Berdjajew, Orthodoxie und Ökumenizität 2
Es gibt zwei polar
entgegengesetzte Auffassungen von der Ökumenizität. Die eine will die
universale Einheit mit einem Maximum der behaupteten Wahrheit erreichen,
in dem sie ein möglichst großes Quantum von Definitionen ihres Glaubens
festhält. So versteht der Katholizismus die Ökumenizität. Auf einem anderen
Gebiete und in entgegengesetzter Richtung versteht so die Ökumenizität der
Kommunismus. Diese Auffassung von unserem Begriff findet ihre treibende Kraft
im Pathos der Rechtgläubigkeit. Es gilt, allenthalben in der Welt den
rechtgläubigen Typus zu behaupten, die ihm treu Ergebenen fest zu einen und der
ganzen übrigen Menschheit entgegenzustellen. Das ist eine Einigung verbunden
mit Aufteilung. Die andere Auffassung will ans Ziel einer universellen Einigung
mit einem Minimum der behaupteten Wahrheit gelangen, indem sie sich auf
eine Mindestzahl ihrer Glaubenssatzungen einstellt. So verstehen die
Ökumenizität viele protestantische Strömungen; auf demselben Grundsatz fußt
auch die Theosophie, die in allen Religionen und Lehren ein- und dieselbe
Wahrheit erblickt. Diese Auffassung von der Ökumenizität entbehrt des Pathos
der Strenggläubigkeit und zeichnet sich durch Toleranz aus, wünscht keine
Trennung um der Einigung willen. Diese Art von Ökumenizität tritt nicht als
"Macht" auf, und sie will keine Armee zum Kampf mit der ganzen
übrigen Welt schaffen.
Jede dieser Auffassungsweisen
der Ökumenizität hat ihre Vorteile und ihre Mängel. – Bleiben wir bei dem
zweiten Typus des Begriffs der christlichen Ökumenizität stehen. Sehr
ansprechend berührt in ihm der Wunsch nach einer Einigung aller Christen und
die Duldsamkeit. Völlig [S. 11] klar aber ist, daß auf dieser Basis nur das
Ziel der Einigung eines abstrakten Christentums erreicht werden kann, d.h.
eines Interkonfessionalismus, der sich mit einem Abkommen über ein
Minimum an Glaubenswahrheiten begnügt, wie z.B. hinsichlich der Gottheit Jesu
Christi. Doch Interkonfessionalismus ist eine ebensolche Lüge, wie
Internationalismus. "Inter" bedeutet überhaupt nichts; hinter
dem "inter" ist absolut kein Sein versteckt. Der
Interkonfessionalismus ist eine Abstraktion, und begeistern kann er nicht. Im
religiösen Leben aber muß es sich um das Streben nach einer konkreten Fülle
handeln. Jedes Dezimieren von Glaubenswahrheiten bedeutet aber ihre Schwächung
und Herabsetzung. Möglich jedoch und rechtmäßig ist das Streben nach einem Überkonfessionailsmus,
wie nach einem Übernationalismus. Überkonfessionalismus ist zum Unterschied von
Interkonfessionalismus nicht ein abstraktes Minimum, sondern, im Gegenteil, die
Hinbewegung in Richtung auf eine größere Fülle und einen volleren konkreten
Zustand. Der Interkonfessionalismus ist eine Bewegung nach der Seite, in
Richtung auf einen sozusagen leeren Raum zwischen den tatsächlichen Realitäten
der Bekenntnisse. Der Überkonfessionalismus hingegen geht in die Höhe und in
die Tiefe. In der Höhe und in der Tiefe liegt eine bedeutendere, konkrete Fülle
beschlossen als in der engherzigen Mitte, in welcher die doch selbstgefälligen
einzelnen Bekenntnisse verharren. Konfessionalismus an und für sich ist noch
nicht der ökumenische Glaube, sondern stets eine abgrenzende Individualisierung.
