Die CAJ
Horneburg
Tagung
zum Strukturwandel 1967
Finanzielle
Besserstellung der Wehrpflichtigen
Truppen
des Warschauer Paktes in der ČSSR
Kaplan Franz Ysermann aus Suderwich (* 30.10.1930 in Kleve, Priesterweihe 25.1.1964 in Münster, nach seiner Kaplanszeit Pfarrer in Duisburg-Walsum-Overbruch Herz Jesu, † 12.4.1996) gab die Anregung, in Horneburg eine Abteilung der Christlichen Arbeiterjugend zu gründen. Dieses Projekt wurde in den Gaststätten Benke und Berens erörtert und danach mit Pfarrer August Liedmeier abgesprochen. Am 12. Juli 1966 erfolgte die Gründung.
(Vgl. den Brief des Abteilungsleiters, Präses und Kassierers vom 1. September 1966 an das Jugendamt der Stadt Waltrop mit der Bitte um einen Zuschuß in Höhe von 250 DM, um eine Gruppenfahne, ein Schachspiel, Bälle und eine Tischtennisplatte anschaffen zu können; außerdem basiert die Darstellung auf Informationen von Jürgen Kaluzny, dem an dieser Stelle gedankt sei).
Franz
Beckmann, Eberhard Holöchter, Hubert Krimpmann, Jürgen Kaluzny, Friedel Stopa,
August Liedmeier, Heinz-Josef Misch, Günter Schäfers, Hugo Woestmann, Klaus
Wegmann, Reinhard Hoppe, Willibert Wiedenhöfer, Heinrich Lücke, Hubert Hötting.
Vestische Neue Zeitung (zuerst: Tremonia-Zeitung, dann Ruhr Nachrichten),
14.9.1966, 93. Jahrgang, Nr. 213. Photographie von Vethake.
Weitere Mitglieder waren: Dietmar Appel, Ulrich Breuckmann, Werner Bullerkotte,
Heribert Eick, Heinz-Gerd Freise, Ludger Holöchter, Karl Klauke, Theo Köster,
Werner Lenfert, Werner Longerich, Wilhelm Lücke, Werner Neisen, Wolfgang
Peveling, Rainer Plaumann, Hugo Saarmann, Werner Schmitz, Wilhelm Schulte,
Eugen Schwalvenberg, Werner Schwick, Hermann-Josef Schwott, Heinz Stratmann.
Am Sonntag, 11. September 1966 nahm Ortskaplan Tietmeyer
vierzehn Jugendlichen in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena das Versprechen
der Christlichen Arbeiterjugend ab.
Anschließend fand die Gründungsfeier in der Gaststätte
Stratmann statt. Dabei waren zugegen: Der Ortspfarrer August Liedmeier, Kaplan
Lammerding aus Erkenschwick, Josef Cloppenborg, Bezirkssekretär der CAJ, und
der Gründer der Abteilung, Franz-Josef Schwack aus Erkenschwick. Ebenfalls
zugegen waren Vertreter benachbarter CAJ-Gruppen und Mitglieder der
Christlichen Arbeiterinnenjugend. Abteilungsleiter wurden mit Pfarrer
Liedmeier: Hugo Woestmann und Friedel Stopa. Zum anschließenden Tanz spielten
The wild flowers aus Datteln auf.
Herr, der du uns im Evangelium gesagt hast: Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Mt 10,34), wappne mich für den Kampf. Ich brenne danach, für deine Ehre zu fechten. Aber ich flehe dich an, stärke du meinen Mut; nicht auf Schlachtfeldern soll ich streiten, , mein Schwert ist die Liebe und mit ihm werde ich den Fremdling aus dem Königreich vertreiben [vgl. Apg 7,45] und dich als König verkünden in den Seelen. Du hast auf Erden keine Ruhe kosten wollen. Ich will deinem Beispiel folgen. Amen. (Gebet der heiligen Theresia von Lisieux, der Schutzpatronin der CAJ).
-
Seid ihr bereit, euch der CAJ
anzuschließen? – Wir sind bereit.
-
Seid ihr bereit, täglich das CAJ-Gebet
zu beten? – Wir sind bereit.
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Seid ihr bereit, das Abzeichen immer
und überall in Ehren zu tragen? – Wir sind bereit.
