Geschichte der Kirche in Horneburg
Heinrich
Michael Knechten
Eine geschichtliche Darstellung beruht
auf historischen Urkunden, nämlich auf Verträgen, Rechnungen, Schuldverschreibungen
und ähnlichen Dokumenten. Diese geben oft nicht Antwort auf Fragen, die heute
gestellt werden. Daher ist jede Darstellung der Vergangenheit lückenhaft.
Wer sich mit Geschichte beschäftigt,
stolpert außerdem über Worte. Ist Go ein japanisches Brettspiel? Was ist eine
Kalandsbruderschaft? Ist mit „Horn“ ein Musikinstrument und mit „Freiheit“ ein
philosophischer Begriff gemeint? Ist der Kellner der Horneburg in einer
Gastwirtschaft tätig?
Inhalt
B.
Horneburger Kirchen- und Ortsgeschichte bis 1609.
3.
Älteste urkundliche Erwähnungen der Horneburg.
4.
Die Kapelle der heiligen Maria Magdalena.
5.
Die strategische Bedeutung der Horneburg.
C.
Kirchen- und Ortsgeschichte 1610 bis 1957.
1.
Heinrich Barckhoff und der Weg zur eigenständigen Pfarrgemeinde
4.
Die vier Horneburger Pfarrhäuser
6.
Die Erweiterung der Kirche 1630
7.
Die drei Schlußsteine des Gewölbes.
8.
Zar Peter der Große 1698 in Horneburg
12. Bruderschaft
der Todesangst Christi
14.
Drei evangelische Christen im Verwaltungsbezirk Recklinghausen
15.
Russische Soldaten 1814 in Horneburg
18.
Die drei Horneburger Friedhöfe
21.
Erkenschwick, Rapen und Hagem
22.
Winterschule und Hauswirtschaftsschule
26.
Das Horneburger Blasorchester
27.
Fest der ehemaligen Horneburger 1932
31.
Gemeinschaftsgrab der „Ostarbeiter“
36.
Renovierung der Kirche 1953
2.
Pater Erwin Immekus und der Beginn der Russenseelsorge 1959
4. Die
Grundsteinlegung der Neuen Kirche 1964
5.
Die Urkunde im Grundstein der Neuen Kirche.
11.
Jubiläen des Kindergartens
12.
Das evangelische Gemeindehaus
13.
Byzantinische Umgestaltung der Alten Kirche.
14.
Ferienfreizeiten der Kolpingsfamilie
E.
Beschreibung der Alten Kirche
4. Feld
über der Eingangstüre außen
5.
Die Renovierungen der Alten Kirche
Der Go ist ein Dorfschaftsverband im ehemaligen sächsischen
Stammesgebiet zwischen Elbe und Rhein. Das Wort entspricht sprachlich, aber
nicht sachlich, dem oberdeutschen Gau. Dem Go obliegt unter anderem ein großer
Teil der Gerichtsbarkeit.[1] Das in Recklinghausen im Jahre 1228
zum ersten Mal erwähnte Gogericht bildet die rechtliche Grundlage, auf die sich
die Landesherrschaft des Erzbischofs von Köln stützt. Die Gogerichtsbarkeit
gibt die Grundlage für die Bildung und den Zusammenhalt der Territorien. Im
Gegensatz zur Freigerichtsbarkeit ist sie auf das Nachbarschaftsprinzip
gegründet, übergreift also Ständeunterschiede und besondere Personengruppen.
Sie ist an die flächenhafte kirchliche Organisation (Kirchspiele) angelehnt. In
ihrem Rahmen wird der seit dem 11. Jahrhundert aufkommende neue Typ der
Hochgerichtsbarkeit als Gericht über Leib und Leben ausgeübt. Das Gogericht
entspricht insofern exakt dem, was außerhalb Westfalens als Landgericht
bezeichnet wird.[2]
Der Begriff Vest hat seinen Ursprung in dieser Gerichtsorganisation und
meint den Bezirk eines Gogerichtes. Es ist ein forensischer Begriff.[3] Von daher die lateinische
Bezeichnung Vestanus commissariatus.[4] Das Wort geht zurück auf das
mittelhochdeutsche vest, veste – befestigter Ort.[5]
„Der Name ‚Vest‘ hängt mit dem Bestehen
der Grenz- und Befestigungslinien auf das engste zusammen; denn die Landwehren,
die den Gerichtsbezirk – wenigstens im Osten und Westen – umgaben, wurden auch
Landfesten genannt.“[6]
Eine andere Herleitung geht
von dies festus aus, dem angesagten Tag, dem Gerichtstag. Später geht
diese Bezeichnung auf die Gerichtsverhandlung und schließlich auf den
Gerichtssprengel über.[7]
Die Bruderschaft des Heiligen Geistes,
die über 450 Jahre in Recklinghausen bestanden hat, wird Kalandsbruderschaft genannt. Dies
ist eine seit dem 13. Jahrhundert in Nord- und Ostdeutschland belegte
Bezeichnung für verschiedene Formen von Priesterbruderschaften.
Der Name wird vom
Monatsersten calendæ abgeleitet. An diesem Tag versammeln sich die
Geistlichen der einzelnen Bezirke, um die bischöflichen Verordnungen
entgegenzunehmen, mit den kirchlichen Festen des Monats bekanntgemacht und über
die Pfarrführung und Büßung kirchlicher Vergehen unterrichtet zu werden.
Im Anschluss an diese monatlichen
Dekanatsversammlungen, die mit gemeinschaftlichem Gottesdienst und einem
gemeinsamen Mahle verbunden sind, bilden sich die Kalandsbruderschaften.
Die Recklinghäuser Kalandsbruderschaft
wird am 17.4.1334 durch den Recklinghäuser Pfarrer Goswin von Hattingen, den
Kirchhellener Pfarrer Arnold, den Halterner Pfarrer Wolter, den Buerer Pfarrer
Konrad und den Priester Friedrich aus Suderwich gegründet.[8]
Da die Liebe zueinander und zu allen
Menschen einer der Hauptleitsätze der Bruderschaft ist, stellt sie sich unter
den Schutz des Heiligen Geistes. In Armut, Unglück und Not stehen die
Mitglieder einander bei. Für die Seelen verstorbener Mitglieder wird die Hl.
Messe zelebriert. Aus den Mitgliederverzeichnissen erfahren wir die Namen
vieler Geistlicher.[9]
Horn kommt
in Ortsnamen vor[10] und bezeichnet ein spitz
zulaufendes Landstück.[11] Zum Beispiel kann ein Feld in einen
Wald hineinragen.[12] Burg und Freiheit liegen auf einem
Ausläufer des Vestischen Höhenrückens, etwa 70 bis 75 m über Normal Null. Diese
Spornlage wird also für den Ortsnamen maßgeblich gewesen sein. (Vgl. G.Müller,
Bearbeiter, Westfälischer Flurnamenatlas, Lieferung 3, Bielefeld 2003,
376-379).
Eine andere Deutung spricht von einer
Bodenschwelle oder trockenen Anhöhe, die im Sumpfland vorspringt.[13]
Eine dritte Deutung sieht darin einen
Wassernamen mit der Bedeutung "schmutzig, dunkel, grau", durch Umwelteinflüsse
auch "weiß" und "blass-blau". In Werne gibt es eine Straße
namens Horneburg. Sie liegt in der Nähe der Horne. Der Hornebach ist ein 12,6
km langer rechter Nebenfluss der Lippe. Diese dritte Deutung des Namens könnte
sich hierauf beziehen.[14]
Bei der Beurteilung der Etymologie ist
darauf zu achten, dass der Vorgängerbau der Horneburg (arx
Horneburgensis) sich nördlich der späteren Hauptburg befand.[15] Möglicherweise haben Sachsen einen
Ortsnamen aus ihrer ursprünglichen Heimat an der Niederelbe mitgebracht.[16] Die Sage nennt einen Ritter Goddert
von Horne.[17]
Freiheit ist
eine immunitas, das heißt ein Ort, der das Asylrecht besitzt und dessen
Bewohner von Abgaben befreit sind. Als Gegenleistung sind sie zu Wehr-, Hand-
und Spanndiensten verpflichtet.[18]
Der Kellner ist cellerarius, entstellt cellenarius, Vorsteher
der Cella, der Vorratskammer, also Wirtschafter, Gutsverwalter.[19]
Im 7. Jahrhundert begann die
Christianisierung dieses Gebiets. Der heilige Suidberct/Swithberht († 713),
ein angelsächsischer Mönch, war unter den damals hier lebenden Brukterern
693/694 tätig: „Als Swithberht dann nach Empfang der Bischofsweihe aus
Britannien zurückgekommen war, kam er kurz darauf zum Volk der Brukterer. Er
führte viele von ihnen durch seine Predigt auf den Weg der Wahrheit [vgl. 2
Petr 2,2]. Als aber die Brukterer wenig später vom Volk der
Altsachsen besiegt wurden, zerstreuten sich diejenigen, welche das Wort
empfangen haben, überallhin.“[20] Auf Swithberht wird die Gründung
der Petruskirche in Recklinghausen zurückgeführt.[21]
Der karolingische Reichshof
Recklinghausen war das Zentrum des Vestes. Zu dieser Zeit waren die Kirchen die
einzigen Stätten von Kunst und Bildung. Für die Bevölkerung war die Kirche der
Ort, an dem sich Diesseits und Jenseits berührten, an dem sie Frieden und
Erquickung fanden, an dem der Same zu mancher guten Tat gelegt wurde. Es ist
wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es in dieser Zeit im kölnischen
Westfalen nur etwa ein Dutzend Pfarren und eine kleine Zahl königlicher
Hofkapellen gab.[22]
1096 wurde der Reichshof Hofstedde[23] bei Datteln erwähnt. Er diente der
landwirtschaftlichen Nutzung, der Beherbergung des Hofes und zu
Verteidigungszwecken. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es hier
eine Kapelle gegeben hat, damit nicht der Weg zur Pfarrkirche nach
Recklinghausen zurückgelegt werden musste.
Amandus von Maastricht
(† 6.2.676/684) lebte zunächst fünfzehn Jahre als Rekluse. Danach war er
wandernder Missionsbischof im Grenzgebiet an Schelde und Scarpe, aber er
unternahm auch Missionsreisen zu den Basken und Slawen. An seinem
Bischofssitz Maastricht verbrachte er nur die Jahre 647-649. Er war ein bei den
Franken beliebter Heiliger.[24] Die Wurzeln der Pfarrgemeinde
St. Amandus in Datteln, erwähnt 17.6.1147 („In Datlen ecclesiam“), liegen
möglicherweise in einer Eigenkirche.[25]
Das schwarze Kreuz im Wappen erinnert
an die Zugehörigkeit des Vestes Recklinghausen vom Ende des 12. Jahrhunderts
bis 1803 zur Landeshoheit Kurköln. Der Schlüssel, mit dem das Kreuz belegt ist,
weist auf den heiligen Petrus, den Schutzpatron der Stadt Köln, des Erzbistums
Köln und aller kurkölnischen Territorien: „Du bist Petrus, und auf diesen
Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie
nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du
auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf
Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“
Vor 1220 erwähnte die
Kleinere Vogteirolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena
eine Horneburch.[26] Um 1220 war in der Großen
Vogteirolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena vermerkt, dass zum Oberhof
Richrode Horneburch gehört.[27] Diese „Horneburch“ lag
möglicherweise im heutigen Wattenscheid-Höntrop, da das zugehörige Holthausen
(Holthusen) und der Oberhof Richrath (Richrode) in der Nähe liegen, wie
Wolfgang Wellnitz herausfand. In Höntrop gibt es die Straßenbezeichnung
„Horneburg“.
In der Urkunde vom 8.1.1332 wurde als Zeuge für den
Vertrag bezüglich der Übereignung eines Hofes am Stimberg auf das Stift
Flaesheim erwähnt: Herr Engilbertus, genannt Pastor von der Hornenburg
(dictus de Hornenburg).[28] Hier handelte es sich um eine
Bescheidenheitsfloskel. Ein Beispiel möge dies belegen. Bernhard von Clairvaux
(1090-1153) schrieb: „Bernhardus, abbas dictus de Claravalle“ (Bernhard,
genannt Abt von Clairvaux), obwohl er juristisch und faktisch Abt dieser Abtei
war.[29]
Zur Erfüllung ihrer religiösen
Pflichten mussten die Bewohner der Burg und der Freiheit zur Pfarrkirche Sankt
Amandus gehen. Dies ist ein Weg, der 75 Minuten für eine Strecke in Anspruch
nimmt. Da während dieser Zeit die Wehranlagen der Verteidiger entblößt waren,
erhielt Horneburg eine Kapelle für arx et immunitas (Burg und Freiheit),
die der hl. Maria Magdalena geweiht
ist.[30] Dies war eine beliebte
Schutzheilige für solche Kirchen, die fern allem Weltgetriebe in einsamen
Gegenden erstanden.[31] Hier durfte allerdings nur die
Heilige Messe gefeiert werden.[32] Für die Heilige Taufe und auch
anlässlich von Beerdigungen mussten die Bewohner weiterhin nach St. Amandus gehen.
Vor allem im Winter war dies ein beschwerlicher Weg. 1350 wurde
Kaplan Bernhard erwähnt, dem die Seelsorge für die Bewohner der Burgfreiheit
oblag.[33]
Bei der Schlacht von Worringen im Jahre
1288 stand Graf Eberhard II. von der Mark auf der siegreichen Seite und wurde
politisch vom Kurfürstentum Köln unabhängig.
In einem Sühnevertrag zwischen dem
Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden († 1414) und dem Grafen Engelbert
III. von der Mark († 1391) vom 29.10.1384
wurde die Horneburg in dem Veste von Recklinghausen erwähnt.[34] Graf Engelbert erhob Ansprüche auf
die Horneburg. Diese Ansprüche sollten aber einem künftigen Schiedsgericht
unterbreitet werden. Dieser Friedensvertrag bestimmte, dass „die Toten gegen
die Toten, Brand gegen Brand und Raub gegen Raub“ als gegeneinander aufgewogen
zu gelten hätten und dass jeder im Besitze dessen bleiben sollte, was er vor
dem Kampfe gehabt habe.
(Manchmal wurde Engelbert III. auch als
Engelbert IV. bezeichnet, vgl. Johann Friedrich Knapp, Regenten- und
Volks-Geschichte der Länder Cleve, Mark, Jülich, Berg und Ravensberg. Von Karl dem
Großen bis auf ihre Vereinigung mit der Preußischen Monarchie. Von 768-1815,
Bd. 2, Krefeld 1836, 354-379).
1391 wurden die Grafschaften Kleve und
Mark erstmals in Personalunion vereinigt. Die strategische Bedeutung der
Horneburg lag darin, dass sie eine Festung an der Grenze zur Grafschaft Mark
war, und dass sie einen Korridor zwischen den beiden Teilen der Grafschaft Mark
versperrte.
In der Senke zwischen dem
Recklinghäuser Landrücken und der Haard lag der Reichshof Oer, eine Grundherrschaft,
die sich aus zahlreichen Einzelhöfen (Hobsgütern) zusammensetzte. Die Lage hing
mit dem Weg von Dorsten nach Lünen zusammen. Er führte hier durch das Tal des
Silvert- und des Mühlenbaches. Mitten in dieser Senke, an der größten Enge des
Passes, war das Gelände des curtis de Ore (Hof von Oer). Hier ließ sich die
Staße überwachen und gegebenenfalls sperren.
Spätestens seit dem Ende des 12.
Jahrhunderts stand an der Spitze des Reichshofes Oer die gleichnamige Familie
von Oer. Die Einkünfte des Hofes flossen dem Kölner Domkapitel zu.[35] Vor dem 2.7.1371 übergab der
Administrator des Erzbistums Köln, Kuno II. von Falkenstein († 1388),
Erzbischof und Kurfürst von Trier, das Amt Waldenburg-Schnellenberg dem
Fürstbischof von Paderborn, Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg OSB (†
1380), der sich aber nicht gegen Graf Engelbert III. von der Mark durchsetzen
konnte. Deshalb legte der Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden es in
die Hände des Heydenrich von Oyre
(Heidenreich von Oer). 1389 konnte er den Reichshof Oer vom Kölner Domkapitel
käuflich erwerben.[36] Nur die äußerste Not zwang das
Domkapitel, sich eines so wertvollen Besitzes, wie es der Reichshof Oer war, zu
entäußern. Es setzte alle Hebel in Bewegung, um wieder in seinen Besitz zu
gelangen.
Mit dem Reichshof Oer war die Horneburg
verbunden, die zu dieser Zeit verfallen war, aber durch Heidenreich von Oer neu
erbaut, erweitert und stark befestigt wurde.[37] Am 15.6.1390 legte er für seine
Familie in einer Stiftungsurkunde jährliche Abgaben für die Kapelle zu
Horneburg fest. Einer der Zeugen war Frater Johannes ordinis Minorum (vom Orden
der Minderbrüder).[38] Der Sohn Heidenreichs, Heinrich von Oer,[39] versuchte, landeshoheitliche Rechte
über die umliegenden Ortschaften auszuüben. Er wurde 1418 besiegt und musste
die Horneburg verlassen.[40]
Zur Eigenwirtschaft der Horneburg
gehörte zwischen 1377 und 1418 offensichtlich der so genannte Hof zum Berge,
ein Waldstück mit Teichen, da es bereits 1430 zur Ausstattung des
erzbischöflichen Amtmannes Heinrich von Backem gerechnet wurde. (Vgl.
Staatsarchiv Münster, Vest Recklinghausen Landesarchiv, Urkunden 51 zu 1381:
„Item de Dyke in de hoeue zom Berge“). Die Teiche gehörten wohl ursprünglich
zum benachbarten Hof Berge (Berkel), wurden aber von diesem getrennt. 1982
wurden die Teiche als Reste einer Turmhügelburg (Motte) wiederentdeckt. (Zur
Geschichte vgl. H.Pennings, Westerholter Regesten des 13. und 14. Jahrhunderts,
in: Vestische Zeitschrift 37 (1930), Nr. 55, 197).
