Der Gedanke der Anthropodizee 13

 

 

Zu § 20f

 

In diesen beiden abschließenden Paragraphen seiner umfangreichen Zusammenfassung zum Thema der Anthropodizee widmet sich der Autor zunächst einmal den Zusammenhängen der Kultur mit dem Phänomen des Schaffens und stellt fest, dass die Kultur weithin das Sein und das Leben durch Symbole ersetzt. Er sieht, dass dies Surrogate sind und erhebt die Forderung nach einem Schaffen, das in einer neuen schöpferischen religiösen Epoche die unbefriedigenden Ergebnisse ersetzen kann und wird. Berdjajew äußert sich recht pessimistisch, wenn er die Kultur in allen ihren Manifestationen als Misserfolg betrachtet. Dennoch sieht er in den Symbolen der Kultur Hinweise auf andere Welten. Zwar hat die Kultur religiöse Grundlagen, "aber in ihrer Entwicklung ist sie geneigt, diese religiösen Grundlagen zu verneinen". So beschreibt er hier in gedrängter Kürze, was in "Der Sinn des Schaffens" im 14. Kapitel unter den Stichworten "Schöpfertum und Kultur. Schöpfertum und Kirche. Schöpfertum und Wiedergeburt des Christentums" breit entfaltet wird (a.a.O., S. 342-361). Beschränken wir uns also in unserem Schlussteil bewusst auf § 21 (a.a.O., S. 303-306), indem wir auf das zitierte Kapitel verweisen, und verdeutlichen wir uns mit Berdjajews eigenen Worten noch einmal seine auf die Zukunft bezogenen geistvollen und inspirierten Visionen: Der Denker erhofft sich – ganz im Sinne der Theorie von den drei Reichen eines Joachim von Fiore – einmal so etwas wie eine schöpferische Epoche des Christentums, in der sich seine prophetische Seite entfalten kann. "Um das Antlitz Christi in der Kraft und in der Herrlichkeit zu erblicken, muss der Mensch die Kraft und die Herrlichkeit in sich vermöge eines schöpferischen Aktes durch Christum entfalten. Dieser schöpferische Akt muss auf eine religiöse Umgestaltung der Welt gerichtet sein, nicht auf das Hervorbringen einer säkularisierten Kultur. Die Erlösung wird in der Welt niemals vollendet werden, wenn die anthropologische Selbstoffenbarung nicht erfolgen wird" (74).

 

Nachdem die Kirche Petri ihren Auftrag erfüllt hat, kann sich Berdjajew die kirchliche Wiedergeburt unter dem Zeichen der johanneischen Kirche und im Spektrum einer mystischen Überlieferung vorstellen. Er erkennt an, dass diese vorausgeahnte und ersehnte johanneische Kirche im Wesen der russischen Orthodoxie verborgen lag und sieht gerade dort, in der russischen religiösen Idee, den Boden für eine neue schöpferische Epoche des Christentums vorbereitet und angelegt.

Vertieft und ergänzt werden diese Aussagen durch andere: "Die Kirche der Liebe ist die johanneische Kirche, die ewige mystische Kirche, welche die ganze Fülle der Wahrheit über Christus und den Menschen in sich birgt. Mit der dritten schöpferischen religiösen Epoche ist das Gefühl für das Ende, die eschatologische Lebensperspektive verbunden […]. Der Künftige Christus wird nur zu einer Menschheit kommen, die voller Wagemut die schöpferische christologische Selbstoffenbarung vollziehen wird, d.h. die in ihrer Natur die göttliche Macht und Herrlichkeit erschließen wird" (75).