Die ökumenische Wahrheit der Rechtgläubigkeit liegt höher und tiefer als der
strenggläubige Konfessionalmus. Und jene Fülle der Wahrheit, die mit der
Aneignung des Überkonfessionellen erworben werden kann, ist kein abstraktes
Minimum von Christentum, sondern in ihr kommt, umgekehrt, ein konkreteres Maß
von Definitionen, ein größeres harmonisches Ganzes zur Geltung als in den
historischen Bekenntnissen. Die konkrete Fülle des Überkonfessionellen läßt
sich nicht durch Interkonfessionalismus erreichen, nicht durch Losreißen von
der eigenen Kirche, sondern durch ein Hinwenden ins Innere der Kirche hinein.
Ich kann, indem ich orthodox bleibe und mich nicht vom Boden der rechtgläubigen
Kirche trenne, zur überkonfessionellen Einheit der Kirche Christi streben, in
die Ökumenizität hineinwachsen, indem ich mich vertiefe und erhöhe. [S. 12]
Ökumenizität kann nicht auf dem Wege von Unionen und Abkommen, auf dem Wege von
Verhandlungen zwischen Kirchenregierungen erreicht werden. Das ist ein falscher
und veralteter Weg. Bei Vladimir Solovjev lag in der Idee der Ökumenizität eine
große innere Wahrheit, doch fehlerhaft war seine Neigung zu äußeren Unionen, zu
"Abkommen". Im religiösen Leben sind Erscheinungen nach Analogien der
politischen, politische Blocks, nicht am Platze. Einigungen können nur auf der
Basis der Wahrheit zustandekommen, von der man nichts abtreten und nichts
fortnehmen darf. Zur Ökumenizität heißt es mit dem Maximum streben, aber nicht
mit einem Minimum, denn es gilt ja das Ziel der Fülle und des Konkreten. Es
geht im religiösen Leben nicht an, ein Minimum von Wahrheit zu wollen. Ich will
ja immer mehr und mehr in die endlose Wahrheit hineinwachsen und mich nicht
durch Erreichen eines unbedeutenden Minimums aufhalten lassen. Ich kann mich doch
im Namen einer Einigung mit anderen Bekenntnissen nicht verstellen, als ob ich
nur an die Göttlichkeit Jesu Christi glaubte und alles Übrige für unwesentlich
hielte. Ich kann nur wollen, daß Alles zur Fülle und harmonischen Einheit
komme. Ich muß Verlangen danach tragen, daß bei allen Protestanten die
Verehrung der Mutter Gottes heimisch oder das Geheimnis der Dreieinigkeit zur
Grundlage des religiösen Lebens der ganzen christlichen Welt werde. Doch auf
falschem Pfade ist der katholische Maximalismus, wenn er zur Intoleranz und
Ausschließlichkeit führt, weil er die zwangsweise (6), äußerlich organisierte
Einheit, den römischen Universalismus, zu hoch bewertet. Ökumenizität muß man
im Maximum innerlich, geistlich verstehen und zur Freiheit in Verbindung setzen.
Das Hineinwachsen in die ökumenische Fülle der Wahrheit Christi ist ein
innerer, verborgener organischer Prozeß. Und dieses geistliche Hineinwachsen in
die ökumenische Fülle der Wahrheit kann man sich ohne Freiheit des Geistes
nicht vorstellen, hier ist Zwang nicht am Platze. Frei sollen die Völker in das
erhabene geistliche Leben eintreten, das Leben in der Wahrheit, im Hl. Geiste.