Der weit ausgedehnte Grundbesitz des
Kurfürsten von Köln: Äcker, Weidegründe, Wälder, Gebäude, Mühlen und
Bauerngüter, die privat- und öffentlich-rechtlichen Nutzungen erforderten eine
besondere Verwaltungsstelle. Zunächst befand sie sich in Recklinghausen.
Verwalter war der Kellner. 1410 wurde der Geistliche Johann Droege als Kellner
erwähnt.[41]
Die Verlegung der Kellnerei nach
Horneburg (nach 1420) war ein schwerer Schlag für die Kaufleute und
Gewerbetreibenden in Recklinghausen, da die Bauern, die ihre Abgaben ablieferten
oder ihren Dienstpflichten genügten, bei dieser Gelegenheit mancherlei Einkäufe
tätigten und jetzt der Stadt fernblieben. Gründe für die Verlegung waren die
krummen und winkligen Straßen Recklinghausens, die Enge der städtischen
Verhältnisse und der Mangel an geeigneten Gebäulichkeiten für die
Aufspeicherung des Getreides und die Unterbringung des Viehes.
Die Horneburg dagegen bot günstige
Platzverhältnisse und geräumige Wirtschaftsgebäude.[42] Sie wurde der Mittelpunkt der
Landes- und Güterverwaltung, die kurfürstliche Rentmeisterei im Vest. Zu dieser
Zeit hatte das Vest Recklinghausen 14.500 Einwohner.[43] Als erster Kellner, der auf der
Horneburg amtierte, fand sich 1425 Ludolf Hecheln.[44] 1431 wurde die Horneburg und die
dortige Kirche vom Erzbischof von Köln vollends in Besitz genommen.
Der bürgerliche Jurist Vincenz Rensing war 1555 in
Dorsten geboren worden. 1583 wurde er Generaleinnehmer des Vestes. Gegen den harten
Widerstand der Ritterschaft, die einen der ihren auf diesem Posten sehen
wollte, wurde er Statthalter zu Horneburg. Er ließ 1587 auf einer
Bürgerparzelle ein Haus erbauen, das 1660 im Besitz der Witwe Overbeck war.
Auch das Haus, das Wilhelm Rheidtt 1660 bewohnte, war in seinem Auftrag erbaut
worden. Willem Molmann lehnte es ab, 14 Tage mit seinen Pferden zu dienen, da
dies in seinem Herkunftsort Flaesheim nicht üblich war. Daraufhin ließ ihm der
Statthalter Rensing zwei Pferde abpfänden. Eines, eine weiße Rauhne (einen
Wallach), verkaufte er an Dierich Stoven zu Beckum und hielt das Geld für die
Brüchten (als Strafgebühr) ein. Willem Nichteringh brauchte nicht Schneiden
helfen, weil er mit dem Statthalter Rensing verwandt war. 1608 belehnte der
Kurfürst-Coadjutor Ferdinand den vestischen Statthalter Rensing mit dem
Vogteigericht.[45]
Nach 1475 wurde als Mitglied der Kalandsbruderschaft
erwähnt: "Coenradus Bruck, presbiter [sic] in Horneborgh".[46] 1552 war Johannes Werneken als
Notar, Vikar am St. Michaelsaltar zu Recklinghausen und Pfarrer zu Horneburg
belegt.[47] Johannes Steinweg wurde am
23.8.1569 in einem Recklinghäuser Visitationsbericht als Pfarrer von Horneburg
erwähnt (Archiv der Erzdiözese Köln in Köln, vgl. Heinrich Pennings, Geschichte
der Stadt Recklinghausen und ihrer Umgebung, 2. Bd.: Kulturgeschichte am
Ausgang des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit, Recklinghausen 1936, 120).
Johannes Meckinghoven (Meckinghovius; † 1594) war Rektor in Horneburg und Vikar
in St. Amandus, Datteln. Seine Investitururkunde von 1581 ist im Pfarrarchiv
Datteln erhalten. (Heute im Bistumsarchiv, Münster.) 1608 starb Dobbelinck,
Rektor von Horneburg.
Ab dem 16. Jahrhundert besaß das Haus
Westerholt Ländereien in Horneburg.[48]
Gebhard Truchsess von Waldburg
(1547-1601) wurde 1577 zum Erzbischof von Köln gewählt. 1582 konvertierte er
und nahm die reformatorische Lehre an. Sein Nachfolger, Ernst von Bayern,
führte einen Krieg gegen ihn, den er 1589 gewann. In diesem Truchsessischen
oder Kölnischen Krieg ging es darum, das Erzbistum Köln und damit auch das Vest
der Katholischen Kirche zu erhalten. Die Horneburg wurde von dem
truchsessischen Obersten Engelbert von der Lippe am 31.5.1583 besetzt. Das Vest
konnte aber zurückgewonnen werden. Von Schloß Horneburg zog der Hauptmann
Johann Wacker in der Nacht vom 26. auf den 27. April 1584 mit seinen Knechten
heimlich davon.[49]
1610 erhielt die Kirche in Horneburg
das Recht, die Taufe zu spenden, und zwar unter Pastor Heinrich Barckhoff (1608-1650),
der später auch Dechant und Vestischer Kommissar wurde. Unter diesem fähigen
und tatkräftigen Seelsorger wurde die Kirche umgebaut und erweitert.[50] In der Schule, die er 1610
gründete, war er zunächst für zwei Jahre selber Lehrer. Er unterrichtet unter
anderem Grammatik, Latein und Religion, gab aber sogar eine Einführung in die
Philosophie. Er wurde 1632 mit dem Kellner von hessischen Truppen als
Gefangener verschleppt und 1635 in Dorsten für drei Wochen inhaftiert.[51] Im gleichen Jahr wurde er zum
Pfarrer ernannt.
Am 25.7.1646 ließ der französische
Marschall Henri de La Tour d'Auvergne, Vicomte de Turenne, Schloß und Freiheit
niederbrennen, um sich wegen einer militärischen Niederlage im Gebiet von
Lünen-Hamm, aber auch wegen eines Angriffes auf seine Nachhut zu rächen.[52] Die Kirche blieb erhalten, doch der
Dachstuhl wurde durch Brand zerstört. Leider verbrannten die Pfarrregister und
das Pfarrarchiv im Pastorat.
1650 begann Pfarrer Diederich (Theodor) Middeldorf (1650-1663)
mit der Anlegung neuer Tauf-, Trau- und Sterberegister. Seit 1654 wurden die
Verstorbenen in Horneburg an der Kirche beerdigt.
Im Lagerbuch von 1660 hieß es vom
Pfarrer: „Der Wiedemhoff oder pastorath. Herr Diederich Middeldorf, ietzo
Pastor zur Horneburg und hat den wahl hinder Planckermanß Hauße von ietzigem
Kellneren ad quinquennium vor einen RT iahrlichß gepfachtet.“[53] Für einen Reichstaler jährlich hat
der Pfarrer also den Wall gepachtet, um darauf Gemüse für die Küche zu ziehen.
a) 1587 wurde das erste Horneburger
Pfarrhaus erbaut. Es stand vermutlich nordöstlich der Alten Kirche am
Schloßgraben. (Die Sakristei wurde erst 1932 angebaut.) 1646 brannte das erste
Pfarrhaus ab.
b) 1662 bis 1665 wurde das zweite
Pfarrhaus erbaut, das die Hauptstraße abschloß. Sie war zu dieser Zeit also
noch eine Sackgasse. 1805 stürzte ein Franziskaner, der bei Pater Rolandus
Stein zu Gast war, in ein Loch im Boden des Pfarrhauses und brach sich ein
Bein. Die Gemeinde musste die Heilungs- und Pflegekosten übernehmen.
c) 1808 entstand das dritte (ebenfalls
am Abschluss der Hauptstraße). Das Fachwerk dieses Pfarrhauses wurde 1903 für
das Wohnhaus der Familie Berens im Hochfeld verwendet.
d) 1903 wurde das vierte Pfarrhaus
erbaut, jetzt an der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße, heute
Horneburger Straße 58. (Vgl. Bernhard Gellenbeck, Chronik, Bd. 1, 111f;
Westfälischer Städteatlas XI,2, Altenbeken 2010, Tafel 2, Entwurf C.Kneppe,
Tafel 3: Flurkarte von 1823/1825.)
Am 22.10.1658 wurde Johan [sic] Mathias
Pranghe zum neuen Kellner auf der
Horneburg bestellt.[54] Er sagte, er habe ein ungastliches
Haus betreten, verwüstet, mit demolierten Fenstern und Türen. Im Viehstall habe
er nicht einmal eine Futterkrippe vorgefunden, die Kellnereiwohnung habe nur eine
kleine Stube und von der Küche ziehe der Rauch dorthin.[55] Für seine Bemühungen um eine
Neuorganisation der Verwaltung wurde ihm 1665 der Titel Oberkellner verliehen.[56]
Im Jahre 1740 bat Klemens August, Graf
von Merveldt, den Landesherrn, Kurfürsten und Erzbischof von Köln, um die
Genehmigung, eine seiner auf Haus Hove bei Bottrop gelegenen Mühlen nach dem
Voßsundern verlegen zu dürfen. Der Kurfürst Klemens August forderte von dem
Oberkellner Forkenbeck zu Horneburg
näheren Bericht darüber. Die Genehmigung zur Verlegung wurde am 11.5.1756
gegeben. Graf von Merveldt mußte jährlich zwei Reichstaler und 48 Stüber an die
Oberkellnerei Horneburg zahlen. (Urkunde im Vestischen Archiv, Recklinghausen;
vgl. Wie es zum Bau der Grafenmühle bei Bottrop kam, in: Bottroper
Volkszeitung, 4.6.1933; Aus der Geschichte der Grafenmühle. Entnommen den
Kirchhellener Blättern für Orts- und Heimatkunde, in: Bottroper Volkszeitung,
5.6.1954).
Die Kirche wurde zu einem zweijochigen Saalbau
erweitert. 1630 verzeichnete ein Visitationsbericht, die Kirche sei neu und
noch nicht geweiht (Visitationsbericht 1630, Diözesanarchiv Münster, Horneburg
A 2). 1654 wurde die Kirche vom Kölner Weihbischof Georg Paul Stravius
(1593-1661) eingeweiht. Von 1654 bis 1780 wurden die Verstorbenen an der Kirche
bestattet. Die Umfriedung des Kirchhofes war noch auf
einer Photographie aus dem Jahre 1927 zu sehen.[57]
Wilhelm Hovestadt (so Bernhard Gellenbeck, Horneburger Chronik, Teil 1, 89;
Havestadt: Anton Jansen, Die Gemeinde Datteln, Datteln 1881, 111) war Pfarrer
von 1663 bis zu seinem Tode 1672. Im gleichen Jahr 1672 erhielt die
Kirche uneingeschränkte Pfarrrechte (Abpfarrung von St. Amandus). Johann Middeldorf war Pfarrer von 1672
bis zu seinem Tod im Jahr 1708.
a) Beim Schlußstein im Altarraum
wurde das Wappen oder Emblem abgefräst. Könnte dies eine damnatio memoriæ
(Verdammung des Andenkens) sein, die sich auf Gebhard Truchsess von Waldburg
bezieht?
b) Der Schlußstein in der Mitte
der Kirche stellt eine so genannte Hausmarke dar, welche dieses
Gebäude als in Sippenbesitz befindlich kenntlich machen soll. Sie ist
zweiteilig und in einer schildähnlichen Kartusche angebracht. Zu sehen sind
drei Kugeln (Ballen) diagonal und abgesetzt davon, zwei parallele Schäfte mit
vorderer Fußabstrebe und einer Schragensprosse.
Da keine publizierte Sammlung
vestischer Hausmarken existiert, ist eine zweifelsfreie Identifikation nicht
möglich. (Vgl. Brief von Herrn Dr. Matthias Kordes aus dem Institut für
Stadtgeschichte / dem Stadt- und Vestischen Archiv, vom 15.5.2014).
„Die beiden mit Querbalken verbundenen
Schäfte sind sogenannte Wolfsangeln. Sie wurden mit Fleisch beladen aufgehängt,
um Wölfe zu töten.“ (Christel und Ulrich Müter, Brief vom 24.5.2016).
„Der Schlussstein ist nach der Form des
geschweiften Wappens wohl in das mittlere oder spätere 16. Jahrhundert oder
frühe 17. Jahrhundert zu datieren. Es ist ein zweiteiliges Allianzwappen,
vermutlich eines Ehepaares: die linke (heraldisch rechte) Seite zeigt immer das
Wappen des Mannes und hier eine Hausmarke, die sich allenfalls von Siegeln im
Stadtarchiv aufklären lässt. Hausmarken sind eine typisch bürgerliche
Wappenform. Die andere Seite, also die der Frau, zeigt drei Ringe übereinander.
Adelige Wappen gibt es mit diesem Bild nicht (wohl aber, indem die drei Ringe
anders verteilt sind: oben zwei und unten einer zum Beispiel die von Frydag /
Freitag zu Löringhof); das einzige, was in etwa vergleichbar ist, ist das
Wappen der Familie von Knipping, das die drei Ringe übereinander auf einem
gelb-rot gespaltenen Schild zeigt, und zwar genau auf der Linie zwischen gelb
und rot (Max von Spießen, Wappenbuch des westfälischen Adels, Bd. 1, Leipzig
1901, Tafel 81). Die Knipping waren auch im Bereich der Grafschaft Mark
ansässig. Vermutlich ist es aber eher eine bürgerliche Dame gewesen, auch wenn
es durchaus auch Heiraten adeliger Töchter mit reichen Bürgern gab.“ (Brief,
Juni 2016, Dr. Gerd Dethlefs, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster,
durch die dankenswerte Vermittlung von Arno Straßmann, Recklinghausen).
Ein Zufallsfund bei einem Spaziergang
ergab Folgendes: Die Engelsburg in Recklinghausen wurde 1701 als Herrenhaus von
Clamor Konstantin Münch († 1751), Richter des Kölner Kurfürsten, und seiner
Frau Agatha, geborene Rensing, erbaut. Sein Emblem im Familienwappen ist der
Mönch und ihr Emblem ist die Wolfsangel, ebenso zweiteilig und mit einer
Schrage verbunden wie in Horneburg.
Am 29.10.1608 kauften die Eheleute
Vincenz Rensing, Chur- und Fürstlicher Cölnischer Rath und Amtsverwalter zu
Horneburg, und Elisabeth Knipping das Haus Wilbring in Waltrop für 10.400
Reichsthaler, vgl. Regest, 29.10.1608 (Abschrift des 18. Jahrhunderts), in:
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, Münster, Haus Wilbring - Urkunden, Nr.
II, 2.
Das Dortmunder Patriziergeschlecht Rensing
gehörte zum Landadel. Vincenz Rensing wurde später Statthalter des Vests
Recklinghausen. Fünf Generationen des Adelsgeschlechtes Knipping verwalteten
als Drosten das Amt Hamm, von Gerd Knipping (1427-1455) bis Dietrich Knipping
(um 1531-1607).
c) Der Schlußstein im Teil der
Erweiterung trägt das IHS-Zeichen. P. Rolandus Stein, 1792-1818 Pfarrer in
Horneburg, war Franziskaner. Dieser Orden pflegte die Namen-Jesu-Verehrung, die
der heilige Bernhardin von Siena (1380-1444) gefördert hatte.
23.5.1698: Auf seiner Reise von
Amsterdam nach Wien war Zar Peter der Große in
Horneburg.[58]
Seit 1671 gab es für einige Jahre die
Fahrpost Berlin-Lünen-Horneburg-Recklinghausen-Köln.[59]
Für 1770 war folgende Strecke für die
Extrapost belegt:
Cassel-Lünen-Horneburg-Marl-Schermbeck-Wesel-Xanten-Cleve-Nimwegen-Grave-Herzogenbusch-Breda-Antwerpen.[60] Die Strecke von Lünen bis zum Rhein
folgte dabei einem Weg, der in vorgeschichtliche Zeit zurückging.[61]
„Das Jahr 1700 brachte eine Verfügung
des Kurfürsten, nach welcher es den Juden nicht mehr gestattet wurde, sich im
Kölnischen niederzulassen oder darin Handel zu treiben. Wollten sie dennoch das
Gebiet betreten, so war dazu ein Geleitsbrief des vestischen Statthalters
notwendig, der für eine bestimmte Zeit ausgestellt werden sollte. Aber selbst
der Geleitsbrief schützte die Juden nicht. Auf öffentlichen Straßen und Wegen
beschimpfte, mißhandelte und beraubte man dieselben. Die Verfügung bestand bis
zum Jahre 1802 und wurde damals durch den neuen Landesherrn, den König von
Preußen, wieder aufgehoben. Horneburg hatte damals noch an beiden Eingängen des
Dorfes (am sogenannten Thorteich und an der Brücke bei Wieland) Thorbogen mit
verschließbaren Thüren. Im Durchgange hing, nach außen hin erreichbar, ein
Briefkasten. Juden hatten ihr Gesuch um Einlaß, Steuerexekutoren ihre Papiere,
Gläubiger ihre Mahnbriefe hineinzulegen. Der Thorwächter machte dem
Bürgermeister Mitteilung und dieser konnte nun nach Gutdünken den Zutritt
verweigern oder genehmigen.“ (Bernhard Gellenbeck, Horneburger Chronik, Teil 1,
Seite 51f).
Das preußische Judengesetz vom 23. Juli
1847 regelte die Stellung der Juden neu. Landrat Freiherr von Reitzenstein in
Recklinghausen verfügte die Zuordnung der Juden aus Datteln, Waltrop, Ahsen und
Horneburg sowie des Amtes Herten zur Synagogenhauptgemeinde Recklinghausen.
(Vgl. Die ersten Waltroper Juden. Norbert Frey begab sich für sein Heimatbuch
auf die Spuren der Gemeinde, in: Dattelner Morgenpost, 12.9.2016, Nr. 213,
Seite 6).
Im alttestamentlichen Buche Numeri
35,12-15 wurden Asylstädte genannt. In sie konnte ein Mensch fliehen, der ein
Tötungsdelikt begangen hatte, um vor der Blutrache, die manchmal ganze Sippen
auslöschte, sicher zu sein.
