Die Rückkehr der Kunstschätze

 

Der Kreuzweg aus dem Jahr 1927 konnte im März und im August 2019 in die Alte Kirche Horneburg zurückkehren. Lina Pak hatte die Bilder gereinigt.

Lina Pak vor dem Horneburger Kreuzweg.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

Dann ist endlich das Schwarze Bild wiedergekommen. Es hieß so, weil Kerzenruß es im Laufe der Zeit geschwärzt hatten.

Das Schwarze Bild vor der Restaurierung. Deutlich sind die Schäden zu sehen. Photographie von Katrin Kuberski.

Das Bild „Maria Magdalena“ nach der Restaurierung.
Photographie von Siegfried Eggenstein

 

Auf diesem Bild sind die Bußwerkzeuge Geißel und Stechdorn zu sehen, außerdem ein Gebetbuch und ein Kreuz sowie das Gefäß mit kostbarer Nardensalbe. Maria Magdalena trägt die Dalmatika einer Diakonin und wird von einem Lichtstrahl erleuchtet, der aus dem geöffneten Himmel herausbricht.

Die Diplomandin Katrin Kuberski bei der Untersuchung des Altares am 7.3.2017. Photographie von Wilhelm Müschenborn.

 

Das Bild wurde an der Hochschule für bildende Künste in Dresden restauriert. Am 9.6.2020 traf es nach sechsjähriger Abwesenheit wieder in Horneburg ein. Heinrich und Heribert Sindern bauten am 12.6.2020 ein Gerüst.

Photographie von Heinrich Michael Knechten

Benedikt Große Hovest prüfte am 13.6.2020 die Abmessungen des Bildträgers.

Photographie von Heinrich Michael Knechten

Am 23.6.2020 fügte Benedikt Große Hovest das Bild wieder in den Altar ein.

Bildträger und Bild. Photographie von Heinrich Michael Knechten

Es passt genau! Photographie von Heinrich Michael Knechten

Klammern umschließen schonend das Bild.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

Das Ergebnis ist überwältigend.
Photographie von der Bischöflichen Pressestelle / Michaela Kiepe

Die Kirche hat ihren Schmuck zurückerhalten.
Photographie von der Bischöflichen Pressestelle / Michaela Kiepe

In der Mitte des Altares war die Kreuzigung Christi dargestellt, die zum letzten Mal 1855 gesehen wurde und seither verschollen ist. Darauf beziehen sich die beiden Leidensengel. Sie waren in einem Schrank verborgen gewesen und fanden wieder ihren Platz oben am Altar.

 

 

Leidensengel nach der Reinigung 2013.
Photographie von Siegfried Eggenstein

 

Der Leidensengel mit dem Speer, der Jesu Seite durchbohrte. In der anderen Hand trug dieser Engel eine Zange, mit der die Nägel aus den Gliedmaßen des Gekreuzigten gezogen worden waren.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

Der andere Leidensengel trägt an einem Stab den Schwamm, mit dem Jesus Essig und Galle verabreicht worden waren, sowie die Geißelsäule. Photographie von Heinrich Michael Knechten

 

Zwei Figuren waren an die Museen der Stadt Recklinghausen verliehen worden. Sie kehrten zurück.

Maria Immaculata, Eichenholz, 1,05 m hoch, westfälisch, Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Statur war früher bemalt; der Kreidegrund ist teilweise noch vorhanden.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

Nepomuk. Hier ist die ursprüngliche Bemalung erhalten, während alle anderen Skulpturen abgebeizt wurden.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

 

Maria und Johannes stammen von einer Kreuzigungsgruppe. Sie waren 1924 an den Kunsthandel verkauft und von der Stadt Recklinghausen erworben worden. Es gelang, sie für die Alte Kirche auszuleihen.

Maria, Lindenholz, 0,69 m hoch, westfälisch
1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Photographie von Heinrich Michael Knechten

Johannes, Lindenholz, 0,70 m hoch, westfälisch
1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Photographie von Heinrich Michael Knechten.

Es sollte nicht im Laufe der Zeit vergessen werden, dass sich im Dorfschultenhof (früher: Hermann-Grochtmann-Museum) zwei Leihgaben aus der Horneburger Kirche befinden. Da es in Horneburg noch kein Dorfmuseum gibt, bleiben sie einstweilen dort.

Missale Romanum, Regensburg 1884: Abschiedsgeschenk der Pfarrgemeinde Harsewinkel im Oktober 1886 an Pfarrer Franz Stiene, der die Gemeinde Horneburg übernahm.

Missale Romanum, Regensburg 1920, Leihgabe der Horneburger Gemeinde an die Stadt Datteln

In der Neuen Kirche hatte es einige Schäden durch Vandalismus und Diebstahl gegeben. Es konnte Ersatz beschaffen werden.

Die Ikone der Immerwährenden Hilfe war gestohlen worden. Eine Frau aus der Gemeinde stiftete diese Ikone.
Photographie Heinrich Michael Knechten.

Bei der Statue der Gottesmutter war das Szepter herausgebrochen worden. August Lucas beauftragte den Holzbildhauer Erich Brunner. Dieser sandte ein bleistiftartiges Gebilde, das wieder zurückgesandt wurde. Das jetzige Szepter fügt sich besser ein.
Photographie von Heinrich Michael Knechten.

Bei der Statue des heiligen Aloisius von Gonzaga war das Kreuz gestohlen worden. Siegfried Eggenstein fand ein passendes auf dem Trödelmarkt. Photographie von Heinrich Michael Knechten.

Der heilige Joseph musste lange ohne seine Lilie auskommen. August Lucas bestellte eine neue bei dem Holzbildhauer Erich Brunner.
Photographie von August Lucas.

 

Bibliographie

·       Auge, Heinrich, Wilhelm Michaelis, Thomas Grochowiak, Hermann Grochtmann, Heinz Skrobucha, Hans Eickel u. Joseph Hoster, Christliche Kunst im Vest Recklinghausen aus Kirchen, Museen und Privatbesitz, Recklinghausen 1961, Abbildungen 70.75f, Verzeichnis der ausgestellten Werke, Nr. 68-76.

·       Körner, Johannes, u. Albert Weskamp, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Landkreis Recklinghausen und Stadtkreise Recklinghausen. Bottrop, Buer, Gladbeck und Osterfeld, Münster 1929, 294-306.

·       Pieper, Paul, u. Hermann Grochtmann, Vorwort v. Thomas Grochowiak, Christliche Kunst im Vest Recklinghausen, Recklinghausen 1965, 124f.161.

 

© Heinrich Michael Knechten, Horneburg 2021

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