Bischof
Felix in Horneburg
Am 27. Juni 1965 weihte Bischof Heinrich Tenhumberg den Altar
in der Neuen Kirche St. Maria Magdalena Horneburg. Das ist lange her. Am
3.3.2019 kamen gleich zwei Bischöfe zu Besuch: Bischof Dr. Felix Genn und der
emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings sowie der Referent der Seelsorge für
Katholiken anderer Muttersprache, Franz-Thomas Sonka. Sie nahmen an einer
Byzantinischen Liturgie in der Russischen Gemeinde der heiligen Boris und Gleb teil.
Die Priester Heinrich Michael Knechten und Paul
Berbers, der Protodiakon Ekkehard Wegener und die Altardiener Heinrich Jakob
Bahne, Hans Bolbrock, Robert Kuhlmann und Alexander Fëdorov empfingen die beiden
Bischöfe an der Pforte der
Alten Kirche. Der Kirchenvorsteher begrüßte sie mit den Worten: „Christus ist
unter uns.“ Die Antwort lautete: „Er ist es und er wird es sein.“ Daraufhin
küssten die Bischöfe das Segenskreuz.
Bischof Felix spendete der Gemeinde Weihwasser. Danach
begaben sich die beiden Bischöfe zu ihrem Platz in der Mitte der Kirche.
Nach dem Kleinen Einzug mit dem Evangeliar, der den
Beginn der Verkündigung Christi darstellt, spendete Weihbischof Dieter den
Segen. Die beiden Kerzen (Dikir) bedeuten Gottheit und Menschheit Christi,
während die drei Kerzen (Trikir) die Dreieinigkeit symbolisieren.
Der Chor sang während der ganzen Liturgie, die zwei
Stunden dauerte. Der Gesang ist ein unverzichtbarer Bestandteil, da er auf die
Rufe der Priester antwortet und liturgische Elemente beiträgt, vor allem den Cherubinischen
Lobgesang und die Gesänge zum Hochgebet.
Der Lektor Karl Weber trug die Dritte Stunde, die Lesung,
die Kirchengesänge und die Psalmverse vor, während die Gläubigen zum Gebet für
Angehörige Kerzen aufsteckten.
Die Chorleiterin Elena Poslednik gab die Töne an und
dirigierte.
Der Große Einzug mit den Gaben von Brot und Wein stellt
sinnbildlich die Hingabe Christi dar, der die Menschen durch seinen Tod und
seine Auferstehung erlöst.
Das Grabtuch Christi, das am Großen Freitag besonders
verehrt wird, ist am Ort des Gedenkens der Verstorbenen. Da manche
Familienangehörige in Russland bestattet werden, besteht hier die Gelegenheit,
auch für sie zu beten, wenn eine Reise zum betreffenden Grab nicht möglich ist.
An der Ikonostase (Bilderwand) sind der Wiederkehrende
Christus, die allheilige Gottesgebärerin, der Prophet Isaias, der Evangelist
Matthäus, die Apostel Petrus und Paulus, die Kirchenheiligen Boris und Gleb sowie
der Vorläufer Johannes dargestellt.
Nach der Heiligen Kommunion hielt Bischof Felix eine
Ansprache, in der er Dank sagte und darauf hinwies, dass diese Liturgie, die er
zum ersten Mal miterlebte, durch die wiederkehrenden Fürbitten meditativ sei. Die
Gemeinde biete einen geistlichen Ort für alle, die in dieser Tradition beheimatet
sind. Der Sonntag der Fleischentsagung, der an diesem Tag gefeiert wurde, hat
insofern eine Tiefendimension, als die Christen zur Nächstenliebe aufgerufen
sind: „Keiner suche den eigenen Nutzen, sondern den des anderen“ (1 Kor 10,24).
Dies ist ein gutes Wort für den Beginn der Fastenzeit.
Zum Schluss traten die Zelebranten für ein Bild
zusammen.
Sie dankten dem Chor, der sich so engagiert eingesetzt
hatte. Anschließend gab es ein Festmahl in der Gaststätte Alt Horneburg, zu dem
die Gemeinde eingeladen war. Herzlichen Dank an die Gastwirte Christel und Hans-Josef
Hötting!
Photographien: Bischöfliche Pressestelle / Michaela
Kiepe. Text: © Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2019.