Pater
Erwin Immekus
Im
April 1943 wurde Erwin Immekus als Soldat eingesetzt und geriet im Februar 1944
im Kessel von Čerkassy in Kriegsgefangenschaft. Im September 1945
entlassen, gelobte er, sein Lebenswerk russischsprachigen Menschen zu weihen. Nach
dem Abitur (1947) studierte er an der Theologischen Hochschule der Gesellschaft
des Katholischen Apostolates (Societas Apostolatus Catholici, Pallottiner) in
Vallendar. Am 25. Juli 1954 wurde er zum Priester geweiht.
Im
gleichen Jahr setzte er seine Studien am Päpstlichen Collegium Russicum in Rom
fort und schloss sie 1960 mit einer Dissertation über die russisch-orthodoxe
Landpfarrei zu Beginn des 20. Jahrhunderts ab.
Pater Erwin Immekus studierte sechs
Jahre lang in Rom am Orientalischen Institut und wohnte im Collegium Russicum.
P.
Erwin suchte ab 1955 russischsprachige Familien. Im Juli 1960 begannen der
Priester Alexander Jermolenko und P. Erwin die Seelsorge für
Gläubige russischer Sprache in Essen. P. Erwin wurde dann Russenseelsorger
in den Bistümern Münster und Paderborn. 1967 wurde in die Alte Kirche in
Horneburg eine Ikonostase eingebaut. 1968 wurde diese Kirche zum Zentrum der
Russenseelsorge.
Großer Einzug der Göttlichen Liturgie
in der Alten Kirche Horneburg
P.
Erwin verkaufte Metall, um Mittel für das Deutsche Aussätzigenhilfswerk und für
die Russlandhilfe zu erzielen. Daher wurde er manchmal als Schrottpater
bezeichnet. Er sammelte Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Brillen, Rollstühle,
Rollatoren, Gehhilfen, Krücken, medizinische Geräte, Krankenbetten, Zubehör für
Operationssäle, Fahrräder und unterstützte viele Menschen mit Geld sowie mit
Beratung. Er brachte unzählige Hilfstransporte auf den Weg. Er unterstützte
bedürftige und kranke Menschen in der Ukraine.
Am
31. März 2016 wurde Pater Dr. Erwin Immekus durch Regierungspräsident Prof. Dr.
Reinhard Klenke in Münster mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Über ihn kann gesagt werden:
Seine Werke folgen ihm nach (vgl. Offb 14,13).
Urkunde bei der Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes 2016 in Münster, Foto von Wilfried Kurzenacker.
Seit
dem 7.5.2018 lebte er bei den Pallottinern in Limburg an der Lahn. Am 5.1.2020 war
für ihn ein Totengedenken in der Alten Kirche Horneburg. Das Seelenamt mit
anschließender Bestattung war am 8.1.2020 in Limburg.
© Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2020