Im 18. Jahrhundert hatte in der Kirche
in Horneburg das Asylrecht Geltung. Dies war besonders für die im nahen
Gefängnis Inhaftierten eine verlockende Möglichkeit gewesen. Für die Jahre
1737, 1739, 1742 und 1746 sind im Pfarrarchiv Horneburg Fälle Asylsuchender
belegt.
Folgende Pfarrer waren nur einige Jahre
in Horneburg tätig: Johann Wilhelm Grimbrich (1708-1717), Johann Theodor
Mechelen (1717-1721) und Johann Vincenz Wissing (1721-1726). Johann Bernard
Haddorf war von 1726 bis 1731 Pfarrer in Horneburg. Er verließ die
Pfarrgemeinte krankheitshalber. Sein Todesjahr ist unbekannt. Über Johann
Ignatius Aloys Pathuys (1731-1739), überberichtete das Pfarrarchiv Horneburg,
dass er die Kirche ausschmückte und die Bruderschaft der Todesangst Christi gründete, die an jedem dritten Sonntag
im Monat eine Andacht hielt.
Länger waren tätig: Johann Werner
Krämer (1739-1772), über den im Sterberegister vermerkt ist: „rector et pastor
per 33 annos zelosissimus“ (ein 33 Jahre lang überaus eifriger Rektor und
Hirte), und Johann Theodor Kettler (1772-1792). Zu seiner Zeit, nämlich
1780-1790, wurde der Totenkirchhof angelegt, an dem 1934 ein Ehrenmal
eingeweiht wurde. Vorher fanden die Beerdigungen an der Alten Kirche statt.
Österreich, die Schutzmacht des
Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, gestand der revolutionären
Republik Frankreich in einem geheimen Zusatzabkommen zum Frieden von Campo
Formio (1797) die Abtretung der linksrheinischen Gebiete zu. Durch den
Lünstädter (Lunéviller) Frieden vom 9.2.1801 verlor das Haus Arenberg alle
seine linksrheinischen Besitzungen und erhielt als Entschädigung durch den Reichsdeputationshauptschluss am
25.2.1803 das münsterische Amt Meppen sowie das kurkölnische Vest
Recklinghausen zugesprochen. Die Horneburg diente als Verwaltungsgebäude. Im
Jahre 1830 wurde die Horneburg abgebrochen bis auf die unteren Teile des
östlichen Flügels, auf dem dann der heute noch vorhandene Bau errichtet wurde
(vgl. 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Horneburg, 29.-31.8.1959).
Die Emscher bildete die Grenze zwischen
der protestantischen Grafschaft Mark und dem Kölnischen Vest. Dies war eine
markante Konfessionsgrenze. Im gesamten Verwaltungsbezirk Recklinghausen gab es
1812 nur drei evangelische Christen. In den Jahren der Industrialisierung
änderte sich dies.[62]
Anfang Januar 1814 (Feldzug gegen
Napoleon) waren russische
Soldaten in Horneburg. Für sie wurde an einem Nebenaltar der Horneburger
Kirche die Göttliche Liturgie von einem russischen
Geistlichen gefeiert, und zwar am 6. Januar, das ist das Fest der Geburt
Christi nach Julianischem Kalender (im 19. Jahrhundert gegenüber dem
Gregorianischen Kalender plus 12 Tage, da der Julianische Tag um eine Sekunde
länger ist). Der aktive Franziskanerpater Rolandus Stein hatte dies gestattet.
Anders als im Kölnischen und im Dreißigjährigen Krieg, unterblieben
Plünderungen.
Am 16.2.2014 gedachte die Gemeinde
dieses Ereignisses, das vor zweihundert Jahren stattgefunden hatte: Der
Bischof, der Chor der heiligen Boris und Gleb, der Chor der heiligen Maria
Magdalena, die Frauengemeinschaft, die Seniorengemeinschaft, die Bürgerschützen
mit dem Heimatausschuss, Vertreter der politischen Gemeinde, der Ideengeber des
Festes, Gruppen, Vereine und Verbände des Ortes, die Organisatoren der
Kolpingsfamilie wirkten zusammen und feierten ein fröhliches Fest.
P. Rolandus, 1747 in Recklinghausen
geboren, 1785-1793 Schulvisitator für das Vest, 1792 bis zu seinem Tode
1818 Pfarrer in Horneburg, verfügte über eine umfangreiche Bibliothek,
trug zur Verbesserung der Schulausbildung bei und erbaute anstelle des
unbewohnbar (inhabitabilis) gewordenen Pfarrhauses ein neues.[63]
Bei Prozessionen werden Fahnen
mitgeführt: gelb-weiße für den Vatikan, rot-weiße für das Erzbistum Köln und
blau-weiße für die Bruderschaften und Kongregationen.
a) Gelb
steht in der Heraldik für Gold und Weiß für Silber. In der Heraldik dürfen
keine zwei Metalle nebeneinander verwendet werden. Dies weist auf den
Ausnahmezustand der Kirche hin, die nicht den Gesetzen dieser Welt unterworfen
ist: „Was du auf Erden bindest, wird auch im Himmel gebunden sein, und was du
auf Erden lösest, wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt 16,19). Gelb-Weiß steht
also für die Oberste Kirchenleitung.
b) Köln war neben Lübeck Mitbegründerin
der Deutschen Hanse; daher trägt das Wappen die Farben der Hanse: Rot und Weiß. (Rot ist darüber hinaus
die Kennzeichnung fütr die Zugehörigkeit zu einer Diözese oder zu einem
Kloster). Bei den älteren Fahnen ersetzte Rot das heraldische Gold als Zeichen
der Herrschaft. Rot-weiß stand früher für die oberste Kirchenleitung und heute
für die leitung der Diözese, des Hochstiftes oder des Klosters.
c) Blau
ist die Farbe der Arbeitskleidung der Bevölkerung. (Blau wurde auch im
Zusammenhang mit der Verehrung der Jungfrau und Gottesgebärerin verwendet. Die
Fahnen der Jungfrauenkongregation waren blau). Blau-weiß steht für die Laien
und deren Fromme Vereinigung (pia unio).
Bis etwa 1670 wurden Horneburger Bürger
auf dem Friedhof von St. Amandus beigesetzt. Der Weg dorthin war vor allem im
Winter bei vereisten Wegen schwierig. Über eine Strecke von fünf Kilometern
musste ein Sarg transportiert werden. Daher wurde der Bitte stattgegeben, die
Verstorbenen in Horneburg bestatten zu dürfen.
a) Seit 1654 wurde an der Alten
Horneburger Kirche beerdigt. Auf einer Photographie aus dem Jahre 1927 ist die
Umfassungsmauer noch zu sehen.
b) 1780/1790 wurde der Totenkirchhof an
der Ecke der Schulstraße/Kreuzstraße (Magdalenenstraße/Schloßstraße) angelegt.
1934 wurde dieser Alte Friedhof zur Gedächtnisstätte umgestaltet und ein Ehrenmal für die Gefallenen
wurde errichtet. 1991 erhielt es ein schmiedeeisernes Tor.
c) Am 1.11.1905 wurde der Friedhof an
der Friedhofstraße eingeweiht. Im Frühjahr 1965 beseitigte die Horneburger Kolpingsfamilie
alte Grabsteine und Grabumrandungen bis auf das Kreuz der Familie Benke, das
stehenblieb.
Am 3.8.1802 marschierten drei
preußische Bataillone und das Husarenregiment von Blücher in Münster ein, um
vor dem fürstbischöflichen Schloß die Inbesitzname zu verkünden. In den
folgenden Jahren wurden die politischen, sozialen und kirchlichen Strukturen
des Konfessionsstaates weitgehend zerschlagen. Das Fürstbistum und damit die
Adelskirche gingen unter. Im Jahr 1821 kam Horneburg kirchlich zum Bistum
Münster.[64] Heinrich Uphoff wurde 1818 Pfarrer
in Horneburg, resignierte 1853 „wegen Unfähigkeit“, zog nach Recklinghausen und
starb 1854 oder 1855. Carl Meÿer wurde am 6.3.1813 geboren, wurde 1853
Pfarrer in Horneburg und starb am 23.12.1891).[65] Vikar Schlüter starb 1883. Bis 1885 war
Bernhard Recker Vikar in Horneburg. Er wurde dann Pfarrer in Ahlen und starb
1929.
1885 wurde Joseph Becker aus Borken
Vikar in Horneburg. Seinen Bemühungen gelang die Einführung eines
Pfarr-Cäcilien-Vereines zum Zwecke guten Kirchengesanges. Vikar Becker wurde
Pfarrer und Dechant in Oeding. Er starb 1935.
Im Jahre 1912 gab es folgende
Mitglieder im Kirchenchor St. Maria Magdalena Horneburg: Josef Möller
(Dirigent), Theodor Behler, Heinrich Elfert, Hermann Fischer, Franz Fleitmann,
Hugo Hoppmann junior, Heinrich und Johannes Kalb, Ignatz Kaczmarek, Hermann und
Josef Koppelkamp, Heinrich und Josef Lettmann, Hermann Lötte, August Luers,
Thomas Michalak, August Müller, Hermann Pennekamp, Hugo Püß, Peter Röhl,
Wilhelm Saarmann, Wilhelm Schulte, Wilhelm Sinder, August Sindern, Karl Sträterhoff,
Heinrich Teigeler und Richard Zimmermann. Der Kirchenchor feierte am 9.9.2012
sein 125-jähriges Bestehen.[66]
Am 9.5.1899 wurden Teile von
Groß-Erkenschwick, Rapen und Hagem der Pfarre Horneburg zugeschlagen. Pfarrer
war von 1892-1901 Franz Stiene (* 14.9.1839 - 2.9.1901).[67] Kaplan Render starb 1902 in Horneburg.
Seit 1902 war in der Gemeinde
Pfarrer Ludwig Kindermann tätig (* 29.10.1849, Priesterweihe 10.3.1883,
† 18.12.1921). 1906 wurde in Erkenschwick eine Notkirche zum hl.
Joseph und 1908 an ihr ein Rektorat der Pfarre Horneburg errichtet.
1911 kamen die Gebiete von Groß-Erkenschwick
und Rapen an die neue Pfarre in Erkenschwick.
1896 überließ der Herzog von Arenberg
dem Landrat von Recklinghausen, Grafen von Merfeld, das Schloß, damit in ihm
eine Winterschule eingerichtet werden konnte. Da Horneburg keine
verkehrsgünstige Lage hatte, war es wichtig, dass die Räumlichkeiten des
Schloßes die Unterbringung von Internatsschülern gestatteten.
1904 übernahm der Kreis die
Gutswirtschaft und stellte sie unter die Leitung des Direktors Dorn. Junge
Bauern wurden hier bis 1942 ausgebildet. Für die Führung des Haushaltes waren
ab 1906 Schwestern der Göttlichen Vorsehung tätig; sie leiteten die Küche der
Landwirtschaftlichen Winterschule.
1907 kam der Kreisgarten mit
Ausbildungsstätte hinzu sowie eine Haushaltungsschule für
Bauerntöchter mit Internat. Sie erhielten von den Schwestern Grundkenntnisse
für Haushalt, Garten und Hof. 1921 erwarb der Kreis die Schloßanlage.
1937 wurde die Tätigkeit dieser
Schwestern beendet. Sie kamen 1945 wieder. Zunächst war im Schloß ein
Tuberkulose-Aushilfskrankenhaus des Kreisgesundheitsamtes für 56 Kinder, dann
eine Heilstätte für erholungsbedürftige Kinder, ein Kindererholungsheim.
Am 21.11. 1950 wurde die neue
Landwirtschaftliche Mädchenschule
auf dem Schloß Horneburg eröffnet. Geleitet wurde sie von Frl. Niemann aus Riesenbeck,
zweite Lehrerin war Frl. Schulze Ueding aus Schöppingen, dritte Lehrerin eine
Schwester der Göttlichen Vorsehung. Es hatten sich 26 Schülerinnen gemeldet,
von denen sechs im Internat auf dem Schloß wohnten, das von Schwestern der
Göttlichen Vorsehung geleitet wurde. Das Schulgeld betrug für die ersten fünf
Monate 50 Deutsche Mark, für die jeweils nächsten sechs Monate 60 Mark. Es gab
Stipendien und Erlass des Schulgeldes in Notlagen.
Im Sommer 1951 fand ein 13 Wochen
dauernder Kursus für stellenlose Mädchen statt, die Ostern aus der Schule
entlassen worden waren. Am 6.11.1951 begann der Winterkursus, an dem 26
Schülerinnen teilnahmen, von denen 15 im Internat wohnten. (Vgl. Dorfchronik
Horneburg von Josepha Greve).
Im Mai 1954 berief das Mutterhaus der
Schwestern der Göttlichen Vorsehung in Münster die Horneburger Schwestern für
eine neue Aufgabe ab. In Horneburg hatten gewirkt: Oberin Bernoldis, Schwester
Gisela, die ein guter Engel für Kranke und Hilfsbedürftige in Horneburg war,
Schwester Placida, welche die Küche verwaltete und Schwester Friderica, sie war
Betreuerin des Gartens und des Kleintierhofes.
Zugleich (1954) kamen Schönstätter Marienschwestern,
die bis zum 1. August 1970 im Schloß wirkten, den Kindergarten leiteten und in
der Krankenpflege tätig waren.
Im Schloß wirkten Schwester Maria
Wiltrude, Schwester Maria Hildgarde und Schwester Maria Benedikta, die
Handarbeitskurse gab.
Als Kindergärtnerinnen waren folgende
Schwestern tätig: Schwester Maria Liobfried, Schwester Maria Wiltrude,
Schwester Maria Bernadite und Schwester Maria Elvita.
In dieser Zeit entstand am Wall hinter
dem Schloß ein Heiligtum der Gottesmutter, ein Bildstock. Für die
Schwestern wurde eine Sakristei im Südturm des Schlosses und ein Oratorium im
angrenzenden Raum im Obergeschoss des Schlosses neben den Klausurräumen
eingerichtet. Vgl. die Bauzeichnungen von 1927 (nicht realisiert) und von 1950,
Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Kreis Recklinghausen, jeweils
Denkmalpflege, R.Möcklinghoff-Kohts, Die Horneburg und die Rauschenburg, in:
Vestischer Kalender 85 (2014), 247.
Die Einweihung dieser Kapelle im Schloß
war am 12. Januar 1961. Vgl. Dorfchronik von Josepha Greve. Nach der Auflösung
der Niederlassung der Schönstätter Marienschwestern in Horneburg blieben noch zwei
Schwestern dort. Im Jahre 1972 wurde in der Schloßkapelle die letzte Heilige
Messe gefeiert.
(Herzlichen Dank an Schwester Marisa
Spickers, Provinzialat Borken, Brief vom 9. Oktober 2021).
1959-1965 unterhielt der
Diözesan-Caritasverband Münster im Schloß ein Müttererholungsheim. An den
Erholungskursen, die jeweils drei Wochen dauerten, konnten jeweils bis zu 45
Frauen teilnehmen.
Am 16.11.1965 wurde im Schloß eine
Förderschule eingerichtet für Kinder aus Schlesien, Ostpreußen und Jugoslawien,
die dort jeweils anderthalb Jahre lang Deutsch lernten und danach zu ihren
Eltern in Hamm, Bremen, Wolfsburg und Wuppertal zurückkehrten. Monsignore Paul
Kewitsch (1909-1997), Leiter der Melde- und Leitstelle für junge Aussiedler
beim Diözesancaritasverband Paderborn, sorgte dafür, dass am 15.11.1965 die
ersten zwanzig Aussiedlerinnen im Alter von sieben bis vierzehn Jahren in das
Förderschulinternat Schloß Horneburg aufgenommen wurden.
Am 20.5.2015 wurde das fünfzigjährige
Jubiläum gefeiert und am 4.6.2015 schloß sich ein Tag der Offenen Tür an.
In der Horneburger Schule waren am 1. April
1910 unter insgesamt 140 Schülerinnen und Schüler 24 Kinder, welche zu Hause
polnisch sprachen.
Am 15. April 1911 hatte sich die Zahl
Fremdsprachiger erhöht: Unter 138 Schülerinnen und Schülern befanden sich im
ganzen 27 polnisch, 5 niederländisch und 3 tschechisch sprechende Kinder.[68]
Im Ersten Weltkrieg mussten zwei
Glocken der Kirche zu Rüstungszwecken abgegeben werden. 1921 wurden zwei
Glocken angekauft, die in Gescher gegossen worden waren: Die große war der
Unbefleckten Empfängnis geweiht und auf den Ton Cis gestimmt. Die kleine war
der heiligen Maria Magdalena geweiht und auf Fis gestimmt. Im Zweiten
Weltkriege mussten wiederum zwei Glocken abgegeben werden.
Am 22.3.1922 wurde Anton Uekötter
Pfarrer (* 14.5.1883 in Greven, Priesterweihe 5.6.1909, † 19.2.1958). Er
hatte zunächst zwei Jahre in Mettingen, Kreis Tecklenburg, gewirkt. Am
6.11.1911 hatte er die Aufgabe erhalten, das Internat der Landwirtschaftlichen
Schule in Horneburg zu leiten. Er war auch als Lehrer an ihr tätig. Nach dem
Tod von Pfarrer Kindermann war er zunächst Pfarrverweser geworden.
Der Kreuzweg in der Alten Horneburger
Kirche stammt von Heinrich Repke (1877-1962), Wiedenbrücker Schule, und wurde
1927 geschaffen.
1922 gründeten Mitglieder des
Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Horneburg unter der Leitung von
Josef Teigeler (1900-1964) eine Blaskapelle. Zu ihr gehörten Josef und Johannes
Breuckmann, Willi Dirks, Wenzel Gizek, Karl Gremm, Wilhelm Hölter, Heinrich und
Hubert Hoppe, Johann Hüning, Johann und Thomas Michalak, Theodor Neisen,
Theodor Saarmann, Heinrich Schulte, Heinrich, Josef und Karl Teigeler.