-
Seid ihr bereit, überall richtige
CAJler zu sein und mitzuarbeiten, andere junge Arbeiter für Christus zu
gewinnen? – Wir sind bereit.
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Im Namen Christi, im Auftrage des
Bischofs, nehme ich euch an als CAJler der Abteilung „St. Maria Magdalena“.
Die Neuaufgenommenen wurden einzeln aufgerufen, traten vor
den Priester und den Leiter und sprachen: „Ich verspreche, im Sinne der CAJ zu
arbeiten!“
Die Verantwortlichen der CAJ wurden „Vorkämpfer“ genannt. Dazu gehörten folgende Personen:
Abteilungsleiter war Hubert Krimpmann, stellvertretender Abteilungsleiter Heinrich Lücke, Hauptkassierer Werner Schwick, Nebenkassierer Werner Neisen, Hauptschriftführer Hubert Hötting, Nebenschriftführer Heinz Stratmann und Berufsvorbereitungsleiter Hermann-Josef Schwott.
Joseph (Jozef, Josef) Léon Cardijn wurde am 13. November
1882 in Schaerbeek, nördlich der Brüsseler Innenstadt, geboren. 1906 wurde er
zum Priester geweiht. 1912 begann er in Laeken, einem Stadtteil im Norden
Brüssels, mit dem Aufbau der ersten Gruppen der Christlichen Arbeiterjugend.
Dabei hatte er viele Schwierigkeiten und Misserfolge. Er überwand sie mit
Glauben und dynamischem Handeln. Seine Methode war: Sehen – Urteilen – Handeln.
1924 konnte der Nationalverband der belgischen CAJ gegründet
werden. Papst Pius XI. sagte ihm 1925: „Ich segne die CAJ nicht nur, ich mache
sie zu meinem Anliegen.“ Innerhalb von vierzig Jahren breitete sich die CAJ in
über hundert Ländern aus. Auf dem Diözesantag 1961 in Münster wurde er von
13.000 jungen Menschen stürmisch gefeiert.
Papst Paul VI. ernannte ihn im Januar 1965 zum Kardinal.
Joseph Kardinal Cardijn starb am 25. Juli 1967 in Löwen.
Am 27. Juli 1967 schrieben Hedi Lenfers und Josef Cloppenborg
aus Münster einen Brief an die Leiterinnen und Leiter der CAJ, in dem sie
mitteilten, dass am 29. Juli 1967 um 4.40 Uhr an der Horneburger Kirche Autos
vorfahren werden, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Fahrt zum
Begräbnis Cardijns zunächst nach Recklinghausen bringen werden. Von dort
werden Sonderbusse nach Brüssel fahren. Das Fahrgeld belief sich auf 17,00 DM.
Jeder musste für seine Verpflegung selber sorgen.
Die CAJ Horneburg fuhr zu seinem Begräbnis. Das Seelenamt
begann um 11.00 Uhr in der Herz-Jesu-Basilika in Koekelberg, nahezu im Zentrum
Brüssels. Zelebrant war Kardinal Suenens, zusammen mit Kardinal Frings und
zwanzig Bischöfen. Dreißigtausend Mitglieder der CAJ aus aller Welt nahmen
teil. Cardijn wurde in der Liebfrauenkirche zu Laeken beigesetzt, in der
auch die verstorbenen Mitglieder der königlichen Familie ruhen.
Diese Aktion unter dem Motto: „CAJ zündet immer!!!!“ wurde am Freitag, 16. September 1966, im Jugendheim St. Josef, Castroper Str. 93 in Hagem vorbereitet.
Am 25. und 26. Februar 1967 fand im Hotel Seestern in Haltern am See eine Tagung statt, die zum Strukturwandel informierte und zum Handeln aufrief. Das erste Referat wurde von Professor Gruber aus Bochum gehalten und widmete sich dem Thema: Strukturwandel des Industriegebietes (Anspruch und Erfordernis). Das zweite Referat hielt Norbert Blüm aus Königswinter, Redakteur der Sozialen Ordnung, über: Strukturwandlung aus der Sicht der Arbeitnehmerschaft (Konzeption der Zukunft). Eingeladen hatten die Sozialausschüsse der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft des Bezirkes des Industriegebietes Nordrhein-Westfalen der Christlich-Demokratischen Union.