Die Wirkung des Hl. Geistes ist immer eine Wirkung auf die Freiheit, niemals
aber Zwang und Gewaltanwendung. Verwickelt und vielgestaltig sind die
menschlichen Wege zur [S. 13] Fülle der Wahrheit, zum höheren Leben des
Geistes. Und auch unsere Duldsamkeit gegenüber Andersgläubigen soll sich nicht
darauf gründen, daß wir uns zur Fülle der Wahrheit und ihrer Ausschließlichkeit
(Wahrheit schließt die Lüge aus) gleichgültig stellen, sondern daß man an uns
ein sorgsames und mitfühlendes Verhalten zum Innenleben der menschlichen Seele,
zu ihrem Wege, zu ihren Schwierigkeiten, zur Eigenartigkeit ihrer Schicksale
und gleichzeitig damit auch das Bewußtsein der eigenen Beschränktheit
wahrnehme. Die Idee der Ökumenizität muß mit dem Gedanken an die Freiheit in
Verbindung stehen: nur dann wird jene eine wahre sein und den Weg zur Einigung
der christlichen Welt eröffnen. Die Freiheit des Geistes, die Freiheit des
Gewissens, ist ein großer Schatz und ein Heiligtum auf dem Wege des Menschen zu
Gott und zum geistlichen Leben. Ohne sie gibt es ein solches nicht, ohne sie
kann sich Gott dem Menschen nicht offenbaren und nimmt ihn nicht an, und darum
ist ein zwangsweiser Universalismus unmöglich.
Das Streben zur Einheit und
Ökumenizität, welches seinen Anfang nehmen soll und bereits an allen Enden der
christlichen Welt Wurzel geschlagen hat, braucht überhaupt nicht unbedingt die
Formen eines Strebens zur Einheit der Kirchen, zu kirchlichen Abkommen und
Unionen anzunehmen. Es ist das die allerfruchtloseste Methode der Einigung, die
in der Praxis gewöhnlich zu noch tieferer Zerklüftung führt. Der Gedanke an
eine Einigung der Kirchen ist kein aufrichtiger. Insgeheim versteht jede
Fraktion unter einer Union der Kirchen den Beitritt zur eigenen Kirche. Es gibt
nur eine, aber nicht einige Kirchen. Und de facto fand die
Trennung nicht in der Kirche Christi, sondern in der sündigen Menschheit statt,
im Reiche dieser Welt, im Reiche des Caesar. Und die Wiederherstellung der
christlichen Einheit besteht nicht in einer Einigung der Kirchen, sondern in
der Reunion der zerrissenen Teile der christlichen Menschheit. An dieser
Spaltung innerhalb der Christen tragen alle Parteien Schuld. Und wie überzeugt
ich auch immer davon sein mag, daß die dogmatische Wahrheit auf Seiten der
Orthodoxie liegt, so muß ich doch die Schuld fühlen, welche auf uns, den
Christen des rechtgläubigen Orients, lagert. Auch bei uns gab es Mangel an
Liebe, Selbstbehauptung, Verschlossenheit, Abneigung gegen das Eindringen in
eine geistliche Welt, die sich als etwas Fremdes darstellt, auch bei uns gab es
kirchlichen Nationalismus und Partikularismus, herrschte eine üble
Konfessionsmeierei. Reunion und [S. 14] Einheit der christlichen Welt müssen
mit einer Gemeinschaft und Einigung der Christen aller Bekenntnisse,
gegenseitiger Achtung und wechselweiser Liebe, mit der Bildung einer inneren
universalen geistlichen Einstellung ihren Anfang nehmen. Alles muß mit dem
geistlichen Leben beginnen, mit einer geistlichen Einigung und von innen nach
außen gehen. Die Vereinigung der Kirchen kann nur ein Werk des Hl. Geistes
sein. Doch wir können dieses Werk an unserem menschlichen Teil geistlich
vorbereiten, einen günstigen geistlichen Boden dafür schaffen. Nicht mit
Verhandlungen von Kirchenregierungen darf die christliche Einigung beginnen,
sondern mit einer geistlichen Einigung der Christen, mit der Bildung eines
christlichen Freundschaftsbundes, der auch unter Wahrung der Treue gegenüber
dem eigenen Glaubensbekenntnis möglich ist. Und eine solche Gemeinschaft ist
eben auch dann interessant und fruchtbringend, wenn die Christen ihrem
persönlichen konfessionellen geistlichen Typus treu bleiben und sich nicht in
abstrakte Interkonfessionalisten verwandeln. Nur auf diesem Wege ist ein
Hineinwachsen in die ökumenische Überkonfessionalität möglich.
