Zwanzig Jahre Chorgemeinschaft der
heiligen Boris und Gleb Horneburg
Margret Grabowski
Wie
schnell doch die Zeit vergeht,
Wir
feiern heut’ die Jahre,
Ein
Rad, das sich stets weiterdreht.
Bestand
hat nur das Wahre.
Zwanzig
Jahre ist er jung
Wie
ein schönes Mädchen,
Übt
noch immer mit viel Schwung
Kirchgesang
im Städtchen.
Doch
die Stimmen wurden älter,
Ach,
wie rasch die Zeit vergeht!
Auch
das Temp’rament wird kälter,
Wie’s
im Leben halt so geht.
Mittwochs
wird auch noch geprobt
In
Paters Wohnung bei dem Schrott,
Manchmal
wird man auch gelobt
Mit
’nem Tee und gutem „Pott“.
Wie
bei einer Sternenfahrt
Kommen
stets die Sänger an,
Jeder
übt dann seinen Part,
Bis
er ihn gut singen kann.
Mit
Pater Immekus fing alles an,
Als
er Horneburg entdeckte,
Hier
wirkt seither der Kirchenmann,
Er
manche Hoffnung weckte.
Er
bot sich an als Seelenhirt
Für
Menschen aus dem Osten,
Manch
lang Gespräch hat er geführt,
Nie
fehlt er auf dem Posten.
Das
Kleinod, unser Gotteshaus,
Bekam
er für die Liturgie.
Im
Haus lebt keine Kirchenmaus,
’nen
vollen Topf sah man hier nie.
Auch
wuchs schon mal durch seine Wand
Ein
junger, grüner Baum,
Die
Freiheit war ihm unbekannt,
Er
wurzelte im Raum.
Dann
fing er an mit Liturgie
Und
einem kleinen Chor.
Gründungssänger
wissen, wie;
Es
kam ihnen orientalisch vor.
Nach
Pater Josef hob die Hand
Uns’re
verehrte Ilse Döller,
Kirchenklang
aus Reußenland
Tönte
voll und immer völler.
Ilses
Energie sei Dank,
Der
Text brach oft die Zungen,
Zu
hör’n in vollem Kirchenklang:
Die
Arbeit war gelungen.
Junge
Leute scharte sie
Um
sich in großem Maße,
Übten
mit Fleiß und Akribie
Nicht
Lieder von der Straße!
Pater
hat so manche Nacht
Die
Fenster schließlich aufgemacht,
Denn
nach dem Singen und Rauchen
Konnt’
er frische Luft gebrauchen.
Nach
Ilse kam die Mischka dann
Und
fing auf ihre Weise an,
Der
Chor schrumpfte zusammen,
Weil
nicht mehr alle kamen.
Uns’re
liebe Gertrud Thon
Versucht
seit fünfzehn Jahren schon,
Harmonie
uns beizubringen
und
auch das Slavischsingen.
Tereses
Stimme klingt nicht alt,
Sie
übt bestimmt manchmal im Wald,
Volumen
hat sie nach wie vor,
Singt
Alt, Sopran und auch Tenor.
Bei
Lulu hab’ ich den Verdacht,
In
langen Nächten ohne Schlaf,
Daß
sie dann Stimmbandübung macht
Für
unsern Chorbedarf.
Ihr
Heinz sich dann zur Seite dreht,
Weil
ihn ihr Eifer stört,
Er
denkt, wenn das so weitergeht,
Wird
sie bei Tag verhört.
Eifer
auch bei Wilfried May,
Trainiert
er doch schon viele Chöre,
Uns
allen wär’s nicht einerlei,
Wenn
er die Kraft so ganz verlöre.
Seit
Lucie in Pension gegangen,
Wir
gönnen ihr den Leisetritt,
Hat
sie wieder angefangen
Und
singt verstärkt im Alt noch mit.
Schöne
Stimmen brauchen wir
Und
so kam auch Agnes
Ins
Horneburger Fremdrevier:
Glückwunsch
zu diesem Wagnis!
Ansonsten
hat es noch ein Gutes,
Sie
redet nicht, sondern sie tut es;
Denn
sie fährt uns in ihrem Bus
Bei
Sonne und bei Regenguß.
Karl
Weber, unser Multisänger,
Hat
noch immer viel Elan,
Wird
eine Liturgie mal länger,
Fängt
er am Schluß von vorne an.
Gisela
ist große Klasse,
Wenn
sie uns die Stimme leiht,
Ansonsten
mehrt sie uns’re Kasse
Und
das ist keine Kleinigkeit.
Heinz
Gössing mit der dunklen Stimme
Bereist
das östliche Kirchentum.
Dann
fehlt er uns, und das ist schlimme.
Was
sollen wir ohne ihn denn tun?
Herr
Müller stärkt den alten Stamm
Mit
seiner neuen Stimme.
Bei
uns bläst man nicht auf dem Kamm!
Man
wohl sein Stimmband trimme.
Das
Russicum hat Michael erhalten,
Wir
sind auch etwas stolz auf ihn,
Dort
kann er schalten und auch walten
Und
bald schon fahren wir dorthin.
Selbst
hätte ich mich fast vergessen,
Doch
meine Stimme zählt ja nicht.
Ich
bin auch nicht so unvermessen;
Denn
unterm Scheffel steht mein Licht.
Auch
kommt zum Schluß mir heute vor,
Daß
wir denken sollten an einen Tenor,
Bestimmt
wird Clemens uns im Himmel erwarten,
Wenn
auch wir verlassen den irdischen Garten.
All
die Leute, die ich nicht aufgezählt mit Namen,
Die
heut’ zu unserer Feier kamen,
Ihnen
gilt der besondere Dank
Für
ihre Verbundenheit viele Jahre lang.