehr wurde der Architekt Wilhelm Sinder,
der Maurer Wilhelm Behler wurde Steigerführer, der Metzger Hugo Hoppmann wurde
Spritzenführer, der Lohgerber Felix Müschenborn wurde Kuppenführer, der
Postagent Franz Fleitmann wurde Führer der Ordnungsmannschaft. Die amtliche
Bekanntmachung der Gründung erfolgte am 6. Mai 1909 in Waltrop (vgl.
Recklinghäuser Zeitung, 10. Mai 1909). Bei einem Scheunenbrand am 25. Februar
1913 zeigte sich die dringende Notwendigkeit ausreichender Wasserverhältnisse;
denn das Wasser mußte laut dem Brandbericht mit Jauchewagen aus der
Nachbarschaft herbeigeholt werden.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Horneburg waren im
Jubiläumsjahr 1959:
Nachname |
Vorname |
Rang |
Eingetreten |
Balan |
Leo |
Oberbrandmeister |
1929 |
Beckmann |
Clemens |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Behler |
Josef |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Benke |
Wilhelm |
Brandmeister |
1925 |
Bergforth |
Franz-Josef |
Oberfeuerwehrmann |
1951 |
Bergforth |
Friedrich |
Ehrenabteilung |
1909 |
Bergforth |
Heinrich |
Ehrenabteilung |
1934 |
Bergforth
jun. |
Ludwig |
Feuerwehrmann |
1957 |
Bergforth sen. |
Ludwig |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Borsch |
Wilhelm |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Breuckmann |
Paul |
Feuerwehrmann |
1956 |
Brüning |
Josef |
Brandmeister |
1934 |
Bussmann |
Bernhard |
Feuerwehrmann |
1958 |
Bussmann |
Stefan |
Oberfeuerwehrmann |
1949 |
Dieckmann |
Wilhelm |
Feuerwehrmann |
1958 |
Eckelkamp |
Heinrich |
Ehrenabteilung |
1932 |
Elfert |
Franz |
Ehrenabteilung |
1925 |
Elfert |
Wilhelm |
Ehrenabteilung |
1909 |
Fischer |
Heinrich |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Holöchter |
Wilhelm |
Feuerwehrmann |
1951 |
Hölter |
Josef |
Feuerwehrmann |
1958 |
Hoppe |
Ernst |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Hoppe |
Hubert |
Oberfeuerwehrmann |
1934 |
Hoppe |
Johannes |
Feuerwehrmann |
1958 |
Hoppmann |
Hubert |
Ehrenabteilung |
1925 |
Kalb |
Winfried |
Feuerwehrmann |
1958 |
Kalfhaus |
Heinrich |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Kottke |
Berthold |
Feuerwehrmann |
1950 |
Michalak |
Thomas |
Ehrenabteilung |
1912 |
Neisen |
Theodor |
Ehrenabteilung |
1922 |
Oberhag |
Franz |
Feuerwehrmann |
1957 |
Paul |
Rudolf |
Ehrenabteilung |
1929 |
Reckwerth |
Albert |
Feuerwehrmann |
1957 |
Schwalvenberg |
Eugen |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Schwick |
Werner |
Feuerwehrmann |
1957 |
Schwöppe |
Werner |
Oberfeuerwehrmann |
1949 |
Simon |
Rudolf |
Oberfeuerwehrmann |
1934 |
Sindern |
Josef |
Ehrenabteilung |
1909 |
Sträterhoff |
Franz |
Oberfeuerwehrmann |
1945 |
Teigeler |
Heinrich |
Oberfeuerwehrmann |
1921 |
Wieland |
Johannes |
Ehrenabteilung |
1925 |
Festprogramm aus Anlaß der 50-Jahr-Feier der
Freiwilligen Feuerwehr Horneburg verbunden mit dem Kreisverbandstag:
Samstag,
den 29. August 1959
17.30
Uhr |
Aufstellung des Amtsverbandes zum
Festzug |
20.00
Uhr |
Jubiläumsfestabend
mit Jubilarehrung und anschließendem Festball |
22.00 Uhr |
Großer Zapfenstreich |
Sonntag,
den 30. August 1959
6.00
Uhr |
Wecken durch den Spielmannszug |
9.30
Uhr |
Festgottesdienst
im Freien, anschließend Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses und
Kranzniederlegung |
11.00 Uhr |
Frühkonzert im Festzelt |
15.00
Uhr |
Delegiertenversammlung
in der Gastwirtschaft Stratmann |
15.30 Uhr |
Empfang der auswärtigen Wehren und
Aufstellung zum Festzug |
16.00
Uhr |
Abmarsch
des Festzuges mit Vorbeimarsch |
19.00 Uhr |
Großer Feuerwehrball im Festzelt |
22.00
Uhr |
Großer
Zapfenstreich |
Montag,
den 31. August 1959
19.30
Uhr |
Großer Feuerwehr- und Bürgerball |
22.00
Uhr |
Großer
Zapfenstreich |
An allen Festtagen spielen die Kapelle Rodegro,
Waltrop und das Trommlerkorps „Heimatlänge“ Waltrop
Vgl. 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Horneburg,
Funcke-Druck, Waltrop 1959.]
Am 8. August [1960] brannte die Scheune des Kalthofer
Kottens – Pächter Fischer – bis auf den Grund nieder. Dem mutigen Eingreifen
der Feuerwehrmänner ist es zu verdanken, daß nicht auch das Wohnhaus ein Raub
der Flammen wurde. Es verbrannten fünf Fuder Heu, ein Heuwender und ein
Selbstfbinder.
