Das
schwarze Bild
Heinrich
Michael Knechten
Bild
„Maria Magdalena“, 15.7.2017. Deutlich sind die Schäden zu sehen. Foto: Sandra
Plötz, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste
Dresden.
Dargestellt ist die heilige Maria Magdalena als
Büßerin. Sie trägt eine faltenreiche Dalmatika und eine an den Ärmeln geraffte
Albe. Die Hände hat sie gefaltet. Ihr langes, wallendes Haar fällt auf die
Schultern herab. Um ihren Kopf sind die Strahlen des Heiligenscheins. Den Blick
hält sie auf den Gekreuzigten gerichtet. Über dem Kreuz ist der Himmel offen; aus
ihm dringen Strahlen hervor zu ihrem rechten Ohr und erleuchten ihr Herz. Ein
Gefäß mit kostbarem Nardenöl weist darauf hin, dass sie die Füße Jesu gesalbt
hat. Ein aufgeschlagenes Buch ist Symbol für die betende Schriftbetrachtung.
Eine fünffache Geißel mit jeweils fünf Metallzacken und ein vierblättriger
Dornenzweig stehen für ihre Bußübungen.
Das Bild wurde im 19. Jahrhundert übermalt. Im Laufe
der Zeit dunkelte es stark nach und wurde daher: „Das schwarze Bild“ genannt. Wegen
gravierender Schäden war Handlungsbedarf angesagt. Im März 2014 kam es in die
Werkstatt der Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in
Münster/Westfalen und wurde durch die Diplom-Restauratorin Helena Dick betreut.
Am 21.9.2016 wurde es zur Hochschule der Bildenden Künste in Dresden gebracht
und von der Diplomandin Katrin Kuberski unter Anleitung von Professorin Dr.
Ursula Haller konserviert.
Dieses Bild vermittelt einen Eindruck von der Höhe des
Altares. Foto: H.M.Knechten.
Damit der Altar
untersucht werden konnte, wurde am 2. und 3. März 2017 ein Gerüst aufgebaut;
eine Arbeit von fünf Stunden. Foto: H.M.Knechten.
Foto: H.M.Knechten
Die Schwierigkeit bestand
darin, dass sich an der Rückseite des Altares eine Ausbuchtung befindet, die
einst zum Hervordrehen der Herz-Jesu-Statue und alternativ der Monstranz
gedient hatte. Es war nicht möglich, unter- oder oberhalb dieser Ausbuchtung
das Gerüst zu bauen. Einige Versuche in dieser Richtung schlugen fehl. Daher
musste oben ein abgesicherter Vorbau geschaffen werden.
Foto: H.M.Knechten
Heinrich und Heribert
Sindern meisterten diese Klippe souverän, sodass die Untersuchung des Altares am
7. März 2017 durch die Diplomandin Katrin Kuberski stattfinden konnte.
Am 18.3.2017 wurde das Gerüst wieder abgebaut.
Die Diplomandin Katrin Kuberski bei der Untersuchung
des Altares am 7.3.2017.
Foto: Wilhelm Müschenborn.
Am 15.7.2017 wurde die
Diplomarbeit in der Hochschule der Bildenden Künste Dresden öffentlich
präsentiert: Die Untersuchung und Konservierung eines Gemäldes mit der
Darstellung der hl. Maria Magdalena aus dem Hochaltar der Alten Kirche in
Datteln - Horneburg.
Prof. Dr. Ursula Haller, Diplomandin Katrin Kuberski
und Dipl.-Rest. Helena Dick am 15.7.2017 in Dresden. Foto: Sandra Plötz.
In den nächsten Monaten
erfolgt der zweite Schritt, die Restaurierung des Bildes.