Das Horneburger Altarbild

 

Heinrich Michael Knechten

 

Das Horneburger Altarbild.

Photographiert von Siegfried Eggenstein.

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Die Alte Kirche in Horneburg ist ausgestattet mit einem Barockaltar. Das schwere Rahmenwerk des Hochaltares mit Akanthusranken und Putten sowie einer Darstellung der büßenden Maria Magdalena aus dem Ende des 17. Jahrhunderts umschloss im Mittelfelde eine Kreuzigungsgruppe. (1) Daraus sind Maria und Johannes heute im Vestischen Museum, Recklinghausen. Dies wurde ersetzt durch eine Herz-Jesu-Statue, nach 1925 durch Maria Magdalena, Maria und Johannes unter dem Kreuz (heute in der Neuen Kirche), gemalt von Joseph Gietmann, und schließlich durch einen byzantinischen Pantokrator.

 

Die Kreuzigungsdarstellung von Joseph Gietmann (gemalt auf Leinen) befindet sich heute in der Neuen Kirche in Horneburg. Restauriert wurde sie 1998 von Willi Nitzbon. Dabei kamen die drei Engel (Putten) über dem Kreuz wieder zum Vorschein, die durch die Nachdunkelung des Bildes nicht mehr zu sehen gewesen waren. Auf dem Kreuz ist die Aufschrift INRI (Jesus von Nazareth, König der Juden). Vom Haupt des Dornengekrönten und Gekreuzigten gehen zwei Strahlenbündel aus. Links steht seine Mutter, rechts Johannes der Evangelist und unten kniet Maria Magdalena. Alle drei haben die Hände gefaltet.

 

In der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts finden sich nicht mehr so viele Darstellungen der Kreuzigung wie in früheren Zeiten. (2) Sie gehen meist auf frühere Vorbilder zurück.

 

Gietmann ließ sich im Ausdruck von der Kreuzigung El Grecos (1541-1614) anregen. Dieser ist von der Venezianischen Renaissance und dem Manierismus geprägt.

 

"Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe da, dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! Von dieser Stunde an nahm sie der Jünger zu sich." (Joh 19,25-27).

 

Anmerkungen

 

(1)  Ursprünglich soll es im Hochaltar vom Ende des 17. Jahrhunderts ein Gemälde der Kreuzabnahme gegeben haben, das aber nicht mehr vorhanden ist. Vgl. J.Körner, u. A.Weskamp, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 39: Landkreis Recklinghausen und Stadtkreise Recklinghausen, Bottrop, Buer, Gladbeck und Osterfeld, Münster 1929, 300.

(2)  Vgl. E.Lucchesi Palli u. G.Jászai, Kreuzigung Christi, in: Lexikon der christlichen Ikonographie 2 (1974), 606-642, hier 638.

 

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