Am 4. Dezember [1960] tobte ein gewaltiger Sturm, der
oft Orkanstärke erreichte, u. gewaltige Regengüsse mit sich brachte. (Nach
Zeitungsberichten war die Niederschlagsbilanz der letzten 24 Std. 33,4 Liter
pro Quadratmeter.) Abgesehen davon, daß die Keller unter Wasser standen, ist
hier weiteres nichts passiert. Aber höchste Gefahr herrschte für das
naheliegende Hebewerk. Unsere Feuerwehr u. die von Waltrop, Henrichenburg, Oer
u. Rapen mußte in Tätigkeit treten. Durch den unaufhaltsamen Zustrom von Wassermassen
drohte nämlich der erste Schwimmerschacht des neuen Hebewerkes mit Wasser
vollzulaufen. Weil der erste Schwimmer bereits in den Schwimmerschacht
eingelassen worden war, hätte das große Folgen haben können. Das Wasser hätte
ja den Schwimmer nach oben gedrückt. So wurde alles daran gesetzt, die Umgebung
des Schwimmerschachtes von den Wassermassen zu befreien. Stundenlang standen
die Feuerwehrmänner im strömenden Regen, verlegten Leitungen, schlossen Pumpenm
an u. kämpften so mit dem hereinbrechenden Wasser. Bis in die späten
Abendstunden dauerte der Kampf gegen die Elemente an. – Das Wasser mußte auch
aus dem Keller der VEW bei Lukas [Lucas] herausgepumpt werden. Es ging um
Minuten, da das Wasser sonst an den Haupttransformator gekommen wäre. Das hätte
den Ausfall des gesamten Stromnetzes zur Folge gehabt. Die Wasserstraßenämter
sprechen vom größten Hochwasser im Ruhrgebiet seit 1946.
Die Horneburger Feuerwehr erhielt ein neues
Löschfahrzeug vom Typ LF 8-1. Am 28. Dez. [1962] segnete Pfr. Liedmeier es ein.
In früheren Zeiten mußte die Wehr mit einem Gemüsewagen ausrücken.
18.7.1965: An der Kreuz- und Schulstraße standen
[infolge starken Regenfalls] einige Keller unter Wasser. Sie wurden von den
Männern der freiwilligen Feuerwehr leergepumpt. Diese setzten sich auch mit in
Henrichenburg ein, wo die Hagelstraße u. der Gemeindeplatz überflutet waren.
[Ausschnitt der Vestischen Neuen Zeitung vom
19.7.1965, Nr. 165, Artikel von „-vf- “:
In der Stadt und im Landkreis Recklinghausen hat ein nächtliches Unwetter beträchtlichen
Schaden angerichtet. Pausenlos befanden sich die Feuerwehren im Einsatz. Sie
wurden dabei durch Soldaten der Bundeswehr mit ihren Geräten sowie durch
Polizisten unterstützt. Die Fernsprechverbindung zwischen Recklinghausen und
Haltern war unterbrochen. Der Mühlenbach ging über seine Ufer und überschwemmte
ein größeres Gebiet. Das Wasser drang in die Keller der umliegenden Häuser. Die
Ahsener Straße mußte wegen einer Fahrbahnunterspülung in Höhe der Kanalbrücke
gesperrt werden. Westlich der Kanalbrücke wurde die Kanalböschung überspült und
in den Kanal geschwemmt. So sah sich das Wasser- und Schiffahrtsamt zu einer
Sperrung des Kanals gezwungen.]
Ergänzend zu dem Zeitungsbericht auf der
vorhergehenden Seite [oben]: In unserem Dorf wirkten sich die Schäden des
Unwetters nicht so schlimm aus. An der Kreuz- und Schulstraße standen einige
Keller unter Wasser. Sie wurden von den Männern der freiwilligen Feuerwehr
leergepumpt. Diese setzten sich auch mit in Henrichenburg ein, wo die Hagelstraße
u. der Gemeindeplatz überflutet waren.
[Zeitungsausschnitt über den Einsatz am 18.4.1966: Um
12.40 Uhr stand die Scheune des Landwirtes Franz Elfert in hellen Flammen.
15.000 DM Sachschaden entstanden. 16 Männer der heimischen Feuerwehr und einige
Hilfswillige verhinderten Schlimmeres. Die Kriminalpolizei vermutet, daß Kinder
die Brandstifter waren. Ein Düngerstreuer, eine Kreissäge und andere
landwirtschaftliche Geräte konnten in Sicherheit gebracht werden. Vor der
Brandstelle drängten sich zahlreiche Schaulustige. Vor allen Dingen Kinder
waren weder mit Schelten noch mit guten Worten von der Brandstelle zu
vertreiben. Als die Dattelner und Waltroper Feuerwehr eintraf, hatte die
Horneburger Feuerwehr das Feuer bereits unter Kontrolle gebracht. Oberbrandmeister
Balan stellte nach dem Löschen eine Brandwache auf.
Zeitungsausschnitt über den Einsatz am 19.4.1966: Die
anhaltenden Regenfälle hatten einige Kellerräume an der Kreuzstraße bis zu
einem halben Meter unter Wasser gesetzt. Besonders schwer betroffen war die
Witwe Ridder, deren Keller die Horneburger Feuerwehr unter Leitung von
Oberbrandmeister Leo Balan auspumpen mußte. Im strömenden Regen führte die Wehr
ihren Einsatz durch, um danach noch durch Erdaufschüttungen die Wassermassen
auf den Nebengrundstücken teilweise zu überdecken.]
© HMK, Horneburg 2019