Instrumente und Noten wurden unter persönlichen finanziellen Opfern beschafft.
Die Tätigkeit beschränkte sich zunächst auf Choral- und Kirchenmusik. Als 1924
die Hagemer Kapelle beitrat, wurden auch Auftritte in einer größeren
Öffentlichkeit möglich. 1927 wurde das Schützenfest mitgestaltet. 1933 bis 1945
wurde nur zu Prozessionen der Gemeinde und zur Kevelaerwallfahrt gespielt. Seit
1948 konnte auch wieder bei Veranstaltungen außerhalb des kirchlichen Bereiches
gespielt werden. 1950 kamen Johannes Bergfort, Clemens Lücke und Heinz sowie
Winfried Teigeler hinzu. Vgl. Horneburger Blasorchester 75 Jahre jung ... und
kein bißchen leiser, Horneburg 1997.
Viele Schüler besuchten im Laufe der
Jahrzehnte die landwirtschaftlichen Lehranstalten in Horneburg. Daher wurde im
Jahre 1922 der Verein der ehemaligen Horneburger gegründet. Er baute
auf dem Innenhof des Schlosses an der Gräfte ein Ehrenmal für die im Ersten
Weltkriege gefallenen Mitschüler. Dies wurde am 15. Juli 1932 feierlich
eingeweiht.[69]
Ein auf dem Schloßhof errichtetes Zelt
konnte die Zahl der Festteilnehmer nicht fassen, sodass Ställe und Scheunen der
Gutswirtschaft als Festräume dienen mussten. Das feierliche Hochamt zelebrierte
Internatsleiter Heinrich Quabbendieker (* 3.5.1892 in Warendorf, Priesterweihe
21.5.1921 in Münster, † 23.10.1973 in Haltern), es assistieren als frühere
Internatsleiter Kaplan Franz Tipkemper aus Hüls (* 17.1.1889 in Freckenhorst,
Priesterweihe 8.3.1913 in Münster, † 19.12.1966 in Neubeckum) und Pfarrer
August Kordt aus Hiddingsel. Pfarrer Uekötter hielt die Festpredigt. Am Abend
zog ein feierlicher Fackelzug durch das geschmückte Dorf, den Horneburger Busch
und über die Höhen der Gewächshäuser zurück zum Schloß. Da entfaltete sich ein
unvergesslich bleibendes Bild. Eine solch innige Verbundenheit war nur an
Schulen mit Internat möglich.[70]
Die Polizeibehörde in Waltrop stellte
am 4.3.1932 einen Bauschein für Herrn Pfarrer Uekötter aus, in dem sie den
Anbau einer Sakristei an die Kirche in Horneburg genehmiget. Die Mauern durften
verputzt werden, da ja auch das benachbarte Schloß verputzte Mauern hat.
Die Horneburger Kirche erhielt sieben neue Fenster, auch das Gewände, die schräg geführte Mauerfläche seitlich des Fensters (Laibung, Fensterschräge), ist bis auf das obere Maßwerk erneuert worden; eine Arbeit der Firma Zabel in Meckinghoven. Die Fenster gehen im Entwurf und in der Ausführung aus der Kunstverglasung des münsterschen Meisters Julius Matschinski hervor. Die Fenster wirken neuzeitlich, passen sich aber gut in die alte Kirche ein. (Vgl. Anton Uekötter, in: Unser Kirchenblatt, 17.6.1934, Nr. 24, Seite 377).
Studienrat Dr. Josef Lappe hielt am Sonntag, 17.1.1937, um 17.00 Uhr in der Wirtschaft Stratmann einen Vortrag über die Geschichte der Freiheit Horneburg. Er hatte den Auftrag bekommen, eine Geschichte der Gemeinde Horneburg zu schreiben. Er war der beste Kenner der alten Zeiten der Gemeinde. (Vgl. Anton Uekötter, in: Unser Kirchenblatt, 17.1.1937, Nr. 3, nach Seite 44: Katholisches Pfarrblatt für das Dekanat Datteln, Seite 3).
Auf dem Meckinghover Friedhof ruhen 125
Russen, Ukrainer und Weißrussen, die in den Jahren 1941 bis 1945 als sogenannte
Ostarbeiter in den Betrieben der Umgebung eingesetzt wurden. Die meisten von
ihnen arbeiteten auf der Zeche Emscher-Lippe und starben bei der Bombardierung
Dattelns am 7. und 9. März 1945.
In den Jahren 1945/1946 organisieren
Gerd Hellweg und Heinrich Schulte-Scherlebeck zusammen mit Pfarrer Anton
Uekötter dienstagsabends Vortrags- und Spielabende in der Gastwirtschaft Haus
Berens für die Lehrlinge der Baumschulen Wegmann und des Kreisgartens. Am 1.
Dezember 1946 wurde die Kolpingsfamilie Horneburg gegründet.
Gründungsmitglieder der Kolpingsfamilie
Horneburg waren unter anderem Hubert Behler, Paul Breuckmann, Franz Elfert,
Franz-Josef Elfert, Joseph Fischer, Heinrich Hoppe, Josef Hüning, Norbert Kalb,
Ernst Kottmann, Karl Mosler, Adolf Peveling, Theo Peveling, Fritz Weichler und
Adolf Zimmerann. Später stießen hinzu Frederick Becker, Willi Dördelmann,
Hubert Fischer, August Peveling, Hubert Peveling und Alfons Sindern. Beteiligt
waren außerdem der Gewerbe-Oberlehrer Josef Elfert, ein gebürtiger Horneburger.
In den folgenden Jahren kamen Clemens Lücke junior und Franz Lücke hinzu.[71]
Seit 1948 war in der Gemeinde St.
Maria Magdalena in Horneburg P. Elgar M. Hagemann OP tätig. Er wurde am
29.4.1897 in Straßburg geboren, sein Taufname warFranz. Bei den Dominikanern
legte er am 25.9.1926 in Düsseldorf die Feierlichen Gelübde ab und wurde am
6.8.1929 in Köln durch Karl Joseph Cardinal Schulte zum Priester geweiht.
P. Elgar kam im Juli 1934 von Berlin
nach Meckinghoven, ging im Januar 1936 nach Köln, kam 1947 zurück und verließ
das Kloster wegen der Auflösung im Sommer 1966. Er starb am 5.1.1977 in
Warburg.
Er ging sonntags zu Fuß nach Horneburg,
um in der Alten Kirche die zweite Heilige Messe zu feiern. In der Predigt zum
Silbernen Priesterjubiläum von P. Pankratius Koch OP († 21.1.1977 in
Warburg) am 15.8.1935 sagte P. Elgar, der Priester müsse die Laufbahn
Christi gehen und vor den Menschen die Rechte Gottes vertreten. Vgl.
G.Ritter u. Th. Beckmann, Zur Geschichte des Dominikaner-Klosters Meckinghoven,
Dattelner Heft 5, Datteln 2000, 37-39.95.
Am 26.12.1944 musste ein deutsches
Flugzeug in Horneburg notlanden. Es kam brennend etwa 5 m hinter der Kirche
herunter. Alle vier Insassen starben. Viele Fensterscheiben der Kirche
zersprangen dabei.
Ende September 1948 erhielt die Kirche
vier neue Fenster, zwei zeigen figürliche Darstellungen (Die Auferstehung
Christi links und Seine Himmelfahrt rechts) und zwei Fenster zeigen
Teppichmuster. Die Fenster wurden von der Firma Schreyer in Castrop-Rauxel
geliefert. Ihre Kosten betrugen dreitausend Deutsche Mark.
Die Kirchenglocke von 1761 (dem
heiligen Antonius geweiht, Gewicht 120 kg, von der Firma Fuchs in Köln
gegossen), die im Krieg beschädigt worden war und daher zur Reparatur beim
Maschinenbauer Wilhelm Elfert lagerte, wurde in der Nacht vom 15. auf den 16.
März 1951 gestohlen.
Beim Bochumer Verein wurden für 3000 DM
drei neue Glocken gekauft,
die ein Gesamtgewicht von 980 kg haben. Die größte Glocke (Durchmesser: 840 mm)
ist der Mutter Gottes geweiht und trägt die Inschrift: „Dem Andenken der in den
beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermißten geweiht.“
Die mittlere Glocke, der heiligen
Agatha geweiht (Durchmesser: 710 mm), trägt die Inschrift: „Bewahr’ uns vor
Brand u. Feuersnot.“
Die kleinste Glocke ist der heiligen
Maria Magdalena geweiht und trägt die Inschrift: „Gib uns Frieden im Leben u.
Sterben.“
Die Glocken sind auf cis", e"
und fis" abgestimmt. Ihre Weihe erfolgte am 12.8.1951. Die notwendige
Erweiterung des Glockenstuhles hatte die Firma Predeck aus Waltrop übernommen.
Am 29. Juni 1952 feierte die Katholische Arbeiterbewegung ihr Waldfest. Die Tanzfläche war größer als im Vorjahr. Es spielte die Vestische Schützen- und Jägerkapelle (die Bergwerkskapelle Ewald Fortsetzung, Dirigent Adolf Kazder). Der Reinertrag des Festes war für die Anschaffung eines elektrischen Glockengeläutes bestimmt. Dieses wurde vom Elektromaschinenbau Diegner und Schade aus Dorsten geliefert und eingebaut.
Schreinermeister August Peveling
fertigte für 680 DM eine neue Kirchentüre an, da die alte nicht mehr
einbruchssicher war. (Vgl. Dorfchronik von Josepha Greve).
Im November 1953 wurde die Kirche
renoviert: Die Sakramentsnische wurde von Übermalungen befreit, der Altar in
Gold und Silber gestrichen, die Figuren und der Kreuzweg überarbeitet. Die
Arbeiten führte Heinrich Maas aus Recklinghausen-Hochlar aus.
1955 war der Baubeginn des
Kindergartens an der Hauptstraße (heute: Horneburger Straße). Schönstätter
Marienschwestern, die zu dieser Zeit auf dem Schloß wirkten, waren die ersten
Betreuerinnen. Da es zu jener Zeit ringsum viele Wiesen und Auen gab, wurde der
Kindergarten „Marienau“ genannt.
Pfarrer August Liedmeier wurde am 13.2.1913
in Bockraden bei Ibbenbüren geboren. Am 17.12.1938 wurde er in Münster zum
Priester geweiht. Er war dreißig Jahre lang, von 1958 bis 1988, Pfarrer in
Horneburg. Er war kein Freund großer Worte, sondern arbeitete still, aber
beharrlich. Er war jederzeit erreichbar. Seine Ruhe und sein
Einfühlungsvermögen machten ihn beliebt. Er starb am 7.9.1995.
Am 25.7. 1954 war die
Priesterweihe von Pater Dr. Erwin Immekus
SAC (* 8.9.1924 in Hohl bei Olpe). Er unternahm Vorarbeiten für die
Gründung der Seelsorge für Gläubige der russischen Sprache. 1959 war
Beginn der Seelsorge für Gläubige der russischen Sprache für fünf Diözesen
(Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn) mit Sitz in Essen.
Pater Erwin Immekus hatte am 25.7.2014
sein Diamantenes Priesterjubiläum und am 8.9.2014 seinen 90. Geburtstag
gefeiert. Am 14.9.2014 wurde ein feierlicher Gottesdienst mit einer Festpredigt
gefeiert. Zahlreiche Geistliche, der Kirchenchor des heiligen Remigius in
Mengede, der Cäcilienchor Horneburg, der Chor der Russischen Gemeinde und die
Musikgruppe Radost' aus Kreuztal wirkten zusammen. Die Kolpingsfamilie hatte
Tische und Stühle für die zahlreichen Gäste aufgestellt. Vereine, Verbände
sowie Gruppen waren gekommen und gratulierten. Der Bischof freute sich über das
gelungene Fest.
Am 31.3.2016 erhielt Pater Erwin
Immekus in Münster das Bundesverdienstkreuz
am Bande.
Pater Erwin starb am 1. Januar 2020
in Limburg.
An der Stelle der früheren
Arenberg-Grundbesitzverwaltung Recklinghausen entstand in Horneburg im
Austausch ein Neubau. Am Seiteneingang dieser Neuen Kirche finden
sich die Initialen AB. Dies bedeutet: Architekt Albert Franz
Brenninkmeyer.
Er wohnte in Westerkappeln/Mettingen,
Haus Langenbrücken bei Osnabrück und danach Aakämpe 39 in Lengerich. Er
nannte sich einfach „Albert Brennink“. Er war ein Multitalent, schlug als
Spross der C & A - Familie die sichere Kaufmannskarriere in den Wind und
wurde Architekt. Als Musikwissenschaftler erfand er eine neue
Notenschrift, verfasste ein Vorwort zu Bachs Kunst der Fuge, Frankfurt
1976, baute später Wein an, züchtete Schafe und Rinder. Ab seinem 48.
Lebensjahr wurde er Maler, vgl. G. u. M.Wessing, Der Maler Albert Brennink,
Münster 2012.
Er malte, was er selbst erlebt hatte,
spielte mit Veränderlichkeit (Aspekt der Zeit) und schuf Farb-Arpeggien. Die
Kunst macht aus, wie das Werk gemacht ist. Die Bewegung macht die Bilder
lebendig. (Albert Brennink, Farbenwunder. Ölgemälde, Münster 2018, 3f.6.65).
Die Wurzeln seiner Familie gehen ins
17. Jahrhundert nach Mettingen in Westfalen zurück. In den Jahren 2014 und 2016
besuchte er die von ihm erbaute Neue Kirche in Horneburg, ließ Photographien
anfertigen und war von der Atmosphäre dieses Gotteshauses sichtlich angetan.
Allerdings kritisierte er die Änderung seines ursprünglichen Planes, die den
Altar an der Stirnseite (Apsis) der Kirche vorsah.
Er starb am 24. Oktober 2019 in
Ibbenbüren.
Am 15.3.1964, dem Ersten
Passionssonntag (Iudica), erfolgte um 17.00 Uhr die Grundsteinlegung
der Neuen Kirche. Der geistliche Rat Monsignore Wilhelm Gertz (*
12.10.1914 in Recklinghausen, Priesterweihe 23.9.1939 in Münster, Apostolischer
Protonotar, Dompropst, † 17.5.1992 in Münster) nahm im Auftrage des
Hochwürdigsten Herrn Generalvikars Laurenz Böggering (* 30.1.1904 in Bocholt-Lowick,
Priesterweihe 23.2.1929 in Münster, Bischofsweihe 24.9.1967 in Münster,
Titularbischof von Matara, Weihbischof und Domkapitular in Münster, † 10.1.1996
in Münster) die Weihehandlung vor.
Der Grundstein war aus Anröchter
Dolomit gefertigt und 72,5 cm lang, 37 cm hoch und 38 cm breit. (Vgl. Kirche
und Leben 19 (1964), Nr. 11, 15. März, Seite 13.) Er befindet sich in der Nähe
des Haupteinganges und trägt die Inschrift: „Jesus Christus – Der Grundstein.
1964. Wir sind die Mitbürger der Heiligen und die Hausgenossen Gottes.“
Dies geht auf Eph 2,19f zurück: „So
seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen
und Hausgenossen Gottes, erbaut auf dem Grunde der Apostel und Propheten, da
Jesus Christus der Eckstein ist.“
Zu vergleichen ist auch 1 Kor
3,11: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus
Christus.“ In den Grundstein wurde folgende Urkunde eingelassen:
Urkunde
Im Namen des Vaters + und des Sohnes +
und des Heiligen Geistes. + Amen.
Wunderbar ist Gott in seinen Werken
(Sir 11,4).
Groß ist Er zu uns in Seiner treuen und
barmherzigen Liebe.
Der Grundstein der neuen Pfarrkirche St.
Maria Magdalena zu Horneburg wurde gelegt im 1. Jahre der glorreichen Regierung
des Papstes Paul VI., im Jahre seiner Pilgerreise in das Heilige Land, im 3.
Jahre des 2. Vatikanischen Konzils, als Professor Dr. Joseph Höffner Bischof
von Münster, Dr. Heinrich Roleff, Heinrich Baaken und Heinrich Tenhumberg
Weihbischöfe, Laurenz Böggering Generalvikar in Münster, Propst Graf Droste zu
Vischering Bezirksdechant im Stadt- und Landkreis Recklinghausen, Emmanuel
Wethmar Dechant von Datteln, August Liedmeier Pfarrer in Horneburg und Pater
Elger Hagemann aus dem Dominikanerkloster in Meckinghoven treuer Helfer in der
Seelsorge, von Oppen Pfarrer der evangelischen Gemeinde Datteln-Süd/Horneburg,
die Schönstätter Marienschwestern in Pfarrgemeinde und Schloß Horneburg im
Dienste der Seelsorge und Caritas, Heinrich Teigeler, Adolf Becker, Leo Balan,
Wilhelm Elfert iun., Fritz Stiewe und Josef Ovelhey Mitglieder im
Kirchenvorstand, Franz Wegmann, Aloys Wellnitz, Felix Völker, Magdalene
Teigeler, Josefine Elfert und Karl Teigeler im Vorstand des Kirchbauvereins,
als Dr. Lübke Bundespräsident, Dr. Erhard Bundeskanzler und Dr. Adenauer
Alt-Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Meyers Ministerpräsident
des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Köchling Landschaftsdirektor von
Westfalen-Lippe, Dr. Schneeberger Regierungspräsident im Regierungsbezirk
Münster, Theodor Liesenklas Landrat und Dr. Lübbersmann Oberkreisdirektor des
Landkreises Recklinghausen, Theodor Surmann Amtsbürgermeister und Dr. Audick
Amtsdirektor des Amtes Waltrop, Heinrich Teigeler Bürgermeister der Gemeinde
Horneburg, Aloys Wellnitz Hauptlehrer, Elisabeth Kleygrewe und Gertrud
Schnetgöke Lehrerinnen an der Volksschule Horneburg, Wilhelm Elfert sen.
Altbürgermeister und Josefa Grewe Alt-Lehrerin in Horneburg waren.