Vom 19. bis zum 21. Mai 1967 verbrachten fünfzehn Personen der CAJ Horneburg eine Schulung mit dem Bezirkssekretär Josef Cloppenborg in der Jugendherberge Rheine, Mühlendamm 5. Der Hin- und Rückweg wurde auf dem Fahrrad zurückgelegt.
Am 3. August 1967 zeigte die CAJ Horneburg um 20.00 Uhr im Schloßsaal den mehrfach preisgekrönten Film „Die Brücke“. Der Kostenbeitrag betrug 50 Pfennige. Dieser Antikriegsfilm von 1959 unter der Regie von Bernhard Wicki (1919-2000) nach dem Roman von Manfred Gregor (Gregor Dorfmeister; 1929-2018), der 1958 in Wien (München und Basel) erschienen war, zeigt die sinnlose Verteidigung einer Brücke durch Jugendliche am Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die CAJ traf sich wöchentlich zu Gruppenabenden oder zur Arbeitsgemeinschaft.
Die Woche junger Arbeitnehmer unter dem Titel: „Sagt es weiter“ wurde
vorbereitet und durchgeführt. Es folgte eine Aktion Nächstenliebe. Eine
Lumpenaktion wurde durchgeführt. Es gab Ausflüge, Kegelabende, Preisschießen,
Unterhaltungsspiele und Schallplattenabende. Ein Diskothekabend stand unter der
Überschrift: „Mit Beat in den Mai“. Es wurden Filme gezeigt, zum Beispiel:
Admiral Canaris – Ein Leben für Deutschland (1954). Es gab ein Referat über
Jugendkriminalität. Kaplan Heinrich Tietmeyer
(* 25.2.1935 in Metelen, Priesterweihe 24.6.1961 in Münster, wurde 1964 Kaplan
in Hagem St. Joseph, im gleichen Jahr Ortskaplan der CAJ und
Dekanatsjugendseelsorger der Mannesjugend, 1969 Kaplan in Stadtlohn St. Otger,
1972 Pfarrer in Wesel Herz Jesu, † 23.8.2021 in Rheine) referierte über das
Thema: „Katholiken in der Zwangsjacke“. Es gab Feiern zum Advent und zum
Jahresausklang. Eine Karnevalsfeier stand unter dem Motto: „Wilder Westen“.
Am 23. und 24. September 1967 fand im Adam-Steigerwald-Haus (Hauptgeschäftsstelle der Sozialausschüsse) in Königswinter ein Wochenendseminar statt. Am Samstag referierte Karl-Heinz Volkert, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Arbeitnehmerschaft, über das Thema: Berufsausbildung – Eckstein der Zukunft. Am Sonntag wurden künftige Aktionen vorbereitet. Veranstalter waren die Sozialausschüsse der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft des Bezirkes des Industriegebietes Nordrhein-Westfalen der Christlich-Demokratischen Union. (Auf der Rückseite des Einladungsschreibens fanden sich die Ergebnisse des abendlichen Skatspiels.)
Am 15. Oktober 1967 fand in der Gaststätte Kuhlmann ein Werbeabend für die CAJ zum einjährigen Bestehen unter dem Motto „Sagt es weiter“ statt. Lothar Emmerich vom Ballspielverein Borussia 09 hielt einen Vortrag zum Thema: „Vom Amateur zum Profi“. Abends spielte die Band The Walkin’ Berries“, Leiter Heinz Klaßen.
Am 22. November 1967 fand im Vereinshaus Castroper Straße in Datteln eine Protestveranstaltung zum Thema: „Schlechte Haushaltslage – Soldaten sollen zahlen!“ statt, auf der eine finanzielle Besserstellung der dienenden Wehrpflichtigen gefordert wurde. Referent war Otto Mantel aus Essen. Anlass waren die Streichung der Leistungen für Sparverträge, die Streichung sämtlicher Zuschüsse für Kraftfahrzeugskosten, die Kürzung des Mietzuschusses und die Kürzung sämtlicher Unterhaltshilfen um mindestens 33 %. Gefordert wurde außerdem eine angemessene Verdienstausfallsentschädigung.