Ich glaube, daß die
Orthodoxie das günstigste geistliche Ackerland für die ökumenische christliche
Einigung bietet. Mag auch der geschichtliche Unterschied zwischen Katholizismus
und Protestantismus in unseren Tagen schwächer geworden sein, so repräsentieren
beide doch polar entgegengesetzte Prinzipien, und beide werden durch zu
schwerwiegende historische Erinnerungen getrennt. Die Orthodoxie hingegen
schließt, wenn sie die abschüssige Neigung zum Partikularismus und zur
Altgläubigkeit überwunden haben wird, eine potentielle Ökumenizität und Fülle
in sich ein, die sich einer Wiedervereinigung der christlichen Welt dienstlich
erweisen kann. In der Orthodoxie herrscht eine geistliche Freiheit, die dem
Katholizismus fehlt, in ihr liegt die Einheit der Kirche, die Ökumenizität in
ihrer qualitativen Auffassung. Vereinigung aber von Freiheit und Ökumenizität
ist die Aufgabe, vor welcher die christliche Welt steht. Der
Protestantismus macht eine Krisis durch, und innerhalb seiner Gemeinschaft wird
ein Streben nach der Fülle der Kirche, nach den Sakramenten bemerkbar. Eine
Rückkehr zum Katholizismus erschwert den Protestanten die päpstliche Autorität,
denn die protestantische Welt will nicht auf die religiöse Freiheit
verzichten, in deren Namen sie einst Protest erhob. Die orthodoxe Kirche aber
erkennt im Prinzip die religiöse Frei- [S. 15] heit an, und diese religiöse
Freiheit führt in der Orthodoxie nicht zu einer Zersetzung der kirchlichen
Dogmen und Sakramente. Tyrrell (7), der ausgesprochenste unter den
"Modernisten" entwickelt in seinem Buche "Bin ich
Katholik?", das seinerseits eine Antwort an den Kardinal Mercier bildet,
hinsichtlich der Kirche einen Standpunkt, der keineswegs als katholisch
bezeichnet werden kann, aber auch durchaus nicht ein protestantischer ist, im
Gegensatz zu den Behauptungen des offiziellen Katholizismus. Der Gesichtspunkt
Tyrrel's ist der orthodoxe, obgleich er selbst das nicht weiß (im übrigen
beruft er sich manchmal auf die orthodoxe Kirche). Der katholischen
autoritativen Doktrin von der Kirche stellt er durchaus nicht den
protestantischen Individualismus entgegen, sondern einen eigentümlichen geistlichen
Kollektivismus, der eben das ist, was wir Orthodoxen
"Katholizität" nennen. Orthodox war auch der Standpunkt Döllingers.
Für das offizielle, echte katholische Bewußtsein besteht das Dilemma: entweder
die Autorität des Papstes oder die Autorität jedes einzelnen Christen, d.h.
Papismus oder Individualismus. Doch es gibt noch einen dritten Standpunkt: die
Autorität (die innere, aber nicht die äußere) der gesamten Kirche, als eines
organischen Ganzen, eines geistlichen Sammelbegriffs, d.h. eine Katholizität,
welche durchaus keinen adäquaten juridischen Ausdruck besitzt. Katholizität ist
eben der Hauptsache nach kirchliches Bewußtsein. Vom orthodoxen Standpunkt
stellt auch der Papismus eine Form des Individualismus vor, bildet er eine
Beeinträchtigung des organischen kirchlichen Bewußtseins. Gerade in der
Orthodoxie kommt am deutlichsten die geistlich-organische Auffassung von der
Kirche als vom Leibe Christi, der eben die Quelle der Wahrheit ist, zum
Ausdruck.
