Der Anker
Eine
Fahrt auf dem Meer hat einen eigenartigen Reiz. Der Himmel wölbt sich azurblau
hoch über uns. Der Horizont ist so weit entfernt, dass wir meinen, ins
Unendliche schauen zu können. Im Schein der Sonne glitzert die
Wasseroberfläche; bei Windstille ist sie spiegelglatt und kräuselt sich leicht
bei einer sanften Brise. Das Rauschen des Wassers begleitet uns Tag und Nacht.
Da geraten wir in eine nicht alltägliche Stimmung.
Wenn
aber heftiger Wind aufkommt, peitscht er die Wogen, sodass sie sich haushoch auftürmen.
Die Elemente toben und das Schiff stöhnt in schwerer See. Da ist es gut, wenn
es gesichert ist, sonst wird es ein Spielball der Wellen. Im Hafen ist ebenfalls
ein Anker vonnöten, sonst treibt die Strömung das Schiff allmählich in die
offene See hinaus.
Auch
wir brauchen einen Halt in unserem Leben. Wir sind verankert in der Familie, in
der Schule, am Arbeitsplatz und im Freundeskreis. Je älter wir werden, desto
mehr Verwandte und Freunde verlieren wir. Wo können wir da noch einen
zuverlässigen Halt finden?
Es
gibt eine Möglichkeit, unser Herz in der Unbeständigkeit des Lebens zu
verankern. Dann halten wir auch im Sturm des Lebens stand. Die Hoffnung ist
unser Anker (Hebr 6,19). Wir leben von der Sehnsucht nach dem Herrn und warten
auf die Erfüllung unserer Hoffnung, auf die bleibende Gemeinschaft mit Ihm.