Der Architekt Albert Franz
Brenninkmeyer aus Westerkappeln bei Osnabrück, Haus Langenbrück, hat den Plan
der Kirche entworfen. Die Bauunternehmung Wilhelm Dericks aus Waltrop hat die
Erd-, Maurer- und Stahlbetonarbeiten ausgeführt.
Die Schutzheilige der Pfarre und
Patronin der Kirche bleibt die heilige Büßerin Maria Magdalena. Voller
Zuversicht kommt zu ihr die Bitte, daß das neue Gotteshaus für alle Pfarrkinder
ein Ort der Auferstehung zum Leben der Gnade und ein Abbild der feiernden Gemeinde
im Himmel sei.
Horneburg, am
1. Passionssonntag, dem 15. März 1964
Der sechseckige Turm ist 33 Meter hoch
und steht abseits der Kirche, mit der er durch die Sakristei und die Vorhalle
verbunden ist. Der Glockenstuhl liegt in einer Höhe zwischen elf und fünfzehn
Metern. Bevor die vier in Gescher gegossenen Glocken ihren Platz im eichenen
Glockenstuhl einnahmen, wurden sie am Sonntag, 2.5.1965, auf dem Schloßhofe
geweiht.
Die Weihe der vier Bronzeglocken mit
den Tönen E, Fis, A und H fand nach der Maiandacht statt. Das Gesamtgewicht der
vier Glocken beträgt 2.800 Kilogramm.
Die Christusglocke
trägt die Inschrift: Jesus Christus – Deine Glocke künde Lebenden und Toten:
„Gott ist die Liebe“ [1 Joh 4,8]
Die Marienglocke:
Heilige Maria – Dein Wort von Kana rufe uns: „Was ER euch sagt, das tut!“ [Joh
2,5]
Die Josefsglocke:
Heiliger Josef – Für Leben und Sterben präge uns ein: „Baut nicht Gott das
Haus, ist umsonst unser Mühn“ [Ps 126,1]
Die Magdalenenglocke:
Heilige Maria Magdalena – Gute Pfarrpatronin von Horneburg – Preise mit uns
Jesu Erbarmen, Kreuz und Auferstehn: Mit dir wir froh zum Himmel gehn!
(Vgl. Kirche
und Leben, 20. Jahrgang, 2.5.1965, Nr. 18, Dekanat Datteln, Seite 13)
Zur inneren Vorbereitung der Gläubigen auf den Tag der Kirchweihe fand vom Pfingstsonntag bis zum Dreifaltigkeitssonntag eine religiöse Woche statt, die Pater Maurus aus dem Dominikanerkloster Warburg hielt.
(Vgl. Kirche
und Leben, 20. Jahrgang, 23.5.1965, Nr. 21, Dekanat Datteln, Seite 13)
Gepredigt wurde morgens in der Heiligen
Messe, abends in Verbindung mit Andachten und von Mittwoch an außerdem täglich
um 10.30 Uhr Heilige Messe und Predigt für alle Kinder.
(Vgl. Kirche
und Leben, 20. Jahrgang, 6.6.1965, Nr. 23, Dekanat Datteln, Seite 13)
Am Samstag, 26.6.1965, wurde zur
inneren Vorbereitung ein kirchliches Fasten gehalten. Die Häuser und Straßen
wurden mit Flaggen, Fahnen, Birken und Blumen geschmückt.
(Vgl. Kirche
und Leben, 20. Jahrgang, 27.6.1965, Nr. 26, Dekanat Datteln, Seite 13)
Bei der Altarweihe am 27.6.1965 (Beginn
um 9.00 Uhr) legte Weihbischof Heinrich Tenhumberg (* 4.6.1915 in
Vreden-Lünten, Priesterweihe 23.9.1939 in Münster, Bischofsweihe 20.7.1958 in
Münster, Titularbischof von Thuburnica, 14.9.1969 Bischof von Münster, †
16.5.1979 in Münster) Reliquien des hl. Viktor,
des hl. Nicostratus und
der hl. Pretiosa [Jacobus Langebek, Scriptores rerum Danicarum medii aevi, Bd.
8, Kopenhagen 1834, 300: „De sancta Pretiosa virgine“; Pridie (Kal.) Iun.
pausavit Prætiosa, annorum puella virgo XII tantum, ancilla Dei et Christi, Fl.
Vincentio et Fravito, viro consulari consulibus. Am Tage vor dem 1. Juni
verschied Pretiosa, ein Mädchen von nur 12 Jahren, die Dienerin Gottes und
Christi; unter dem Konsulat des Flavius Vincentius und des Consularis Fravitus.
Die Inschrift ist vom Cömeterium des Callistus.] unter die Altarplatte. An fünf
Stellen salbte er den Altar mit hl. Öl. An diesen Stellen entzündete er aus
Wachs und Weihrauch ein Feuer, das den Altar zum Zeichen der Gegenwart Gottes
in eine Wolke einhüllte.
Dies erinnerte an die Weihe des Tempels
zu Jerusalem, den König Salomon erbaut hatte: „Als die Priester aus dem
Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn. Wegen der Wolke
konnten sie nicht ihren Dienst verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn
erfüllte das Haus des Herrn“ (1 Kön 8,10f).
In sechseckiger Form, an ein Zelt
erinnernd, das auf das wandernde Gottesvolk (siehe das Buch Exodus) Bezug
nimmt, passt sich die Neue Kirche harmonisch in das Dorfbild ein.
Das Turmkreuz mit Turmhahn aus Kupfer
wurde von den Gebrüdern Josef und Heinrich Teigeler in der Werkstatt des
damaligen Bürgermeisters Heinrich Teigeler hergestellt. Durch eine
Holzverschalung, die für das Gießen der tragenden Pfeiler und der anderen
Betonteile notwendig war, entstand das Äußere der Kirche. Das Kirchendach ist
mit Schiefer aus dem Sauerlande gedeckt. Der Boden des Kirchenschiffes und des
Altarraumes ist aus Anröchter Stein. Der Altar steht frei und offen im
Chorraum, daneben der Tabernakel. Über dem Altare hängt freischwebend das
Altarkreuz.
Die Gestaltung des Chorraumes (Altar,
Kerzenhalter, Tabernakel, Ambo, Kreuz und Sedilien) sowie der Kreuzweg und der
Osterleuchter wurden von dem Architekten und Künstler Bernhard Gewers (1927-2012) aus
Hagen am Teutoburgerwald entworfen und verwirklicht. An zwölf Säulen sind die
Apostelkreuze angebracht, darüber befinden sich die Apostelkerzen. Diese, wie
auch die Griffe an den Türen, die Altarleuchter und die Weihwasserbecken
stammen ebenfalls von Gewers.
Die Schleifladenorgel mit neunzehn
klingenden Registern wurde von der Orgelbaufirma Gebrüder Stockmann in Werl
hergestellt. In einer musikalischen Feierstunde unter Mitwirkung des
Domorganisten Stockhorst aus Münster wurde sie am 15.11.1970 eingeweiht.
Aus der alten Kirche wurden der
Taufstein aus dem Jahre 1618 und die farbige Skulptur "Anna
Selbdritt" aus dem 15. Jahrhundert in die Neue Kirche herübergenommen,
ebenso das Kreuzbild aus dem Altarrelief. Vgl. Gertrud Ritter, in: Historischer
Stadtführer, hg. v. Theodor Beckmann, Ingrid Breuer, Reiner Erpenbeck, Thomas
Mertens, Gertrud Ritter u. Anne Stahl, Geschichtswerkstatt der Volkshochschule
der Stadt Datteln, Datteln 1993, 167f.
In den Tagen vor Weihnachten des Jahres
1965 baute der Künstler Alexander Iwschenko aus Osnabrück
die von ihm gestalteten farbenfrohen Betonglasfenster ein. Sie sind vor allem
in blau, rot und gelb gehalten. Im Altarraum überwiegen helle, gelbliche
Farben, die auf das Mysterium des Göttlichen Lichtes und der Heiligsten
Eucharistie hinweisen. Die Farbflächen haben eine Hauptfarbe, die jedoch immer
wieder von Kontrastfarben durchbrochen und aufgelockert wird. Wenn man eine
Kontrastfarbe abdeckt, wird die Hauptfarbe eintönig. Kontraste beleben die
Farbe, wie Dissonanzen die Musik beleben. Vgl. A.Brennink, Farbenwunder,
Münster 2018, 64-67.
Am 12.7.1966 wurde eine Abteilung der Christlichen Arbeiterjugend in Horneburg gegründet. Die feierliche Aufnahme erfolgte am 11.9.1966. Es gab 22 Mitglieder und wöchentliche Treffen. Altkleidersammlungen, Gruppenabende und Tanzveranstaltungen, aber auch Teilnahme an Treffen prägten das Programm. Die Gruppe löste sich Ende 1969 / Anfang 1970 auf.
Im Jahre 1971 wurde ein
Kindergartengesetz erlassen, das diesen Einrichtungen einen Bildungsauftrag
gab, der in den Räumlichkeiten des alten Hauses nicht zu erfüllen war.
1976/1977 wurde hinter der Neuen Kirche
St. Maria Magdalena ein neuer Kindergarten erbaut. Der Grundstein war der
Altarstein der Alten Kirche. Am 26. September 1976 war das Festhochamt um 9.30
Uhr und um 10.30 Uhr weihte Pfarrer August Liedmeier den neuen Kindergarten
ein. Das Horneburger Blasorchester wirkte bei der Feiergestaltung mit.
In den Heiligen Messen dieses Sonntags
fand eine Sonderkollekte für den Kindergarten statt. Pfarrer Liedmeier mahnte:
„Wir wollen gern unsere Spende und Gabe geben.“
(Vgl. Kirche
und Leben, 31. Jahrgang, 26.9.1976, Nr. 39, Dekanat Datteln, Seite 13)
Leiterin des Kindergartens war Marianne
Filla, dann Angelika Köster, die zu dieser Zeit bereits Gruppenleiterin war,
danach Birgit Steininger, Nina Schneider und heute Lena Wiewel.
Bei der Einweihung des neuen
Kindergartens im Jahre 1976 sangen die Kinder das Lied: „Durch das Dorf geht
ein Gerücht…“. Beim Silbernen Jubiläum der Marienau am 30. September 2001
sangen es die inzwischen Erwachsenen wieder.
Da im Jahre 1956 Baubeginn des alten
Kindergartens war, konnte die Einrichtung im Jahre 2006 ihr Goldenes Jubiläum
begehen.
Die Räume des alten Kindergartens
übernahm die evangelische Gemeinde. Später entstand hier eine Kirche mit
Gemeindehaus. Das Gebäude wird seit 2007 als Tagesstätte der Diakonie genutzt.
1967 wurde eine Ikonostase in die
Alte Kirche eingefügt. Ikonenschreiber war Alexander Iwschenko, geboren am
21.10.1924 in Trostjanec (Gebiet Sumy) und verstorben am 4.10.1997.
Der Innenraum der Kirche wurde
byzantinisch umgestaltet. 1968 wurde die Alte Kirche unter dem
Patronat der russischen Erstmärtyrer Boris und Gleb Zentrum der Seelsorge für
Gläubige der russischen Sprache in den Diözesen Münster und Paderborn. Zur
gleichen Zeit wurde der Kirchenchor der heiligen Boris und Gleb gegründet.
Eine Doppelikone zeigt auf der einen
Seite die Hodigitria, die allheilige Gottesgebärerin und Jungfrau Maria, welche
den Christen den Weg zum Heil weist. Auf der anderen Seite die heiligen Kosmas
und Damian. Sie werden ανάργυροι
(anárgyroi, die Silberlosen) genannt, von
άργυρος (árgyros), Silber. Sie waren die
Ärzte, die von armen Menschen kein Silber (Geld) für ihre Behandlung nahmen. Im
Slavischen ist dieser Ausdruck genau übersetzt: Sie sind
безсребренники,[72] von
сребренникъ
(srébrennik), die Silbermünze, das Geld. Allgemein nennt man sie: die
Uneigennützigen.
Seit dem Sommer 1973 veranstaltete die
Kolpingsfamilie Horneburg mehrwöchige Ferienfreizeiten für Kinder und
Jugendliche, jetzt schon seit vielen Jahren in der Schützenhalle Madfeld (bei
Brilon). Nicht zuletzt durch diese Maßnahmen erhält sie ständig Zuwachs.
In den Jahren 1980/1981 wurde ein
Pfarrheim erbaut (Im Weingarten 6 a). Am Sonntag, 26. April 1981, war die
Segnung und Anbringung des Grundsteines für diese Begegnungsstätte St. Maria
Magdalena. Um 10.00 Uhr wurde ein festliches Dank- und Bitthochamt gefeiert. Im
Anschluss daran zog die Gemeinde zum neuen Pfarrheim. Der Grundstein ist aus
Ibbenbürener Sandstein. In ihn wurde eine Urkunde folgenden Inhaltes
eingelassen:
Urkunde
Kath.
Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Datteln-Horneburg
Gepriesen sei der dreieine Gott: der Vater und sein
eingeborener Sohn und der Heilige Geist. Ihm sei Anbetung, Lob und Dank! Er hat
uns sein Erbarmen geschenkt.
Im Jahre des Heils 1981 wurde am Weißen
Sonntag, dem 26. April, der Grundstein für die Begegnungsstätte St. Maria
Magdalena gelegt, die nach den Plänen des Architekten Karl-Heinz Dreischhoff
aus Recklinghausen gebaut wurde.
Der Grundstein ist gelegt im 3. Jahre
des Pontifikates unseres Papstes Johannes Paul II., als Reinhard Lettmann,
gebürtig aus Datteln, Bischof von Münster, Wilhelm Wöste Weihbischof für die
Region Recklinghausen und Coesfeld, Heinrich Janssen Generalvikar in Münster,
Wilhelm Lammers Dechant im Dekanat Datteln, Bruno Pölker Leiter des
Pfarrverbandes der Stadt Datteln, August Liedmeier Pfarrer an St. Maria
Magdalena in Datteln-Horneburg, Pallottinerpater Dr. Erwin Immekus an der alten
Pfarrkirche Seelsorger für die unierte Kirche des Ostens, Pfarrer Breutmann
Seelsorger für die evangelischen Christen des Stadtteils Horneburg, Wilhelm
Elfert stellvertretender Vorsitzender, Bernhard Bußmann, Siegfried Eggenstein,
Franz Elfert, Heinz König, Rudolf Postert – stellvertretender Vorsitzer
[Vorsitzender] Leo Balan sen., der sich für den Bau der Begegnungsstätte mit
voller Unterkellerung und Kegelbahn an allen Stellen kraftvoll und energisch
einsetzte, starb am 14. 9. 1980, dem Fest der Kreuzerhöhung – Mitglieder im
Kirchenvorstand, Heinrich Titzmann Leiter der Zentralrendantur für die Kirchengemeinden
des Dekanates Datteln, Enny Schürmann Vorsitzende, Thomas Behler, Karl-Josef
Brechtken, Änne Brinkkötter, Theodor Dördelmann, Heinz-Gerd Freise, Barbara
Kalb, Angelika Köster, Winfried Kramberger, Hermann Kuchinke, Heinrich Lücke,
August Lucas, Heinz-Josef Misch, Hannelore Nitzbon, Karl Pollmüller, Wolfhard
Stolzenhain Mitglieder im Pfarrgemeinderat[,]
als Karl Carstens Bundespräsident und
Helmut Schmidt Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Rau
Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, Horst Niggemeier Bürgermeister und
Walter Sauer Stadtdirektor der Stadt Datteln waren.
Unser Pfarrheim trägt den Namen
„Begegnungsstätte St. Maria Magdalena“ und ist in den Schutz unserer
Pfarrpatronin, der heiligen Büßerin Maria Magdalena, gestellt. Sie umfaßt das
Kreuz Jesu und zeigt uns den Weg des Heils. „Gott hat uns geliebt und seinen
Sohn gesandt als Sühne für unsere Sünden“ [Joh 3,16; 1 Joh 2,2]. Er
schenkt Umkehr und Versöhnung.
Unser Pfarrheim sei als
Begegnungsstätte ein Ort erquickender Freude, frohen Dienens und schenkender
Liebe, ein Ort für das Zeugnis lebendigen Glaubens.
Dieses Zeugnis geschehe nach dem Wort
über die Christen der Urkirche: „Sie waren ein Herz und eine Seele [Apg 4,32].
Seht, wie sie einander lieben!“ [Tertullian, Apologeticum 39,7]
Heiland
am Kreuz, segne alle, die hier gehen ein und aus!
[Es folgen
Unterschriften:]
Liedmeier, Pfr. Theodor Dördelmann Franz Elfert
Änne Brinkkötter Bernhard Bußmann Siegfried Eggenstein
Heinz König Enny Schürmann Karl Brechtken
Rudolf Postert Angelika Köster
Diese Urkunde schrieb Studiendirektor Wilhelm Nitzbon aus
Datteln-Horneburg
Nach der Segenshandlung konnte das Heim
besichtigt werden, soweit es schon hergerichtet war. Für Speisen und Getränke
war in rechter Weise Sorge getragen worden. Pfarrer Liedmeier wies besonders
darauf hin, an den dreifachen Hammerschlag bei der Grundsteinlegung zu denken
und eine gute Gabe für den Pfarrheimbau dabei zu spenden. Viel Geld sei noch
notwendig.
(Vgl. Kirche
und Leben, 36. Jahrgang, 26.4.1981, Nr. 17, Dekanat Datteln, Seite 13)
Am Sonntag Gaudete, 13. Dezember 1987,
erhielten im Hochamt um zehn Uhr die drei für die Alte Kirche gestifteten
Bronzeglocken ihre kirchliche Weihe. Durch die Besprengung mit Weihwasser,
Beräucherung mit Weihrauch, Salbung mit Chrisam, Lesung aus der Heiligen
Schrift und Gebet wurden die Glocken feierlich für den Gottesdienst bestimmt.
Sie zeigen den Beginn der Gottesdienste an und rufen die Gläubigen zum
Gotteslob. Das Angelus-Läuten ruft zum privaten Gebet auf, zum „Engel des
Herrn“. Sie erklingen an den wichtigsten Lebensstationen des Christen: Taufe,
Hochzeit, Tod.