 

Gerade in der Seele des russischen Christentums sieht er den Widerstand gegen ein Schaffen, "welches eine mittlere bourgeoise Kultur hervorbringt", im Gegenteil: "In einem einheitlichen geistigen Akt strebt die russische Seele nach einer Verklärung und Umgestaltung der Welt, zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde". Diese geistig-spirituellen Tendenzen sieht er in der Literatur – bei Gogol', Dostojewskij und Tolstoj – angedeutet und vorweggenommen. Sehr zu Recht weist Berdjajew auf die permanenten Widersprüche in der russischen Seele hin: "Die Widersprüche unserer Natur waren den Menschen des Westens stets unbegreiflich". Wir werden auf die großen Denker des 19. Jahrhunderts hingewiesen, die von den Träumen und Visionen einer religiösen Umgestaltung des Lebens erfüllt waren: "Das zeigte sich im Schicksal Gogols, Dostojewskijs und Tolstojs. Damit ist der religiöse Gedanke erfüllt von Tschaadajew und den Slawophilen bis zu W.Solowjow, K.Leontjew, N.Fjodorow und den modernsten religionsphilosophischen Strömungen" (76).

 

Was sich später im Laufe der Geschichte – auch als unheilvolle Folge der russischen Revolution – abzeichnen und verwirklichen sollte, hier wird es deutlich und auch selbstkritisch formuliert: "Auf seinem positiven Pol ist der russische Geist der Apokalypse zugewandt. Auf seinem negativen Pol droht ihm stets die Gefahr einer Hinneigung zum Nihilismus. Darum erreicht bei den Russen die antichristliche Versuchung des umgekehrten Ebenbildes des Gottesreiches, des gottlosen Reiches dieser Welt ihre größte Schärfe und extremste Zuspitzung. Das russische Volk ist darum das am meisten apokalyptische Volk".

 

Was N.Berdjajew zur Zeit der Abfassung seiner vorläufigen Ausarbeitungen über die Rechtfertigung des Menschen (Anthropodizee) in den Blick nahm, hat im Grunde bis heute seine brennende Aktualität, seine prophetische Berechtigung und auch seine, die Grenzen der Konfessionen überschreitende ökumenische Dringlichkeit nicht verloren: "Das Problem des Menschen kann nur durch die Hinwendung zum Kommenden Christus, zur Wiederkunft Christi eine religiöse Lösung finden. Die neue schöpferische Epoche im Christentum wird in Russland beginnen, auf dem geistigen Boden der Orthodoxie, welche sich noch nicht aktualisiert, manifestiert und die Vollständigkeit noch nicht erreicht hat. Aber nur in der geistigen Gemeinschaft mit dem Westen und dem westlichen Christentum kann Russland seine religiöse Mission erfüllen" (77).

 

Diese Gedanken, die auch auf slawophile Ideen zurückgehen, sind bis jetzt noch eine uneingelöste und dennoch faszinierende Vision N.Berdjajews geblieben. Dennoch: Umso karger und dürftiger die Geistigkeit einer Zeit ist, die bis hin zur Geistlosigkeit und Trivialität verkommen ist, umso mehr richtet sich die Sehnsucht und Erwartung der Menschheit auf solche visionären Zukunftsentwürfe, wie sie Berdjajew etwa im 9. Kapitel "Die Erwartung einer neuen Epoche des Geistes" seines Buches "Die russische Idee" in der Nachfolge des Philosophen A. von Cieszkowski formuliert hat: "Erst die parakletische Epoche wird die vollkommene Offenbarung bringen […]. Die Menschheit vermochte den Hl. Geist noch nicht zu erfassen, sie war noch nicht reif genug. Aber die Zeit der besonderen Wirksamkeit des Hl. Geistes naht schon. Die geistige Reife des Menschen beginnt, wenn er die Kraft haben wird, den Hl. Geist aufzunehmen und die Religion des Geistes zu bekennen" (78).

