Alexander Iwschenko
Alexander Iwschenko wird am
21. Oktober 1924 in Trostjanec (Gebiet Sumy, Ukraine) geboren. Er lebt zunächst
in Marl und dann in Osnabrück.
In den Tagen vor Weihnachten des Jahres 1965 baut er
die von ihm gestalteten bunten Betonglasfenster in die Neue Kirche in Horneburg ein. Sie sind
vor allem in den Farben violett, blau, rot, grün, ocker und gelb gehalten. Im
Altarraum überwiegen helle Farben, die auf das Mysterium des Göttlichen Lichtes
hinweisen.
1967 schreibt (malt) er Ikonen für die neu errichtete
Ikonostase (Bilderwand) der Alten Kirche in Horneburg. Lasierende Farben lassen
die Ikonen besonders plastisch und klar erscheinen. Dargestellt sind die
Patrone der Kirche, die russischen Erstmärtyrer Boris und Gleb, der heilige
Johannes der Vorläufer, zwei Engel auf den Diakontüren, der Prophet Isaias, der
auf die Geburt Christi hinweist (Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen
Sohn gebären: Jes 7,14) und der
Evangelist Matthäus, der von ihr berichtet (Mt 1,18-25). Links neben der
Königlichen Pforte, durch die symbolisch Christus hindurchschreitet, ist die
allheilige Gottesgebärerin dargestellt, rechts der Pantokrator, der
Allherrscher Christus. Dies bedeutet: Alles, was in der Liturgie und in der
Kirche geschieht, vollzieht sich zwischen Menschwerdung und Wiederkunft
Christi. Die Königliche Pforte trägt eine Ikone der Verkündigung (Fest am 25.
März) sowie der vier Evangelisten. In der Göttlichen Liturgie verkündet
Christus, der menschgewordene Sohn Gottes, das Evangelium. Über der Königlichen
Pforte ist das Mystische Abendmahl dargestellt. Es verweist auf die Göttliche
Liturgie, die hier im Beisein der heiligen Engel gefeiert wird und zugleich auf
die Vereinigung Gottes mit dem Menschen am Ende der Zeit.
Pater Erwin Immekus erklärt: "Die Ikonen, aus
denen sich die Ikonostase zusammensetzt, sind weit mehr als die Heiligenbilder
im westlichen Verständnis. Sie vermitteln vielmehr die mystische Schau des
Göttlichen, machen das Unsichtbare sichtbar und vermitteln Verborgenes."
(Eberhard Scholz, Für Russen in Datteln: Ikonen zum Osterfest, in: Dattelner
Morgenpost, 20.4.1974, S. 26).
Alexander
Iwschenko stirbt am 4.10.1997. Sein Grab in Horneburg ist mit einem russischen
Holzkreuz versehen. Seine Frau Isabella Magnus stirbt am 1. Februar 2008
in Münster. Sie wird am 8. Februar 2008 in Horneburg beerdigt.
Artikel
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Komplett ist nun die Ikonostase in der Schloßkapelle zu
Datteln-Horneburg, in: WAZ, Mitte Mai 1967.
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Ein kultisches Baudenkmal wird zu neuem Leben erweckt. Alte Dorfkirche
erhält nach der Renovierung eine neue Verwendung. Wahrzeichen von Horneburg
sind das Schloß und die unter Denkmalschutz stehende, altehrwürdige, frühere
Pfarrkirche, in: WAZ, 9.11.1971, Nr. 259.
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Die Ikonostase (Wand heiliger Bilder) in der Alten Kirche in Horneburg.
Wand von Ikonen ziert Schloßkirche innen. Ein Altardiener assistiert bei der
heiligen Handlung. Bewundernswert ist die von innen heraus wachsende
Begeisterung der Frauen und Männer der Singgemeinschaft unter Regie von Ilse
Döller beim Vortrag der liturgischen Gesänge in altslawischer Sprache.
Singgemeinschaft hat ihr Können gesteigert. Es ist schwierig, an Notenmaterial
heranzukommen, in: WAZ, 5.2.1974.
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Scholz, Eberhard, Für Russen in Datteln: Ikonen zum Osterfest,
Dattelner Morgenpost, 20.4.1974, 26.
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Er malt den Himmel auf Erden. Ikonen und Fresken für eine neue
byzantinisch-russische Kapelle, Kirchenzeitung Osnabrück 1975.
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Gathen, Helmuth von der, Seelsorge mit Hammer und Kreuz. Liturgie mit
Ikonostase. Fachleute loben den Chor. "Schrottpater" mit
Sammeltalent, in: Welt am Sonntag, 19.1.1975.
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Kallwitz, Peter, Die Ikonostase in der Russischen Kirche in Horneburg.
Geschaffen wurde sie von Alexander Iwschenko. Das alte Rußland lebt in
Horneburg wieder auf. Man könnte meinen, die Zeit sei stehengeblieben, in: WAZ,
22.12.1984, Nr. 300.
Herzlichen Dank an Herbert Preuße (1927-2016) für das Schwarzweißbild und Heinrich Jakob Bahne für die
Photographie des Grabkreuzes.