Am 2. Dezember 1967 fand aufgrund einer Initiative der Arbeitsgemeinschaft christlich-sozialer Arbeitnehmer des Stadt- und Landkreises Recklinghausen in der Gaststätte Löw in Oer-Erkenschwick eine Tagung statt, bei der das Mitglied des Bundestages, Karl-Heinz Exner aus Heessen, über folgende Themen referierte:
· Die Krankenversicherung – Solidargemeinschaft oder Verdienstquelle?
· Die Rentenversicherung im Spiegel der mittelfristigen Finanzplanung
Am Samstag, 10. Februar 1968, nahmen die Leiter der CAJ Horneburg an einer Schulung im Könzgen-Heim (Heimvolkshochschule Gottfried-Könzgen-Haus) in Haltern teil. Themen waren: Wohnviertelapostolat, Schulungen und der gemeinsame Diözesantag der Katholischen Arbeiterbewegung, der Jungen Gemeinschaft und der CAJ.
Der Quizabend am 10. April 1968 hieß: „Einer wird gewinnen“.
Es gab folgende Fragen:
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Was ist ein Buchmacher? – Jemand, der
Wetten annimmt.
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Wer war Karl der Große? – Der erste deutsche
Kaiser.
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Wann umflog das Luftschiff „Graf
Zeppelin“ die Erde? – 1929.
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Seit wann ist der 17. Juni ein
Feiertag? – Seit 1954.
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Wann wurde die Brille erfunden? –
Zwischen 1270 und 1290.
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Wann und wo wurde die Sonnenuhr
erfunden? – Im 13. Jahrhundert vor Christus in Ägypten
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Wie lange bestand das Heilige Römische
Reich Deutscher Nation? – 844 Jahre.
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Was ist ein Bonze? – Ein buddhistischer Mönch oder
Priester.
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Welcher Muskel hat nie Muskelkater? –
Das Herz.
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Wann wurden die Vereinten Nationen
gegründet? – 1945.
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Welcher See ist der flächenmäßig größte
Südwassersee? – Der Obere See in Kanada.
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Welche Stadt liegt näher am
geographischen Nordpol? – Rom, New York oder Athen? (Rom).
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Womit klappert die Klapperschlange? –
Mit dem Schwanz.
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Wo lebt das Einhorn? – In Australien,
in der Sage oder in Afrika? (In der Sage).
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Welche Farbe hat Blausäure? – Sie ist
farblos.
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Womit ist ein Medizinball gefüllt? –
Mit Wildhaaren.
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Wo liegt der Aralsee? – In Kasachstan
und Usbekistan.
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Wann wurde die Berliner Mauer erbaut? –
1961.
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Wer erfand die Dampfmaschine? – James
Watt.
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Was ist ein Abitur? – Die Reifeprüfung
einer höheren Schule.
Der erste Preis war eine Flasche Wein, der zweite eine
Doppelstange Zigaretten und der dritte eine Tafel Schokolade.
Bei einem anderen Quizabend ging es um das Thema: „Benehmen
ist Glückssache“.
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Zwei Paare begegnen sich. Zähle auf,
wer sich zuerst, im Anschluß und zum Schluß die Hände gibt. – Zuerst reichen
sich die Damen untereinander die Hände, dann begrüßen sie die Herren und zum
Schluß geben sich die Herren gegenseitig die Hände.
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Ein Paar geht auf dem Bürgersteig. Wo
geht der Herr? – Ein Kavalier lässt eine Dame auf dem Bürgersteig niemals an
der Straßenseite gehen.
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Darf man in einer Kantine beliebig mit dem
Essen beginnen? – Ja.
-
Beim Verzehr von Fleischspeisen darf
man Knochen in die Hand nehmen – bei Geflügel.
-
Warum darf man Kartoffeln
beziehungsweise Knödel nicht schneiden? – Weil durch das Brechen mehr Soße
aufgesaugt wird.
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Wo steht beim gedeckten Tisch der
Salatteller? – Die Salatbeilage steht auf der linken Gedeckseite.
-
Auf welcher Seite des Gedecks steht das
Wein- oder Bierglas? – Auf der rechten.
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Wo fasst man das Weinglas an? – Am
Stiel, damit die Gläser beim Anstoßen klingen können.
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Beim Essen im Hotel fällt der Löffel
herunter. – Du sagst es dem Ober und der bringt dir einen neuen Löffel.
-
In einem Gasthaus sitzt ein Ehepaar.