(Vgl. Kirche
und Leben, Ausgabe Recklinghausen, 42. Jahrgang, 13.12.1987, Nr. 50, Dekanat
Datteln, Seite 15)
Die Augustinusglocke hat einen
Durchmesser von 73 cm und ist auf Cis gestimmt. Die Annaglocke hat einen
Durchmesser von 60 cm und ist auf E gestimmt. Die Agathaglocke hat einen
Durchmesser von 52 cm und ist auf Fis gestimmt. Die Glocken der Alten und der
Neuen Kirche sind aufeinander abgestimmt und können gleichzeitig geläutet
werden. Ein Geläut von sieben Glocken in einem Dorf von 1600 Einwohnern!
Werner Bordewick (* 5.5.1932 in Steinfurt-Borghorst, Priesterweihe
2.2.1962 in Münster, † 14.10.2005) war von 1990-1997 Pfarrer in Horneburg.
P. Prof. Dr. Seemampillai Joseph Emmanuel (* 11.4.1934 in Jaffna / Sri
Lanka, Priesterweihe 16.12.1966) war von 1997-2007 Pfarrer in Horneburg.
Am 2. Dezember 2007 schlossen sich die
Pfarrgemeinden St. Maria Magdalena Horneburg, St. Dominikus Meckinghoven und
St. Lambertus Henrichenburg zur Pfarrgemeinde St. Dominikus zusammen. Hier ist
die Urkunde.
Pfarrer ist Leonhard Backmann
(Priesterweihe am 7.6.1992 in Münster).
Die Kirche ist einschiffig, zweijochig
und hat einen abgeflachten Fünfachtel-Chorschluss. Sie ist 17,70 m lang und 9 m
breit. Schiff und Chor sind mit Strebepfeilern besetzt. Im Westen des Daches
sitzt ein beschieferter Dachreiter, der drei Glocken trägt. Der Innenraum der
Kirche ist mit Kreuzgratgewölben überdeckt, die auf Rippen zwischen rundbogigen
Quergurten und auf Konsolen ruhen, teils mit Engelköpfen versehen. Die Fenster
sind spitzbogig, dreiteilig und mit schwerfälligem Mauerwerk von 1654 versehen,
das in Fischblasenform gemustert ist.
Die Kirche ist ausgestattet mit einem Barockaltar.
Die Urfassung aus dem 17. Jahrhundert ist schwarz und weiß mit Matt- und
Glanzgold. Die zweite Bemalung, wohl nicht vor 1725, ist blau marmoriert. Die
3. Fassung ist aus der späten Barockzeit, vermutlich aus dem letzten Viertel
des 18. Jahrhunderts, weiß mit Bleigrau. Die 4. Fassung ist eine Holzimitation,
erste Fassung auf dem Tabernakel mit Expositorium schätzungsweise drittes
Viertel des 19. Jahrhunderts. Die 5. Fassung ist eine dunkle
Holzimitationsfassung, wohl aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Die 6. Fassung
ist eine grüngraue Bemalung mit Gold.[73]
Das schwere Rahmenwerk des Hochaltares,
der nach einem Visitationsbericht vor 1717 fertiggestellt worden war, mit
Akanthusranken und Putten sowie einer Darstellung der büßenden Maria Magdalena umschloß im
Mittelfelde eine Kreuzigungsgruppe.[74] Diese wurde in einem Fragebogen von
1855 als vorhanden aufgeführt.[75] Die Kreuzigungsgruppe wurde durch
eine Herz-Jesu-Statue ersetzt, im November 1928 durch Maria Magdalena, Maria
und Johannes unter dem Kreuz (heute in der neuen Kirche), gemalt von Joseph Gietmann (Kleve), und
schließlich durch einen byzantinischen Pantokrator.
Oben am Altar ist die Inschrift:
„Altare quotidie privilegiatum“. Wird an einem privilegierten Altar eine
Heilige Messe gefeiert, so wird dem in der Intention genannten Verstorbenen ein
vollkommener Ablass zuteil. Das Privileg kann zeitlich beschränkt (ad tempus),
unbeschränkt (in perpetuum) oder wie hier täglich (quotidie, quotidianum)
erteilt werden.[76]
An der linken Seite des Altarraums ist
eine Rokoko-Sakramentsnische aus Sandstein, ein Wandtabernakel aus dem 17.
Jahrhundert mit vertäfelter Holztür zwischen Steinpilastern, ringsum
Kartuschenwerk mit Engelsköpfen.
Taufbrunnen von 1618, rundes Becken mit
Blattfries und Engelskopf. Anna Selbdritt, Eichenholz,
15. Jahrhundert. Taufbrunnen und Anna Selbdritt sind heute in der Neuen Kirche.
Zum Gemälde der Kreuzabnahme im
Barockaltar gehörten ursprünglich die Skulpturen Maria und Johannes: Höhe 69 cm
(Maria) beziehungsweise 70 cm (Johannes), Lindenholz, 1. Hälfte des 18.
Jahrhunderts. Sie wurden1924 von der Gemeinde an den Kunsthandel verkauft, von
der Stadt Recklinghausen angekauft, gehören den Museen der Stadt Recklinghausen
und sind nicht rückkaufbar, vgl. die briefliche Anfrage vom 10.9.2016 und
Antwort vom 13.10.2016. Sie konnten entliehen werden.
Die beiden Leidensengel, die
Geißelsäule, Stab mit Schwamm, Lanze und Zange tragen, konnten wieder oben
rechts und links in den Altar eingefügt werden.
Zwei weitere Figuren waren seit
1922/1924 in Recklinghausen: Muttergottes Immaculata (Höhe 106 cm, Eichenholz,
Anfang des 18. Jahrhunderts) und Johannes Nepomuk (Höhe 78,5 cm, Eichenholz, 2.
Hälfte des 18. Jahrhunderts). Sie wurden rechts und links des Altars auf
vorhandene Postamente gestellt.
Im Inneren sind über der Eingangstür drei
Fresken, die von dem Schlesier Egon Sendler († 2014) stammen: In der Mitte ist
der Pantokrator, der wiederkehrende Christus, der in seiner Hand ein Evangeliar
mit den Worten hält: „Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet
werden“ (Joh 10,9), links griechisch und rechts kirchenslavisch. Rechts steht
Johannes der Vorläufer, links die allheilige Gottesgebärerin. Sie erheben
fürbittend die Hände zum Pantokrator; daher heißt diese Ikonenzusammenstellung
Deesis, Fürbitte.
Über der Eingangstür war noch im Jahre
1936 ein Kreuz zu erkennen, darunter stand: IHS. Diese Abkürzung steht für die
ersten drei Buchstaben der griechische Form des Namens „Jesus“
(ΙΗΣΟΥΣ, das Sigma wurde im späteren Griechischen
C geschrieben), wurde aber volkstümlich gedeutet als: „Jesus, Heiland,
Seligmacher“. Darunter war ein vierfach gefaltetes Band, dessen Inschrift nicht
mehr lesbar ist. Ganz unten stand: O.A.M.D.G.: Omnia ad maiorem Dei gloriam,
Alles zur größeren Ehre Gottes. Später war von all dem nichts mehr zu sehen. Es
blieb ein leeres Feld mit einer Umrahmung. Im Jahr 1999 wurde an diese Stelle
eine Ikone der
heiligen Boris und Gleb eingefügt.
Die heiligen Fürsten und Leidensdulder
Boris und Gleb: Vladimir der Heilige starb am 16. Juli 1015 in Kiev. Da er
mehrere Söhne hinterließ, waren Erbfolgekämpfe vorauszusehen, zumal sich der
älteste Sohn, Jaroslav, in der weit entfernten Stadt Novgorod befand. Sein
Bruder Svjatopolk war dagegen in Kiev. Er beschloß, die Gunst der Stunde zu
nutzen und die Alleinherrschaft über das russische Land an sich zu reißen.
Boris betete, als er hörte, dass sich die Mörder näherten: „Herr, wie zahlreich
sind meine Bedränger! So viele stehen gegen mich auf!“ (Psalm 3,2). Dann wurde
er getötet. Dies war am 24. Juli 1015. Sein jüngerer Bruder Gleb erlag am 5.
September 1015 dem Meuchelmord.[77]
Im Jahre 1072 wird berichtet, dass
beide als Leidensdulder verehrt werden Ihre Reliquien wurden in der ihnen
geweihten Kirche in Vyšgorod (nördliche Vorstadt von Kiev) verehrt, doch sie
gingen verloren, als die Mongolen im Jahr 1240 die Stadt eroberten.[78]
Im 14. Jahrhundert werden sie in der
Vita, die ihre Ikone umgibt, beritten dargestellt.[79] In der Ikone „Die streitbare Kirche“
wird deutlich, dass sie (auch hier beritten) als Nationalheilige Russlands
angerufen werden.[80] Ihr Gedenktag ist am 24. Juli; der
Übertragung ihrer Gebeine wird am 2. Mai gedacht.
Tropar der hll. Boris und Gleb, 2. Ton:
Leidensdulder für die Gerechtigkeit, echte Hörer der Botschaft Christi,
lauterer Boris und unschuldiger Gleb. Nicht widerstehen konntet ihr eurem
feindlichen Bruder, der euren Leib tötete, die Seele aber nicht treffen konnte.
Weinen soll daher der Herrschsüchtige. Ihr aber, frohlockt mit den
Engelscharen: Stehend vor der Heiligen Dreieinigkeit, betet für euer Land und
euer Volk, dass alle Menschen Russlands gerettet werden.
Boris geht auf das slavische borti
zurück und bedeutet Kämpfer, vgl. Rick Derksen, Etymological Dictionary of the
Slavic Inherited Lexicon, Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series
4, Leiden u. Boston 2008, 57f.
Etymologie: Gleb geht auf das altnordische
guthleifa zurück und bedeutet: Gott überlassen (Gottlieb), vgl. Walter Baetke,
Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur, Sitzungsberichte der Sächsischen
Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-historische Klasse Bd.
111, Heft 1f, Berlin 82008, 372.
a) Im Jahr 2003 wurde die Alte Kirche
in Horneburg von außen angestrichen, vor das vordere rechte Fenster kam eine
Schutzverglasung und es wurden Schäden im oberen Mauerbereich beseitigt.
b) Im Winter 2013/2014 fand die
Innenrenovierung statt. Wenn aber Fenster undicht sind, hat ein Innenanstrich
wenig Sinn. Daher wurden alle Fenster überarbeitet und vor das vordere linke
Fenster kam ebenfalls eine Schutzverglasung. Für die Überprüfung der Glocken und
der Uhr wurde eine Wendeltreppe eingebaut. Danach begann der Bau des Windfangs.
Der Boden der Kirche war wegen des Einbaus einer Fußbodenheizung angehoben
worden. Dieser Zustand blieb, aber die störende Stufe im Eingangsbereich wurde
beseitigt. Der Boden des Vorplatzes wurde dazu stufenlos bis auf das Niveau der
Kirchenschwelle erhöht.
c) Im Herbst 2020 erfolgte eine
umfassende Außenrenovierung
mit Maler-, Ziegel-, Schiefer-, Stein- Holz- und Elektroarbeiten.
·
Anna Selbdritt
·
Das Horneburger Altarbild
·
Das Schwarze Bild
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Der
Dreißigjährige Krieg und
Horneburg
·
Der Horneburger Kirchhof
·
Der Horneburger Predigtstuhl
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Der Truchsessische Krieg:
Konfessionswechsel und Huldigung auf der Horneburg
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Die Alte Kirche
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Die Außenikone
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Die Motte am Heiligenkamp
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Die Neue Kirche
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Die Notglocke
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Gellenbecks
Horneburger Kirchenchronik
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Grochtmanns Vor- und
Frühgeschichte
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Horneburg im Siebenjährigen Krieg
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Horneburg und Meckinghoven
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Horneburger Pfarrer
in Haft
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Horneburger Sagen (aus Gellenbecks
Chronik)
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Horneburger Urkunden und Briefe
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Pfarrer Jansen über Horneburg
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Russen 1814 in Horneburg
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Zar Peter der Große in
Horneburg
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Schenkungsurkunde von
1096, in: Staatsarchiv, Düsseldorf, Urkunden Siegburg, Nr. 14.
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Urkunde vom 17.6.1147,
in: T.J.Lacomblet, Urkunden für die Geschichte des Niederrheins oder des
Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und
Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden, Bd. 1: Von dem Jahr 779 bis
1200 einschließlich, Düsseldorf 1840, Nr. 357, S. 244f; J.Hess, Die Urkunden
des Pfarrarchivs von St. Severin in Köln, Köln 1901, Nr. 8.
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Zeugenverhör von 1228,
in: Westfälisches Urkundenbuch, hg. v. dem Vereine für Geschichte und
Altertumskunde Westfalens, Bd. 7, Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom
Jahre 1200-1300, bearbeitet vom Staatsarchiv Münster, Münster 1908, Nr. 307.
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Urkunde vom 8. Januar
1332, in: Vestisches Archiv, Recklinghausen, Flaesheimer Urkunden, Nr. 91.
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Urkunde vom 17.4.1334,
in: Vestisches Archiv, Recklinghausen, Kirchen- und Schulsachen, milde Stiftungen,
Abteilung T, Nr. 24, Blatt 1.
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Urkunde von 1350 im
Archiv Haus Berge (bei Buer), in: Vestisches Archiv, Recklinghausen.
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Sühnevertrag vom
29.10.1384, Staatsarchiv, Düsseldorf, in: T.J.Lacomblet, Hg., Urkundenbuch für
die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer
Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten,
Essen und Werden, Bd. 3, 2. Abtheilung, Düsseldorf 1853, Nr. 885.
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Verpflichtungsurkunde
vom 10.3.1389 im Herzoglichen Arenbergischen Archiv im Vestischen
Archiv zu Recklinghausen, Auszug im Nachlass Theodor Esch im Vestischen Archiv
zu Recklinghausen I, Blatt 186.
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Stiftungsurkunde vom
15.6.1390, Archiv des Schloßes Arenfels, Westerholt, Nr. 26, in: Vestisches
Archiv, Recklinghausen.
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Unterwerfungsurkunde
von 1410, Staatsarchiv, Münster, Urkunden betreffend das Vest Recklinghausen,
Repertorium 1313, Nr. 36.
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Urkunde vom 18.6.1418,
in: Vestisches Archiv, Recklinghausen, Herzogliches Arenbergisches Archiv, II,
Blatt 39f.
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Sammelschreiben Dietrichs
von Oer an den Bischof von Münster und andere, 23.12.1422, in: Stadtarchiv,
Dortmund, Abteilung A, Urkunde Nr. 2144.
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Einnahme- und
Ausgabeverzeichnis der kurfürstlichen kölnischen Oberkellnerei von 1425, in:
Staatsarchiv, Münster, Vest Recklinghausen, Repertorium 1313, Nr. 50.
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Urkunde von 1431, in:
Staatsarchiv, Münster, Vest Recklinghausen, 1313, Nr. 52.
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Baurechnungen der
Jahre 1449-1456 für die Horneburg, Kurfürstentum Hofrat, Vestische Sachen
Nr. 2, Staatsarchiv, Münster.
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Urkunde vom 22.2.1552
im Archiv Bodelschwingh-Ickern, Nr. 121, in: Stadtarchiv, Dortmund.
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Investitururkunde von
1581 für Johannes Meckinghoven, in: Pfarrarchiv, Datteln.
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Kellnerei-Rechnungen
der Horneburg aus den Jahren 1588-1591, Anhang zu: K.Philipp, So stellt man
sich in der Märchenwelt die Hexe vor, in: Horneburg – Geschichte und
Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum
des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in
Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 88-92.
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Regest, 29.10.1608
(Abschrift des 18. Jahrhunderts), in: Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen,
Münster, Haus Wilbring - Urkunden, Nr. II, 2.
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Visitationsbericht von
1630, in: Diözesanarchiv, Münster, Horneburg A 2.
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Urkunde von 1665,
Herzogliches Arenbergisches Archiv im Vestischen Archiv zu Recklinghausen,
Abteilung 2, Fach 83, Nr. 6, Fasciculum 1, Blatt 46.
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Prozeßakten 1669-1672:
Der Dattelner Pastor Theodor Bürich gegen den Horneburger Rector sive (oder)
Pastor Wilhelm Havestadt, in: Pfarrarchiv Datteln.
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Bericht über die
Visitation in Horneburg im Jahre 1717, in: Bistumsarchiv, Münster, Handschrift
144.
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Fragebogen von 1855,
in: Bildarchiv des Denkmalamtes, Münster.
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Bauschein für Herrn
Pfr. Uekötter, ausgestellt am 4.3.1932 von der Polizeibehörde Waltrop:
Genehmigung des Anbaus einer Sakristei.
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Aktenvermerk der
Landeskonservatorin von Westfalen-Lippe, Dr. Dorothea Kluge, 24.1.1973,
Tagebuch-Nr. Kl/S.
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Beda Venerabilis,
Historia Ecclesiastica gentis Anglorum, hg. v. B.Colgrave u. R.A.B.Mynors,
Einleitung, Übers., Anmerkungen u. Register v. G.Spitzbart,
Darmstadt 21997 (Nachdruck: Books on Demand 2007).
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Burghardt, W., Hg.,
Das Vestische Lagerbuch von 1660, Veröffentlichungen der Historischen
Kommission für Westfalen 29, Westfälische Lagerbücher 3, Münster 1995.
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Gellenbeck, Bernhard,
Chronik. Schule Horneburg, 2 Teile, in: Stadtarchiv Datteln.
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Grochtmann, Hubertus,
Regesten von Urkunden des Pfarrarchivs St. Amandus Datteln (1325-1421), in:
Vestisches Jahrbuch 58 (1956), 54-72.
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Grochtmann, Hubertus,
Regesten von Urkunden des Pfarrarchivs St. Amandus Datteln (1426-1518), in:
Vestisches Jahrbuch 59 (1957), 94-110.
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Moritz zu Bentheim,
Hg., Die Große Vogteirolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena um 1220,
Rheda in Westfalen 1955.