 

Schluss

 

Es mag erlaubt sein, mit J.Scherrers Überlegungen über "Die utopische Rückkehr in eine heile Welt der Vergangenheit" (79) kritische Fragen zu stellen. Die Autorin, die sich mit der Rezeption der religiösen russischen Philosophie (wie z.B. Berdjajew, Bulgakow, Florenskij usw.) im gegenwärtigen Kontext russischer Denkprozesse beschäftigt, sieht in der Repristination der "russischen Idee" bzw. einer "nationalen Philosophie" eine nicht ungefährliche Überhöhung, die sich bewusst gegen das sog. "westliche Denken" stellt. So zitiert sie die russischen Philosophin Renata Gal'ceva, die in einer öffentlichen Diskussion leugnete, dass westliche Philosophie "auch nur den geringsten Einfluss auf das Denken eines Berdjaevs gehabt hätte". J.Scherrer fährt fort, dass nach Meinung der russischen Philosophin "dieser [...] einzig und allein von der russischen Spiritualität und von der russisch-byzantinischen Denktradition geprägt und nur von hier aus verständlich" sei. Es liegt auf der Hand, dass J.Scherrers Argumentation auch von der Weite des philosophischen und ökumenischen Denkens N.Berdjajews bestätigt wird. "Sollte diese Art eines ethnozentristischen und zuweilen auch demagogischen Diskurses sich im heutigen Russland ausbreiten, so wird damit nicht nur das notwendige Zusammenwachsen des russischen und westlichen Denkens verhindert, sondern dem für uns alle notwendigen gemeinsamen Dialog Schloss und Riegel vorgeschoben. Das verständliche Bemühen, das Verlorene zurückzubringen, den Verlust der Vergangenheit aufzuheben, lässt sich nicht mittels eines neuen, diesmal nach rückwärts gewandten russischen Patriotismus lösen. Man kann nicht nur zurückschauen – das habe ich als Historiker gelernt: Denken ist im Gegenwärtigen angesiedelt und beinhaltet das Zukünftige. Hierzu sollte ein neues Lesen der aus der sowjetischen Periode verbannten philosophischen und religiösen Texte aus der russischen Vergangenheit dienen" (80).

 

Zu einer anderen, sachgerechteren Beurteilung als R.Gal'ceva – wenigstens im Blick auf Berdjajew – kommt W.Zenkowskij in seiner Darstellung "Die europäische Kultur im Urteil N.Berdjajews" (81): "Trotz seiner tiefen Sympathie für die Eigenart Russlands und des Ernstes seiner messianischen Ausrichtung [...] ist er frei von allem Antiwestlertum, ebenso hebt er sich vom Slawophilentum ab. Weite und innere Harmonie, Freiheit und ein wahrhaft synthetischer Geist wehen uns aus den Werken Berdjajews entgegen, der sich bei all seiner polemischen Haltung in seinen Büchern mit bemerkenswerter Kraft in fremde Mentalität einfühlen kann und sich nicht scheut, von dort aufzunehmen, was ihm am Herzen liegt. Die synthetische Kraft von Berdjajews Konstruktionen ist außerordentlich groß; in einem musikalischen Grundakkord klingen bei ihm ohne jede Dissonanz Motive an, von denen das russische Bewusstsein lebt; so kann man den Einfluss der unterschiedlichsten russischen Denker bei ihm verfolgen, ohne dass dadurch seine eigene Originalität Schaden genommen hätte" (82).

 