Wer bestellt? – Nachdem beide die Speisen und Getränke ausgewählt haben,
bestellt der Herr.
-
Eine Dame geht im Theater mit dem
Rücken zur Bühne in ihre schon halb besetzte Reihe. Ist das richtig? – Ja.
-
Wo kann man sich kämmen, wenn man zum
Essen in einem Lokal ist? – In einem dafür vorgesehen Raum oder in der
Toilette.
-
Ein Paar geht in ein Lokal. Darf der
Ober aus dem Mantel helfen? – Ja.
-
Eine Dame und ein Herr gehen eine
Treppe hinauf und eine Treppe hinab. Wo geht der Herr? – Beim Hinaufgehen geht
er hinterher und kann sie im Notfall auffangen, beim Hinuntergehen geht er
voran, damit sie sich eventuell auf ihn stützen kann.
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Ein Herr geht mit einer Dame in ein
Lokal. Wer geht voraus? – Er öffnet die Tür, lässt die Dame eintreten und geht
ihr dann voraus, um einen Platz zu suchen.
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Eine 18jährige Sekretärin grüßt ihren
Chef im Büro zuerst; wenn sie ihn jedoch auf der Straße trifft, lässt sie sich
zuerst grüßen. Ist das richtig? – Ja.
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Mit wem tanzt ein Herr bei einem Ball
zuerst? – Mit der Gattin des Einladenden.
-
Ein Herr will eine Dame zum Tanz
auffordern, die sich gerade mit ihrer Freundin unterhält. – Man sagt etwas
lauter: „Entschuldigung, darf ich stören?“
-
Man schenkt Blumen – in ungerader Zahl,
weil zum Beispiel fünf Blumen in einer Vase harmonischer aussehen als vier oder
weil 2, 4, 6 und so weiter so abgezählt aussehen.
-
Blumen überreicht man – ohne Papier;
das Papier steckt man in die Jackentasche.
-
Was muß man beachten, wenn man ein
gekauftes Geschenk überreicht? – Daß man vorher das Preisetikett entfernt.
Am 3. Juni 1968 war in der Weser-Ems-Halle zu Oldenburg die
Schlusskundgebung der Rallye „Politik – wir machen mit!“ Um zehn Uhr war
Eucharistiefeier mit Liedern von Peter Janssens. Hauptzelebrant war der
bischöfliche Offizial Heinrich Grafenhorst (1906-1970) aus Vechta und Prediger
war CAJ-Kaplan Karl Lenfers (1935-2020) aus Münster.
Um elf Uhr hielt der Bundesminister für wissenschaftliche
Forschung, Gerhard Stoltenberg (1928-2001), CDU, ein Referat über das Thema der
Rallye.
Es folgte ein Demonstartionszug der CAJ zu politischen
Fragen.
Um 15.00 Uhr war politisches Kabarett mit den „Igeln“ aus
Münster. Es folgten Tanzveranstaltungen mit den MusiCAJos und mit den
Beachcombers. Ende war um 19.00 Uhr.
Vom 26. Juli bis zum 7. August veranstaltete die CAJ Horneburg ein Zeltlager in Lechten (Kreis Ahaus, nahe der niederländischen Grenze). Dafür erhielt sie vom Amt Waltrop eine Beihilfe in Höhe von 390,00 DM (Mittteilung des Amtsamtmannes Dyck vom 8.8.1968). Es nahmen 15 Mitglieder teil.
Die CAJ Horneburg diskutierte über das Eindringen von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakische Sozialistische Republik. Wie kam es zur Besetzung der ČSSR durch die Staaten des Warschauer Paktes?
Am 1. Januar 1968 wurde Alexander Dubček (1921-1992) zum Parteichef gewählt. Sein Vorgänger, Antonin Novotný (1904-1975), wurde am 5.1.1968 abgesetzt und am 22.3.1968 auch zum Rücktritt als Präsident gezwungen. Das Parteikomitee forderte die Demokratisierung des öffentlichen Lebens.
Am 1. Juli 1968 gab es ein Manöver von Truppen des Warschauer Paktes an der Grenze der Tschechoslowakei, an dem auch Panzer und Flugzeuge teilnahmen. Nach dem Manöver blieben einige Truppenteile auf dem Gebiet der Tschechoslowakei zurück. Verhandlungen mit der tschechoslowakischen Regierung fanden auf dem Jagdschloss Grillenburg (20 km südwestlich von Dresden) und in Bratislava (Preßburg) statt.