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Moritz zu Bentheim,
Hg., Die kleinere, ältere Vogteirolle der Grafen von Isenberg-Altena, Rheda in
Westfalen 1957.
Althoff, Gertrud, Geschichte der Juden in Olfen. Jüdisches
Leben im katholischen Milieu einer Kleinstadt im Münsterland, Einleitender
Beitrag v. Diethard Aschoff, Geschichte und Leben der Juden in Westfalen 4,
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Hartmann, Margret, u. Hildegard Schmitz, Ich fühle die Welt durch meinen Blick. 50 Jahre Förderschulinternat Schloß Horneburg, Horneburg 2015.
Holte, Arnd, Wilhelm Schulte u. Wolfgang Wellnitz, Vor 500 Jahren: Auftakt zur Hexenverfolgung im Vest Recklinghausen, in: Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Festschrift zum Schützenfest 2014 in der Alten Freiheit Horneburg, 58-69
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Huxel, Stefan, „Fachwerk-Gen“ verhilft drei historischen Häusern zu neuem Gewand, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 114-117.
Imberge, Ramona, Folgenutzung durch andere Konfessionen am Beispiel von St. Boris und Gleb (ehem. Schloßkapelle) in Datteln-Horneburg, Seminararbeit, Münster 2011.
Jansen, A., Die Gemeinde Datteln. Ein Beitrag zur Geschichte des Vestes Recklinghausen, in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde 39/1 (1881), 1-112; 43/1 (1885), 1-81.
Jansen, A., Die Gemeinde Datteln. Ein Beitrag zur Geschichte des Vestes Recklinghausen, Datteln 1885; Datteln 1923; Bremen 2002; Lilienthal 2011.
Jansen, A., Die Internirung Vestischer Geistlichen in Dorsten im Jahre 1635, in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde 37/1 (1879), 113-128.
Joemann, Peter, Für 85 Pfennig bis nach Recklinghausen, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 106-109.
Joemann, Peter, Michael Urmetz – ein Kommunist wird in Horneburg exekutiert, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 102-105.
Joemann, Peter, Wenn Denkmalschutz eine Immobilie in keiner Weise „schützt“, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 110-113.
Klein, H., Die Entstehung und Verbreitung der Kalandsbruderschaften in Deutschland, Saarbrücken 2. Auflage 1963.
Kleiner Liebesbrief an Horneburg. Saubere Straßen und gemütliche Menschen findet man in diesem Ort, in: Waltroper Tageblatt, 11. Jahrgang, 20.6.1959, Nr. 139.
Knechten, Heinrich Michael, Die Alte Kirche in Datteln-Horneburg, Horneburg 2015; 2. Auflage: Horneburg 2016; 3. Auflage: Horneburg 2017.
Knechten, Heinrich Michael, u. Wilhelm Müschenborn, „Nicht durch große Worte, sondern durch die Tat gewirkt“, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 118-123.
Kordes, Matthias, Todesurteile sind heute noch gültig. Zur Justizgeschichte der Hexenprozesse, in: Dattelner Morgenpost, 31.12.2011, Nr. 305, 13
Krause, H., Die Urkunde von 1147: Die erste schriftliche Erwähnung Dattelns, in: Datteln 1147-1997. Beiträge zur Geschichte, Datteln 1997, 13-23.
Lappe, Josef, Die Freiheit Horneburg, in: Vestischer Kalender 16 (1938), 101-104.
Lappe, Josef, Geschichte des Amtes Waltrop umfassend die Gemeinden Waltrop, Henrichenburg und Horneburg, Waltrop 1938, 52f.55.57.118.133. 219-260 (Die Gemeinde Horneburg. Die Freiheit Horneburg).
Lenter, Heinrich, Horneburg einst und jetzt, in: Vestischer Kalender 23 (1951), 121-123.
Liedmeier, Pfr. August, Pfarrfamilienfest aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Neuen Pfarrkirche, in: Kirche und Leben, 6.9.1990.
Lucas, August, Wunderheilung der Catharina Wysmann. Kevelaerer Mirakelbuch berichtet über einen Horneburger Fall, in: Schützenfest 2011 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2011, 127-129.
Lücke, Heinrich, Als der Pastor zum Bauherrn wurde. „Neue“ Pfarrkirche wurde vor vier Jahrzehnten errichtet, in: Festschrift zum Schützenfest 2005, Horneburg 2005, 88-91.
Menke, Joseph, Die Geschichte des Reichshofes Oer von seinen Anfängen bis zur Bauernbefreiung, Dissertation zu Münster, in: Vestische Zeitschrift 43 (1936), 14-91; Gladbeck 1936.
Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Hg., Modellvorhaben Kirchenumnutzungen. Ideen – Konzepte – Verfahren. Sechzehn Beispiele aus Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2010
Möcklinghoff-Kohts, Rita, Die Horneburg und die Rauschenburg. Bedeutsame Stätten für Gerichtsbarkeit, Abgaben und Frauenschicksale, Teil 1, in: Vestischer Kalender 85 (2014), 238-249
Möllers., H., W.Müschenborn u. W.Wellnitz, Datensammlung zur Horneburger Ortsgeschichte, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten, hg. zum 600jährigen Jubiläum des Schloßes Horneburg vom Festausschuss des Bürgerschützenvereins Horneburg in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 135-137.
Möllers, H., Die Buntglasfenster der Schule Horneburg – eine Ortsgeschichte in Bildern, in: Festschrift zum Schützenfest 1990, Horneburg 1990, 20-26; Sonderdruck: Horneburg 2009.
Möllers, H., Die Geschichte der Schule Horneburg, in: Historischer Stadtführer. Wanderkarte von Datteln zu Fuß und zu Rad, hg. v. T.Beckmann, I.Breuer, R.Erpenbeck, T.Mertens, G.Ritter u. A.Stahl, Geschichtswerkstatt der Volkshochschule der Stadt Datteln, Datteln 1993, 164f.
Möllers, H., Eine erstaunlich lange Musiktradition. Horneburger Musikanten zwischen den Fleitmanns und dem HBO [Horneburger Blasorchester], in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 64.
Möllers, H., Eine Schulklasse – oder doch nicht? Rätselhaftes ältestes Fotodokument im Dorfarchiv Horneburg, in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 93-95.
Möllers, H., Ein Sack voller Geld aus dem Feld. In den 20er Jahren entdeckte ein Bauer bei Horneburg einen Münzschatz, in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 74.
Möllers, H., Ein „umgeleiteter“ Bischof. Nachbarschaftsprobleme zwischen Horneburgern und Meckinghovern, in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 53-58.
Möllers, H., Kurze Geschichten aus Dattelns langer Geschichte. Ein Lesebuch aus Horneburger Perspektive, Horneburg o.J. [1998/1999].
Möllers, H., Mensken un Spraok in't Vest Riäkelshusen, in: Spiegelsplitter – Speegelsplitter – Speigelsplitter, hg. v. A.Rüschenschmidt, Oldenburg 2007, 537-542.
Möllers, H., Spiegelsplitter zur Gründungsgeschichte des Horneburger Kirchenchores, Horneburg o.J.
Möllers, H., Straßennamen und Geschichte(n). Neuere Untersuchungen zur Horneburger Ortskunde – Fragen, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 87-92.
Möllers, H., Unser heimatlicher Sagenschatz, gesammelt und aufgezeichnet v. B.Gellenbeck, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 15-19.
Möllers, H., Untersuchungen zur Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens „Horneburg“, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 53-59.
Möllers, H., Vom armen Dorfschulmeisterlein. Ein Streifzug durch die ältere Horneburger Schulgeschichte, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg 1993, 55-65.
Möllers, H., Zwei „Denkmäler“ erinnern an ihn. Pater Rolandus Stein wurde vor 200 Jahren Horneburger Pfarrer, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg 1993, 17-23.
Mummenhoff, W., Die Kalandsbruderschaft in Recklinghausen (1334-1788), in: Vestische Zeitschrift 33 (1926), 147-179; 34 (1927), 44-74.
Müschenborn, W., „Brandsprütze“ für die „Freyheidt“. Brief von 1768 berichtet von den Anfängen des Brandschutzes in Horneburg, in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 65-70.
Müschenborn, W., Der Hauch der Weltgeschichte wehte. Zar Peter der Große kam am 23. Mai 1698 durch Horneburg, in: Schützenfest in der alten Freiheit Horneburg 2005, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Datteln-Horneburg 2005, 101f.
Müschenborn, W., Der Landrat saß in der Weinlaube. Kreis richtete 1896 auf dem Schloß eine Landwirtschaftsschule ein, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 75-82.
Müschenborn, W., Ein Kampf ums Überleben. Horneburg im Strudel der Kriegswirren des Dreißigjährigen Kriegs, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 97-100.
Müschenborn, W., Ein russisches Kirchlein in Westfalen. Die Gemeinde St. Boris und Gleb in Datteln-Horneburg, in: Jahrbuch Westfalen, Westfälischer Heimatkalender N.F. 61 (2007), hg. v. P.Kracht, Münster 2006, 108-111; Ein russisches Kirchlein in Westfalen. In Horneburg ist die Gemeinde St. Boris und Gleb zuhause, in: Schützenfest in der alten Freiheit Horneburg 2008, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e“.V., Datteln-Horneburg 2008, 108-112
Müschenborn, Wilhelm, u. Arno Straßmann, „Fliehburg“ sichtbarer Rest der sagenumwobenen „arx horneburgensis“?, in: Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Festschrift zum Schützenfest 2014 in der Alten Freiheit Horneburg, 90-95.
Müschenborn, Wilhelm, Gastronomische Spurensuche. In Horneburg gibt es nur noch eine einzige Gaststätte, in: Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Festschrift zum Schützenfest 2002 in der Alten Freiheit Horneburg, 68-71.
Müschenborn, Wilhelm, Kölner Krieg im Vest Recklinghausen. Horneburg war 1583 und 1584 in der Hand der Truchsessianer, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg 1993, 78.
Müschenborn, W., Schandfleck bald erste Adresse? Haus „Horneburger Straße 23“ wurde unter Denkmalschutz gestellt, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg 1993, 37f.
Müschenborn, Wilhelm, Schelmenstück der Weltliteratur. Bestahl Grimmelshausens Simplicissimus den Horneburger Pfarrer?, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 35f.
Müschenborn, Wilhelm, Unter dem Schutz der Gottesmutter. Neuer Kindergarten „Marienau“ feierte 25-jähriges Bestehen, in: Festschrift zum Schützenfest 2002, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2002, 88f.
Müschenborn, Wilhelm, Wiedergeburt eines Rittersaales. Schloß Horneburg präsentiert sich nach Umbau in neuem Glanz, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg 1993, 71-74.
Müschenborn, Wilhelm, Zum Glück nicht auf Sand gebaut. Kreis untersuchte 1993 die Gründung von Schloß Horneburg, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 58f.
Müschenborn, Wilhelm, u. W.Recktenwald, Zum Sterben auf die Horneburg. Niederländischer Rebell musste nach Westfalen flüchten, in: Festschrift zum Schützenfest 2008, Horneburg 2008, 116-120.
Müschenborn, Wilhelm, Zwei Winterkrähen aus dem Schloss blieben im Dorf hängen…, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 90-101.
Neumann, Peter, Hexenprozesse forderten in Horneburg viele Opfer, in: Schützenfest 1990 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 1990, 17-19.
P., G., Pfarrer August Liedmeier übernahm Gemeinde „Maria-Magdalena“, in: Recklinghäuser Zeitung, Nr. 207, 8.9.1958.
Pamjatniki diplomatičeskich snošenij Drevnej Rossii s deržavami inostrannymi, Bd. 8, St. Petersburg 1867.
Pennings, H., Eine alte Burganlage bei Datteln, in: Alt-Recklinghausen 5 (1924), 95f.
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Philipp, Klaus, Grabung im Bereich der westlichen Schloßgräfte des Wasserschloßes Horneburg, Recklinghausen 1993, in: Dorfarchiv, Horneburg.
Philipp, Klaus, So stellt man sich in der Märchenwelt die Hexe vor, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 86-92.
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Schönebeck, Andrea, Stumme Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten. „Kirchenschätze“ aus Horneburg und Ahsen warten heute im Vestischen Museum in Recklinghausen auf Besucher, in: WAZ Ostvest, Nr. 84, Ostern 1993.
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Schulte, L., Siedlungs- und Agrarentwicklung in Horneburg/Westfalen, 1985 (unveröffentlicht).
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Schulte, Wilhelm, Die kleine „Bürgerstadt“ Horneburg, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 82-89.
Schulte-Scherlebeck, „Tages Arbeit – Abends Gäste“. Stadt und Land begegnen sich hier. 700jähriges Horneburg begeht Goldjubiläum als Ausbildungsstätte der Landjugend, in: Recklinghäuser Zeitung, Nr. 82, 7.4.1956.
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Ustrjalov, N.V., Istorija carstvovanija Petra Velikogo, Bd. 3, St. Petersburg 1858.
Verstege, Alfons, Vertellkes und Plaudereien. Aus alten und jüngeren Zeiten, in: Dattelner Morgenpost, Nr. 204, 3.9.1966.
Vor 200 Jahren wurde Datteln französisch. Heimatforscher Norbert Frey erinnert an einen wenig bekannten Jahrestag. Die Verwaltung der Mairie Datteln wurde dem Graf Maximilian von Boenen übertragen. Er hatte sein Büro auf Schloß Löringhof, in: Dattelner Morgenpost, 25.1.2011, Nr. 20, S. 4.
Wallkötter, Michael, Den Opfern ihre Würde zurückgeben. Wiedergutmachung nach Jahrhunderten. 1706 letztes Hexenurteil im Vest, in: Dattelner Morgenpost, 31.12.2011, Nr. 305, 13.
Wellnitz, Wolfgang, 675 Jahre Horneburg: 1332-2007. Auf der Suche nach den ältesten geschichtlichen Spuren, in: Schützenfest in der alten Freiheit Horneburg 2008, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Datteln-Horneburg 2008, 121-123.
Wellnitz, Wolfgang, Der Anfang vom Ende der Herren von Oer im Vest Recklinghausen, in: Schützenfest 2017 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2017, 74-81.
Wellnitz, Wolfgang, Transskriptionen v. P.Pauli, Der Schatz unter dem wüsten Platz. Eine historische Erzählung, basierend auf einer wahren Begebenheit, in: Festschrift zum Schützenfest 1999, Horneburg 1999, 89-92.
Wellnitz, Wolfgang, Der stille Pastor… Ludwig Kindermann wirkte 20 Jahre segensreich in Horneburg, in: Schützenfest 2002 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2002, 101f.
Wellnitz, Wolfgang, Die Kellner auf der Horneburg. Aus der Geschichte der kurfürstlichen Verwaltung, in: Festschrift zum Schützenfest 2005, Horneburg 2005, 104-107.
Wellnitz, Wolfgang, Ein Jubiläum, das keines mehr war. Substanz des katholischen Lebens in Horneburg in Gefahr, in: Schützenfest 2011 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 2011, 104-111.
Wellnitz, Wolfgang, Horneburg vor bald 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt?, in: Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Festschrift zum Schützenfest 2014 in der Alten Freiheit Horneburg, 82-89.
Wellnitz, Wolfgang, Konflikt mit Datteln um Pfarrechte für Horneburg, in: Schützenfest 1990 in der alten Freiheit Horneburg, hg. v. Bürgerschützenverein Horneburg 1384 e.V., Horneburg 1990, 35-38.
Wellnitz, Wolfgang, Stumme Zeugen der Geschichte… Alte Torbalken erzählen aus der Horneburger Vergangenheit, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 40-48.
Wellnitz, Wolfgang, Wehrhafter Vorhof für das Schloß. Rechte und Pflichten der Bürger in der Freiheit Horneburg, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, Horneburg 1996, 63-66.
Wiebringhaus, H., Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte des Vestes, in: Vestisches Jahrbuch 50 (1948), 14f.
Zillessen, W., Streifzüge durch das Ostvest, Recklinghausen 1977.
Dank gebührt den Herren Siegfried
Eggenstein, Alexander Kljutschko, Heinrich Möllers, Wilhelm Müschenborn und
Wolfgang Wellnitz für Anregungen, Materialien und Hinweise.
Die Arbeit an diesen Ausführungen
begann im Jahre 1984 („Sechshundertjahrfeier“) und wurde seither durch die
Einführung weiterer Quellen fortgeführt.
© Heinrich Michael Knechten,
Horneburg 2021
[1] Vgl. L.Weyhe,
Go, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, München 2003, 1527.
[2] Vgl.
Zeugenverhör von 1228, in: Westfälisches Urkundenbuch, hg. v. dem Vereine für
Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Bd. 7, Die Urkunden des kölnischen
Westfalens vom Jahre 1200-1300, bearbeitet vom Staatsarchiv Münster, Münster
1908, Nr. 307. Siehe auch W.Janssen, Adelsherrschaft und Herzogsgewalt.
Politische Strukturen und Entwicklungen zwischen Ruhr und Lippe 1180-1300, in:
Ritter, Burgen und Intrigen. Aufruhr 1225! Das Mittelalter an Rhein und Ruhr,
hg. v. Landschaftsverband Westfalen Lippe – Museum für Archäologie –
Westfälisches Landesmuseum Herne, Mainz 2010, 47-58, hier 51.
[3] Vgl.
W.Burghardt, Hg., Das Vestische Lagerbuch von 1660, Münster 1995, 3.7f.
[4] Vgl. A.Sleumer,
Kirchenlateinisches Wörterbuch, Limburg 21926, 817.
[5] Vgl. M.Lexer,
Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, Stuttgart 371986, 287; Grimm, Deutsches
Wörterbuch 3 (1862), 1563.
[6] H.Böker,
Hofgerichtsbarkeit und Hofgerichte im Vest Recklinghausen, in: Vestisches
Jahrbuch 59 (1957), 21.
[7] Vgl. E.Klausener
u. E.Stein, Der Landkreis Recklinghausen, in: A.Weskamp, Zur Geschichte des
Kreises Recklinghausen, Bd. 1, Berlin 1925, 13.