Und der Orthodoxie,
vorzugsweise der russischen, ist noch ein anderer der christlichen Einigung
günstiger Zug eigen. Die Orthodoxie ist diejenige Form des Christentums, die am
meisten eschatologischen apokalyptischen Charakter trägt, am innigsten der
Wiederkunft Christi und dem Reiche Gottes zugewandt ist. Die endliche
Manifestation der ökumenischen Einheit der christlichen Kirchen und der
christlichen Welt ist nur in einer eschatologischen Athmosphäre [sic] möglich,
nur bei angespannter Besinnung auf die "Zweite Ankunft", auf den
"Kommenden Christus". Nur in der metahistorischen Apokalypsis werden
die geschichtlichen Zwistigkeiten beseitigt werden. Die Vereinigung der Kirchen
ist ein überhistorisches Faktum, eine Tatsache eschatologischer Ordnung. Der
[S. 16] Eschatologismus hat selbstverständlich auch in anderen christlichen
Bekenntnissen einen Platz (ich weise auf Léon Bloy im Katholizismus und Karl
Barth im Protestantismus hin), doch ist er in der Orthodoxie stärker und
gespannter. Das Bewußtsein um den Vorzug der Rechtgläubigkeit für die
christliche Einigung, für die Aktualisierung der Ökumenizität soll aber vor uns
auch nicht unsere Sünden, unsere negativen Seiten verhüllen. Die Wahrheit der
Orthodoxie blieb unter dem Scheffel verborgen, kam im Leben nicht zur
Entwicklung und Verwirklichung, blieb verschlossen und ließ uns in
Selbstgefälligkeit zurück. Die abendländischen Christen waren aktiver, ihr
Christentum – produktiver. Doch wir treten in eine Epoche neuer Aktualisation
des Christentums ein, eine Epoche der Umgestaltung christlicher Wahrheit in Leben,
und die christliche Einigung selbst, die Verkörperung der Ökumenizität an sich,
ist eine Umsetzung der christlichen Wahrheit im Leben. Die russische orthodoxe
Kirche genießt zur Zeit den ungeheuren Vorzug, eine Kirche der Märtyrer und
Dulder zu sein. Von ihr sinken die Schleier irdischer, menschlicher Lüge. Die
geistlichen Kräfte zur Einigung der christlichen Welt entfalten sich im Kampf
mit der Organisation und der Ansammlung antichristlicher Mächte. Uns trennt
die rationalistische und juridische Seite der Kirche. Uns eint echtes
geistliches Leben.
Anmerkungen
(1) In: Die Ostkirche.
Sonderheft der Vierteljahresschrift "Una Sancta", hg. v. N. v.
Arseniew u. A. v. Martin, Stuttgart 1927, 3-16. T.Klépinine, Bibliographie,
Paris 1978, № 328a. Das russische Original dieses Artikels: „Pravoslavie i
vselenskost’“, Klépinine, № 328, ist unveröffentlicht.
(2) Aus dem Russischen
übersetzt von W.A.Unkrig.
(3) Daß dies nicht vom
römischen Katholizismus schlechthin gelten kann, wird "Una
Sancta" II (1926), S. 317 f. Anm., eindrücklich belegt. (D. Hgbr.)
(4) Und neuerdings von Otto
Karrer. (D. Hgbr.)
(5) Vgl. dazu dies Heft unten
S. 89 ff. (D. Hgbr.)
(6) Daß auch hier (vgl. oben
die Anm. zu S. 5 [Anm. 3]) nicht in unzulässiger Weise generalisiert werden
darf, zeigen die "Patres Unionis" der belgischen Benediktinerabtei
Amay sur Meuse (und ihre Zeitschrift "Irénikon"). D. Hgbr.
(7) George Tyrrell
(1861-1909), Anglikaner, nach Konversion Jesuit, schließlich exkommuniziert.
Wendet sich gegen eine Veräußerlichung der Religion und gegen
Intellektualismus. Das Mysterium erschließe sich dem, der Christus persönlich
begegne. Richtschnur des Glaubens könne nur die Autorität des Gesamtgeistes der
Kirche sein, wie er sich in ihrem Glauben, nicht in ihren Dogmen kundtue. –
Kardinal D. Mercier sieht in Tyrell einen Hauptvertreter des
"Modernismus". (H.M.Knechten)