In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 drangen sowjetische, polnische, ungarische, bulgarische und mitteldeutsche Truppen in die Tschechoslowakei ein und besetzten innerhalb von zwölf Stunden das ganze Land. Dubček wurde in einem Armeefahrzeug abgeführt. Der Sender Radio Prag forderte die Bevölkerung zur Ruhe auf. Auch die Regierung war gegen etwaigen Widerstand; dennoch kostete der Einzug der Truppen vielen Menschen das Leben.
1) Wie soll sich Deutschland gegenüber den letzten Vorfällen in der ČSSR verhalten?
2) Welche Gründe bewogen die Staaten des Warschauer Paktes, sich in die Angelegenheiten der ČSSR einzumischen?
3) Besteht die Möglichkeit, daß die Truppen des Warschauer Paktes auch auf Rumänien und Jugoslawien übergreifen?
4) Besteht die Möglichkeit, daß es zum gleichen Blutbad kommt wie 1956 in Ungarn?
Die CAJ Horneburg erhielt vom Amt Waltrop Jugendgruppenmittel für das Rechnungsjahr 1968 in Höhe von 257,80 DM als Beihilfe (Brief vom Amtsverwaltungsrat Hardick, beglaubigt vom Amtsamtmann Dyck vom 5. Dezember 1968).
22 Mitglieder gehörten zur CAJ Horneburg. Einige ältere
Mitglieder traten zwar aus, aber es konnten neue hinzugewonnen werden, sodass
die Anzahl konstant blieb.
Tanzabende und Altkleidersammlungen („Lumpenaktionen“) wurden zunehmend von anderen durchgeführt.
Mitglieder schlossen sich anderen Vereinen an. Der Leiter dieser Gruppe hatte
seinen Bundeswehrdienst abzuleisten. Die CAJ Horneburg löste sich Ende 1969 /
Anfang 1970 auf.
· Antony, Bernhard, Zur Arbeiterschaft, zur Arbeiterbewegung entschieden. 100 Jahre Joseph Cardijn, Arbeiterbewegung und Kirche, Nr. 6, Mainz 1982.
· Aubert, Roger, Jules Cardijn, Emmanuel Gerard, Anna Hermans u. Michel Launay, Un homme, un mouvement, Löwen 1983.
· Cardijn, Joseph, Cardijn face aux évéments 1950-1963, Brüssel 1976.
· Cardijn, Joseph, Die große Not der arbeitenden Jugend, Cahier du conférencier, Nr. 1, Straßburg 1937.
· Cardijn, Joseph, Die Schicksalsstunde der Arbeiterschaft. Ansprachen, die Msgr. Cardijn um Ostern 1948 im Kolleg St. Paul zu Godinne an der Maas vor den Gebietsleitern der CAJ und im Cénacle [cœnaculum, Abendmahlssaal, Begegnungsort einer religiös orientierten Gruppe] zu Brüssel vor den Gebietsleiterinnen der CAJF gehalten hat, Essen 1955.
· Cardijn, Joseph, La pensée de Cardijn, Joseph. Va libérer mon peuple (Ex. 3, 10), Vie ouvrière, Brüssel 1982.
· Cardijn, Joseph, Mitten im Leben. Vorträge, Essen 21963.
· Cardijn, Joseph, Was ist christliche Arbeiterjugend C.A.J., J.O.C.?. Ansprache 1939 in Wien, Schrifttum der Christlichen Arbeiterjugend, Ludwigshafen 1947.
· Krockauer, Rainer, u. Karl Weber, Hg., Mehrwert Mensch. Zur Aktualität von Joseph Kardinal Cardijn, Werkstatt Theologie, Bd. 23, Berlin 2018.
· Leeuw, Claire van, Vorwort v. Étienne Grieu SJ, Joseph Cardijn. Au nom de jeunes ouvriers, Namur 2017.
· Suenens, Léon-Joseph, Jozef Verhoeven u. Leo Housen, Jozef Cardijn. Profeet van onze tijd, Brüssel 1972.
Herzlichen Dank an Hubert Krimpmann für Materialien und
Informationen.
© Pfr. Dr. Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2021