[8] Vgl. Urkunde vom
17.4.1334, in: Vestisches Archiv, Recklinghausen, Kirchen- und Schulsachen,
milde Stiftungen, Abteilung T, Nr. 24, Blatt 1; W.Mummenhoff, Die
Kalandsbruderschaft in Recklinghausen (1334-1788), in: Vestische Zeitschrift 33
(1926), 167f.
[9] Vgl. H.Pennings,
Geschichte der Stadt Recklinghausen und ihrer Umgebung, Bd. 2, Recklinghausen
1936, 55-59.
[10] Vgl. J.H.Gallée,
Altsächsische Grammatik, Tübingen 31993, 213.
[11] Vgl. D.Berger,
Duden. Geographische Namen in Deutschland, Mannheim 1993, 139.
[12] Vgl.
H.Grochtmann, Geschichte des Kirchspiels Datteln von den Anfängen bis zur
Gegenwart, Datteln o.J. [1951], 223.
[13] Vgl.
H.Niederding, Geschichte des ehemaligen Niederstiftes Münster, Vechta 1840, 17.
[14] Vgl. T.Baader,
Örtlichkeitsnamen des Kirchspiels Datteln, Vestische Zeitschrift 56 (1954),
5-23.
[15] Vgl. H.Pennings,
Eine alte Burganlage bei Datteln, in: Alt-Recklinghausen 5 (1924), 95f;
K.Philipp, Die Vorläufer der Horneburg, in: Horneburg – Geschichte und
Geschichten. Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, hg. zum 600jährigen Jubiläum
des Schloßes Horneburg vom Festausschuß des Bürgerschützenvereins Horneburg in
Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, Datteln-Horneburg 1983, 25-29.
[16] Vgl.
H.Wiebringhaus, Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte des Vestes, in: Vestisches
Jahrbuch 50 (1948), 14f.
[17] Vgl. Margaretha
im Verlies, in: Horneburg – Geschichte und Geschichten, Datteln-Horneburg 1983,
17. Siehe auch H.Möllers, Untersuchungen zur Herkunft und Bedeutung des
Ortsnamens "Horneburg", in: Horneburg – Geschichte und Geschichten,
Datteln-Horneburg 1983, 53-59.
[18] Vgl. J. u.
W.Grimm, Deutsches Wörterbuch 4/1/1 (1878), 112.
[19] Vgl. J. u.
W.Grimm, Deutsches Wörterbuch 5 (1873), 522; F.Kluge u. E.Seebold,
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin u. New
York 242002, 483.
[20] Vgl. Beda Venerabilis,
Historia Ecclesiastica gentis Anglorum V,11, hg. v. B.Colgrave u. R.A.B.Mynors,
Darmstadt 21997, 462. Hömberg und Kirchhoff stellen fest,
die boructuarii seien nicht identisch mit den Brukterern, sondern sie
lebten im Grenzbereich von Friesland und Sachsen, also fern des südlichen
Westfalens. Vgl. Albert K.Hömberg u. Karl-Heinz Kirchhoff, Die Gaue 800-1100,
in: Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, Erste Lieferung, Nr. 1, Münster
1975. Siehe auch Arnold Angenendt, Mission bis Millenium (313-1000), Geschichte
des Bistums Münster 1, Münster 1998, 86.
[21] Vgl. H.Pennings,
Geschichte der Stadt Recklinghausen und ihrer Umgebung, Bd. 1, Recklinghausen
1930, 156-158.
[22] Vgl. H.Rothert,
Kirchengeschichte des Westfälisch-Rheinischen Industriegebietes vom
evangelischen Standpunkt, Dortmund 1926, 12f. Um das Jahr 1000 gibt es im
kölnischen Westfalen 40 bis 50 Pfarren. Im Jahr 1520 sind es 235 bis 240. Vgl.
Albert K.Hömberg, Das mittelalterliche Pfarrsystem des kölnischen Westfalen,
in: Westfalen 29 (1951), 41-44.
[23] Vgl.
Schenkungsurkunde von 1096, in: Staatsarchiv, Düsseldorf, Urkunden Siegburg,
Nr. 14.
[24] Vgl. Vita sancti
Amandi, in: Acta sanctorum, hg. v. Bollandus, Februar, Bd. 2, Paris 1733,
638ff; Monumenta Germaniæ historica, Scriptores rer. Merov. 5, hg. v. B.Krusch,
395f; 7, 846ff; Suppletio und poetische Vita, in: Monumenta Germaniæ
historica, Poet. Carol. 3, 561ff; E.Weis, Amandus von Maastricht, in: Lexikon
der christlichen Ikonographie 5 (1974), 110f.
[25] Vgl. Urkunde vom
17.6.1147, in: T.J.Lacomblet, Urkunden für die Geschichte des Niederrheins, Bd.
1, Düsseldorf 1840, Nr. 357, S. 244f; Aufgespürt: Historisches entlang der
Kirchspielgrenzen, hg. v. den stadtgeschichtlichen Sammlungen der Stadt
Datteln,. Datteln 1998, 32-34.
[26] Vgl. Moritz zu
Bentheim, Hg., Die kleinere, ältere Vogteirolle der Grafen von Isenberg-Altena,
Rheda in Westfalen 1957.
[27] Vgl. Moritz zu
Bentheim, Hg., Die Große Vogteirolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena
um 1220, Rheda in Westfalen 1955.
[28] Vgl. Urkunde vom
8. Januar 1332, in: Vestisches Archiv, Recklinghausen, Flaesheimer Urkunden,
Nr. 91.
[29] Bernhard von
Clairvaux, Liber de diligendo Deo (Buch über die Gottesliebe), Prolog, in:
Bernhard von Clairvaux, hg. v. J.Leclercq u. G.B.Winkler, Bd. 1, Innsbruck 1990,
74. Bernhard ist formaljuridisch und tatsächlich Abt von Clairvaux, aber er
bedient sich einer rhetorischen Demutsformel. Vgl. E.R.Curtius, Europäische
Literatur und lateinisches Mittelalter, Bern 51965, 93-95.
[30] Vgl. J.Lappe,
Die Gemeinde Horneburg, in: Heimatbuch des Amtes Waltrop. Waltrop –
Henrichenburg – Horneburg, hg. v. Heimatverein Waltrop, Waltrop 1974, 320f.
[31] Vgl. J.Evelt,
Die Verehrung des hl. Antonius Abbas im Mittelalter, in: Zeitschrift für
vaterländische Geschichte und Altertumskunde 33 (1875), Abteilung 2, 7.
[32] Vgl. die
Prozeßakten 1669-1672: Der Dattelner Pastor Theodor Bürich gegen den
Horneburger Rector sive (oder) Pastor Wilhelm Havestadt, Pfarrarchiv Datteln,
St. Amandus. Siehe auch: Anton Jansen, Die Gemeinde Datteln, Datteln 1881, 109.
[33] Vgl. Urkunde von
1350 im Archiv Haus Berge (bei Buer), in: Vestisches Archiv, Recklinghausen.
[34] Vgl.
Sühnevertrag vom 29.10.1384, Staatsarchiv, Düsseldorf, in: T.J.Lacomblet,
Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, Bd. 3, 2. Abtheilung,
Düsseldorf 1853, Nr. 885.
[35] Vgl.
Westfälisches Urkundenbuch, hg. v. dem Vereine für Geschichte und
Altertumskunde Westfalens, Bd. 7, Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom
Jahre 1200-1300, bearbeitet vom Staatsarchiv Münster, Münster 1908, Nr. 31.
[36] Vgl.
Verpflichtungsurkunde vom 10.3.1389 im Herzoglichen Arenbergischen
Archiv im Vestischen Archiv zu Recklinghausen, Auszug im Nachlass Theodor Esch im
Vestischen Archiv zu Recklinghausen I, Blatt 186.
[37] Dies geht aus
der Unterwerfungsurkunde von 1410 hervor, Staatsarchiv, Münster, Urkunden
betreffend das Vest Recklinghausen, Repertorium 1313, Nr. 36.
[38] Vgl.
Stiftungsurkunde vom 15.6.1390, Archiv des Schloßes Arenfels, Westerholt, Nr.
26, in: Vestisches Archiv, Recklinghausen.
[39] Heinrich von Oer
stirbt vor Ablauf des Jahres 1422. Vgl. Sammelschreiben Dietrichs von Oer an
den Bischof von Münster und andere, 23.12.1422, in: Stadtarchiv, Dortmund,
Abteilung A, Urkunde Nr. 2144.
[40] Vgl.
Unterwerfungsurkunde vom 18.6.1418, im Herzoglichen Arenbergischen Archiv im
Vestischen Archiv zu Recklinghausen, Auszug im Nachlass Theodor Esch im
Vestischen Archiv zu Recklinghausen II, Blatt 39f.
[41] Vgl.
Unterwerfungsurkunde von 1410, Staatsarchiv, Münster, Urkunden betreffend das
Vest Recklinghausen, Repertorium 1313, Nr. 32.
[42] Vgl. H.Pennings,
Geschichte der Stadt Recklinghausen und ihrer Umgebung, Bd. 2, Recklinghausen
1936, 261f.
[43] Vgl. H.Diekmann,
Die Geschichte der kurfürstlichen Oberkellnerei auf Schloß Horneburg im Vest
Recklinghausen mit besonderer Berücksichtigung des 18. Jahrhunderts, in:
Vestische Zeitschrift 40 (1933), 26; M.Storm, Das Herzogtum Westfalen, das Vest
Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen, in:
Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den
Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur
Säkularisation 1803, hg. v. Harm Klueting unter Mitarbeit v. Jens Foken,
Münster 2009, 343-362, hier 358. Damit ist das Vest Recklinghausen das kleinste
Kölner Territorium. Im Herzogtum Westfalen leben um diese Zeit etwa 59.000
Menschen und im rheinischen Erzstift etwas weniger als 100.000 Einwohner.
[44] Vgl. das älteste
erhaltene Einnahme- und Ausgabeverzeichnis der kurfürstlichen kölnischen
Oberkellnerei von 1425, in: Staatsarchiv, Münster, Vest Recklinghausen,
Repertorium 1313, Nr. 50.
[45] Vgl. Urkunde von
1431, in: Staatsarchiv, Münster, Urkunden betreffend das Vest Recklinghausen,
Repertorium 1313, Nr. 52; Das Vestische Lagerbuch von 1660, bearbeitet v.
W.Burghardt, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen 29,
Westfälische Lagerbücher 3, Münster 1995, 100f.116.137.311; Westfälischer
Städteatlas XI, 2, Altenbeken 2010, Tafel 2, Entwurf v. C.Kneppe.
[46] Vgl.
Mitgliederverzeichnis der Kalandsbruderschaft zu Recklinghausen aus den Jahren
nach 1475, in: H.Grochtmann, Geschichte des Kirchspiels Datteln von den
Anfängen bis zur Gegenwart, Datteln o.J. [1951], 228.
[47] Vgl. Urkunde vom
22.2.1552 im Archiv Bodelschwingh-Ickern, Nr. 121, in: Stadtarchiv, Dortmund.
[48] Vgl. Vestisches
Archiv, Recklinghausen, Findbuch P 184. Siehe auch http://wiki-de.genealogy.net/Haus_Westerholt/Archiv (abgerufen
am 24.2.2011).
[49] Vgl. Max Lossen,
Der Kölnische Krieg, Bd. 2: Geschichte des Kölnischen Kriegs. 1582-1586,
München u. Leipzig 1897, 508.
[50] Der
Visitationsbericht von 1630 (im Diözesanarchiv, Münster, Horneburg A 2)
bezeichnet die Kirche als neu.
[51] Vgl. A.Jansen,
Die Gemeinde Datteln, Datteln 1881, 102-130.
[52] Vgl. Bericht von
1646, Herzogliches Arenbergisches Archiv im Vestischen Archiv zu
Recklinghausen, II G, Nr. 21, Blatt 63.
[53] Das Vestische
Lagerbuch von 1660, B, Blatt 68v, hg. v. W.Burghardt, Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für Westfalen 29, Westfälische Lagerbücher 3, Münster
1995, 100.
[54] Vgl.
Bestallungsdekret vom 22.10.1658, Herzogliches Arenbergisches Archiv im
Vestischen Archiv zu Recklinghausen, II A, Nr. 61, Blatt 174ff.
[55] Vgl. Bericht vom
4.12.1658, Herzogliches Arenbergisches Archiv im Vestischen Archiv zu
Recklinghausen, II A, Nr. 10, Blatt 8f.19v.23.
[56] Vgl. Urkunde von
1665, Herzogliches Arenbergisches Archiv im Vestischen Archiv zu
Recklinghausen, Abteilung 2, Fach 83, Nr. 6, Fasciculum 1, Blatt 46.
[57] Vgl. J.Körner u.
A.Weskamp, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 39: Landkreis Recklinghausen
und Stadtkreise Recklinghausen, Bottrop, Buer, Gladbeck und Osterfeld, Münster
1929, 299.
[58] Vgl. S.Luber,
Die Reiserouten Peters des Großen 1697-1698 und 1716-1717, in: Palast des
Wissens, Bd. 1, München 2003, 45.
[59] Vgl. Esch, T.,
Zur Geschichte des Postwesens im Veste Recklinghausen, in: Vestische
Zeitschrift 7 (1897), 11f.
[60] Vgl.
Hochfürstlich-Hessen-Casseler Staats- und Adreß-Calender auf das Jahr Christi
1770, Kassel 1770, 309.
[61] Vgl. K.Schuchardt,
Vorgeschichte von Deutschland, München u. Berlin 1928, 239.
[62] Vgl. Wilhelm
Damberg, Moderne und Milieu. 1802-1998, Geschichte des Bistums Münster 5,
Münster 1998, 155f.
[63] Vgl. H.Möllers,
Zwei "Denkmäler" erinnern an ihn. Pater Rolandus Stein wurde vor 200
Jahren Horneburger Pfarrer, in: Festschrift zum Schützenfest 1993, Horneburg
1993, 23.
[64] Die
Zirkulationsbulle Pius' VIII. "De salute animarum" vom 16.7.1821
erhält am 23.8.1821 Gesetzeskraft in Gestalt einer Kabinettsordre Friedrich
Wilhelms III. Vgl. Wilhelm Damberg, Moderne und Milieu. 1802-1998, Geschichte
des Bistums Münster 5, Münster 1998, 46.48.53.
[65] Vgl. Bernhard
Gellenbeck, Horneburger Chronik,
in: Archiv der Statt Datteln, Teil 1, 119-121.134.
[66] Vgl.Alfons
Garvert, 125 Jahre Kirchenchor St. Maria Magdalena Horneburg. 1887-2012,
Horneburg 2012, 15.
[67] Lebensdaten der
Pfr. Meÿer und Stiene sowie die Orthographie von Meÿer gemäß den Grabsteinen
des Friedhofs am Ehrenmal in Horneburg.
[68] Vgl. Bernhard
Gellenbeck, Horneburger Chronik,
in: Archiv der Statt Datteln, Teil 1, Seite 162.
[69] Die Schulchronik vermerkt
den 14.7.1932 als Festtag.
[70] Vgl. H.Lenter,
Horneburg einst und jetzt, 123.
[71] Vgl. J.Frölich,
50 Jahre hindurch treu geblieben, in: Festschrift zum Schützenfest 1996, 61-64.
[72] Bezsrébrenniki:
"z" ist ein weiches S wie in "Rose".
[73] Vgl. den Brief
des Restaurators Hubertus Peez, Obermarsberg an der Nikolaikirche, vom
3.11.1984.
[74] Ursprünglich
soll es im Hochaltar vom Ende des 17. Jahrhunderts ein Gemälde der Kreuzabnahme
gegeben haben, das aber nicht mehr vorhanden ist. Vgl. J.Körner, u. A.Weskamp,
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 39: Landkreis Recklinghausen und
Stadtkreise Recklinghausen, Bottrop, Buer, Gladbeck und Osterfeld, Münster
1929, 300.
[75] Bildarchiv des
Denkmalamtes; vgl. Brief von Dr. Kluge, Landeskonservator von Westfalen-Lippe,
vom 24.1.1973.
[76] Vgl. Codex iuris
canonici, Rom 1917, Canones 916 und 918. Siehe auch Christine Göttler,
"Jede Messe erlöst eine Seele aus dem Fegefeuer". Der privilegierte
Altar und die Anfänge des barocken Fegefeuerbildes in Bologna, in: Himmel -
Hölle - Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter, hg. v. Peter Jezler, Zürich u.
München, 2. Auflage 1994, 149-164.
[77] Vgl. Skazanie i
strast' i pochvala svjatuju mučeniku Borisu i Glebu, hg. v. L.A.Dmitriev,
in: Biblioteka literatury Drevnej Rusi, Bd. 1, St. Petersburg 2000,
328-351.527-531.
[78] Vgl.
L.A.Beljaev, Borisoglebskaja cerkov' v Vyšgorode, in: Pravoslavnaja
ėnciklopedija 6 (2003), 65.
[79] Ikone der hll. Boris
und Gleb, 14. Jahrhundert, Tret'jakov-Galerie, Moskau, in: M.V.Alpatov,
Drevnerusskaja ikonopis', Moskau 1978, Abbildung Nr. 52, Erklärung S. 302.
Ikone "Gesegnet seien die
Heerscharen des himmlischen Königs" (Die streitbare Kirche), 1550-er
Jahre, aus Anlass der Eroberung der Stadt Kazan' am 2.10.1552 entstanden,
früher in der Entschlafenskathedrale des Kreml', heute in der
Tret'jakov-Galerie, Moskau.
[80] Vgl. Moskovskaja
ikona XIV-XVII vekov, hg. v. E.Smirnova, Leningrad 1989; Moskauer Ikonen des
14. bis 17. Jahrhunderts, Übers. v. L.S.Dimenstein, Wiesbaden 1989, Nr.
175-179, Erläuterung: S. 304f; M.Martynowa u. V.Tschorny, Der Kreml. Geschichte
– Architektur – Museen (Moskovskij Kreml'. Zapečatlennaja pamjat' Rossii),
Übers. v. L.Schirmer, Gütersloh 1987, 87f.