W.Iwanow fasst in seiner summarischen Übersicht seine Einschätzung Berdjajews so zusammen: "Für Berdjajew besteht das Wesen des Christentums in Freiheit und Schöpfertum. Seiner Meinung nach ist im 20. Jahrhundert jene Epoche des Christentums, die im Zeichen der Sühne und des Gehorsams gestanden hat, zu Ende gegangen. Nun beginne die Epoche der Liebe und des Schaffens. Gekommen sei die Zeit einer neuen Offenbarung des Menschen, für die das Christentum in seiner bisherigen Gestalt nicht ausreiche" (83): "Es kann nicht länger hingenommen werden, dass die schöpferische Bewegung außerkirchlich und antikirchlich bleibt, während die Kirche in Unbeweglichkeit verharrt und des schöpferischen Lebens ermangelt. Das kirchliche Bewusstsein herkömmlicher Art hat die Theophanie gerne in erkalteten Gebilden (z.B. in der monarchischen Staatsform) erkennen wollen. Nun aber kommt die Zeit, da das kirchliche Bewusstsein die Theophanie im Schaffen erkennen muss" (Berdjajew). W.Iwanow fährt fort: "Bedauerlicherweise sind diese Gedanken über das Stadium edler Absichten kaum hinausgekommen. Verdienste hat sich Berdjajew aber durch seine konkreteren Bemühungen erworben, den christlichen Personalismus auf die Idee der Freiheit zu gründen. Für das russische Bewusstsein war das ein bedeutender Schritt vorwärts. Denn selbst an der religiösen Renaissance in Russland am Anfang des 20. Jahrhunderts wird ersichtlich, welche Macht das überindividuelle Volkstumsprinzip über das russische Bewusstsein hatte. Eine echte Perspektive für das russische Volk ist jedoch dort zu suchen, wo es sich aus der Hypnose kollektiver Werte löst und dem individuellen Bewusstsein Raum gibt, sich selbst zu entdecken […]. In dieser Hinsicht scheint Berdjajew mit seinem christlichen Personalismus eine einsame Ausnahmeerscheinung zu sein. Nichtsdestoweniger verrät sich in vielen Zügen seiner Persönlichkeit und seines Schaffens bereits ein neuer Typus des russischen religiösen Bewusstseins. Russland hat übergenug erfahren, was Totalitarismus und Entpersönlichung sind. Aber die Erfahrung der Freiheit sind ihm noch nicht ausreichend beschieden worden. Man kann Berdjajew als einen Vorläufer dieser neuen Erfahrung betrachten" (84).

 

Anmerkungen

 

38) Das Problem der Anthropodizee, S. 282f.

39) Vgl. Geist und Wirklichkeit, S. 200. Eine ähnliche prophetisch-dynamische "Begeisterung" ließ Berdjajew auch das IX. Kapitel "Die Erwartung einer neuen Epoche des Geistes", in: N.Berdjajew, Die russische Idee, St. Augustin 1983, S. 182-202, niederschreiben. Sie durchzieht thematisch ebenso auch seinen "Versuch einer eschatologischen Metaphysik", Waltrop 2001, bes. S. 190ff.

40) Geist und Wirklichkeit, S. 202f.

41) Das Problem der Anthropodizee, S. 284.

42) N.Berdjajew, Die Philosophie des freien Geistes, Tübingen 1930, S. 44.

43) Paul Klein, Die "kreative Freiheit" nach Nikolaj Berdjajew, Regensburg 1976, S. 164f. Vgl. dazu auch Kap. 9 "Der transzendentale Mensch und der neue Mensch", in: Wahrheit und Offenbarung, S. 320-335.

44) Das Problem der Anthropodizee, S. 284.

45) Vgl. zum besseren Verständnis des "Nichts": Wahrheit und Offenbarung, S. 67-87.

46) Der große Segen, S. 173.

47) Der große Segen, S. 174.

48) Der große Segen, S. 177.

49) Der große Segen, S. 176.

50) Keiji Nishitani, Was ist Religion?, Frankfurt 1986, S. 72. Zit. Nishitani, Was ist Religion?

51) Das Problem der Anthropodizee, S. 285. Vgl. K.Bambauer, Die Ich-bin-Worte Jesu Christi und die Heilung des Blindgeborenen (nach Johannes 9), in: Deutsches Pfarrerblatt, Heft 9/2000, S. 478-480.

52) "Selbsterkenntnis". Versuch einer philosophischen Autobiographie, Darmstadt 1953, S. 231-249. Zit. Selbsterkenntnis.

53) Selbsterkenntnis, S. 231f.

54) Selbsterkenntnis, S. 232.

55) Selbsterkenntnis, S. 237. Hier wäre die Studie von N.Berdjajew "Jakob Böhmes Lehre von Ungrund und Freiheit", in: Blätter für Deutsche Philosophie 6 (1932), S. 315-336, heranzuziehen und im Blick auf das Thema der "unerschaffenen Freiheit" zu befragen.

56) Selbsterkenntnis, S. 237f. Vgl. dazu auch: Wahrheit und Offenbarung, S. 78-87. In diesem Zusammenhang kann auf die Überlegungen von Martin Heidegger, "Was ist Metaphysik?", Frankfurt 1992, S. 39ff, verwiesen werden. Während "die antike Metaphysik das Nichts in der Bedeutung des Nicht-Seienden, d.h. des ungestalteten Stoffes, der sich selbst nicht zum gestalthaften und demgemäß ein Aussehen bietenden Seienden gestalten kann", leugne die christliche Dogmatik die Wahrheit des Satzes ex nihilo nihil fit "und gibt dabei dem Nichts eine veränderte Bedeutung im Sinne der völligen Abwesenheit des außergöttlichen Seienden: ex nihilo fit – ens creatum" (a.a.O., S. 39).

57) Selbsterkenntnis, S. 232f. Vgl. dazu auch: N.Berdjajew, Existentielle Dialektik des Göttlichen und Menschlichen, München 1951. In diesem Werk bemerkt Berdjajew: "Auch die jüngste und interessanteste Form des europäischen Protestantismus, die dialektische Theologie Karl Barths und seiner Anhänger, endet in der Verneinung des Theoandrismus, des Gott-Menschentums. Für Barth ist Gott alles und der Mensch nichts. Barth ist Dualist und kein Monist, da er eine Absonderung Gottes vom Menschen fordert, eine Kluft, die den einen vom andern trennt" (a.a.O., S. 27). Da hier indirekt – ohne ihn zu nennen – auch Hegels Monismus angesprochen wird, sei hingewiesen auf: Wolfhart Pannenberg, Die Subjektivität Gottes und die Trinitätslehre. Ein Beitrag zur Beziehung zwischen Karl Barth und der Philosophie Hegels, in: Kerygma und Dogma 23 (1977), S. 25-40.

58) Selbsterkenntnis, S. 234f.

59) Erich Neumann, Der mystische Mensch, in: Kulturentwicklung und Religion Bd. I, Zürich 1953, S. 150ff. Zit. Neumann, Der mystische Mensch. Ähnlich wie E.Neumann sieht auch Heinz Schlötermann, Vom Göttlichen Urgrund, Hamburg, 1950, die Notwendigkeit der Begegnung des Ich (Mensch) mit dem Nicht-Ich (Gott), nachdem der Autor zuvor einen Vergleich der Konzeption N.Berdjajews mit der M.Schelers ("Die Stellung des Menschen im Kosmos") angestellt hat: "Der Gott Berdjajews kann ebenso wie der Gott Schelers erst in und durch den Menschen wirken; ohne den Menschen ist Gott sowohl für Berdjajew als auch für Scheler machtlos; er ist nur Intention, d.h. Aktintention. Die Aktualität Gottes kommt erst in der Aktualität des Menschen zur Realisation. Erst wenn sich der Mensch Gottes annimmt, wird Gott wirklich. Es kommt auf die 'Verlebendigung des Geistes' an" (a.a.O., S. 231f.). Bemerkenswert ist Schlötermanns Aussage: Berdjajew "weiß, dass Gott nur werden kann, wenn das Gottmenschentum wirklich wird; denn die zweite Hypostase in der Trinität ist der absolute Mensch, die Einheit von natürlichem Menschen und Gott. Die Religionsphilosophie hat hier einen Punkt in der Entwicklung des geistigen Bewusstseins erreicht, der den Weg Eckharts und Hegels auch für den modernen Menschen, der seine Natürlichkeit bejaht, gangbar macht" (a.a.O., S. 232).

60) Neumann, Der mystische Mensch, S. 156f.

61) Selbsterkenntnis, S. 15.

62) Michael Schneider, Krisis, Frankfurt 1995, S. 15f. Vgl. dazu auch den Kampf gegen die Leidenschaften aus der Sicht Theophan des Klausners: Knechten, Rechtfertigung und Synergie, S. 114-127.

63) Das Problem der Anthropodizee, S. 287.

64) Das Problem der Anthropodizee, S. 288.

65) Das Problem der Anthropodizee, S. 288f.

66) Das Problem der Anthropodizee, S. 290f.

67) Nishitani, Was ist Religion, S. 76.

68) Nishitani, Was ist Religion, S. 67.

69) Nishitani, Was ist Religion, S. 66.

70) Das Problem der Anthropodizee, S. 291.

71) Das Problem der Anthropodizee, S. 294f.

72) Das Problem der Anthropodizee, S. 295f. Zum Gedanken der Genialität vgl. Der Sinn des Schaffens, S. 177-187.

73) Der Sinn des Schaffens, S. 187.

74) Das Problem der Anthropodizee, S. 303.

75) Der Sinn des Schaffens, S. 3458f.

76) Das Problem der Anthropodizee, S. 305.

77) Das Problem der Anthropodizee, S. 306.

78) N.Berdjajew, Die russische Idee, St. Augustin 1983, S. 198.

79) Jutta Scherrer, Die utopische Rückkehr in eine heile Welt der Vergangenheit, in: Russische religiöse Philosophie, hg. von Eberhard Müller u. Franz Josef Klehr, Hohenheimer Protokolle Bd. 41, Stuttgart 1992, S. 91-101. Zit. Scherrer, Die utopische Rückkehr. Vgl. auch die dortigen Ausführungen von Eberhard Müller, Fragen zur Rezeption, S. 15-32, zur Rezeption Berdjajews (a.a.O., S. 16-26) sowie "Wahrheit und Offenbarung", S. 48, A. 47. Recht kritisch hat sich mit Berdjajew beschäftigt: E.V.Barabanow mit seiner Arbeit "Russkaja ideja" v eschatologičeskoj perspektive [Die russische Idee in eschatologischer Perspektive], in: Voprosy filosofii 1990, Nr. 8, S. 62-73. E.Müller nennt Barabanows Aufsatz 'eine Hinrichtung, nicht nur Berdjaevs, sondern gleich der ganzen religiösen Philosophie', weil diese sich auch im 20. Jahrhundert nicht vom mittelalterlichen Erbe gelöst habe. "Sie verließ das alte Haus nicht, ignorierte die Problematik der europäischen Aufklärung und verwandelte sich aus der 'Magd der Theologie in deren Gnadenempfängerin'. Ihre Thesen haben die Gestalt messianischer Gnosis. Selbst im Falle 'häretischer' oder 'romantischer' Tendenzen versuchte die russische religiöse Philosophie ständig, die frühere Einheit des zerstörten Kosmos der mittelalterlichen Kultur wiederherzustellen. Daher ihre Ideologie des 'ganzheitlichen Wissens' [bei Solowjew] oder der 'freien Theosophie' [bei Berdjajew]. Sie gibt vor, Glaube und Vernunft, die Wahrheit der orthodoxen Dogmatik und die Wahrheit der Wissenschaft, die 'Wahrheit (pravda) über den Himmel' und die 'Wahrheit über die Erde' zu vereinen. Die im 19. Jahrhundert erneuerte mittelalterliche Theologisierung der Philosophie und parallel dazu die Philosophierung der Theologie, die zur Nemesis der russischen Art zu philosophieren auch im 20. Jahrhundert wurde, hat Berdjaev gleichgesetzt mit dem 'goldenen Zeitalter der Patristik'. Freilich war sein Verhältnis zur biblischen Offenbarung, Patristik und zum Dogma ziemlich frei, zeitweise geradezu freidenkerisch" (Müller, a.a.O., S. 25).

80) Scherrer, Die utopische Rückkehr, S. 101.

81) Wassilij Zenkowskij, Die europäische Kultur im Urteil N.Berdjajews, in: Stimme der Orthodoxie, Heft 2/1994, S. 28- 30. Zit. Zenkowskij, Die europäische Kultur.

82) Zenkowskij, Die europäische Kultur, S. 28.

83) Iwanow, Byzantinische Prämissen, S. 42.

84) Iwanow, Byzantinische Prämissen, S. 42f.

 

 

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